Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Pizza in gleichmäßige Teile.
»Vielleicht haben wir bald alle Probleme, von denen wir noch nichts ahnen. Denn das eigentliche Problem ist ...« Müllermann unterbrach sich.
Ein äußerst attraktives Mädchen näherte sich dem Tisch und zog die Blicke der beiden jungen Männer auf sich. Ihr Körper war delikat geformt, lange dunkle Haare lagen auf ihren Schultern und ein kurzer Rock gab ihrem Popo das anziehende, rundliche Etwas. Die modernen silbernen Stiefel reichten bis zu ihren zarten Knien. Das Gesicht war schmal mit rosa Wangen und dicken Lippen, die Wimpern lang, eine Taille war praktisch nicht zu erkennen. Doch der absolute Blickfang, Eyecatcher ihres Traumkörpers, war ein wohlgeformter Busen, nur zur Hälfte von einem fast durchsichtigen, fliederfarbenen, ärmellosen T-Shirt bedeckt, unter dem die warum auch immer erregten Warzen winzige Hügel bildeten, die beide Kerle magisch verzauberten. Auf der Vorderseite des T-Shirts prangte zudem der provozierende Text: »Ich bin zu haben«, darunter in Klammern: »für zwei Mio. Credits«.
»Los, frag schon, ob hier noch frei ist!«, flehte Tämmler flüsternd und klappte die Beine zusammen, während er von seiner Pizza aß. »Bitte!«
»Hallo!«, erklang ihre Stimme. »Ist bei euch noch ein Platz frei?«
Tämmler nickte, während ihm ein Bissen aus dem Mund fiel. Das Mädchen stellte den Teller ab und setzte sich direkt neben ihn. Für eine Sekunde wanderte Tämmlers Blick über ihren Schoß und blieb an den zarten Oberschenkeln hängen. Müllermann hingegen löffelte leicht erregt, jedoch wortlos seine Suppe.
»Geht’s nicht billiger?«, fragte Tämmler, nachdem sich sein Puls etwas beruhigt hatte.
Sie grinste ihn mitleidig an. »Nö, auf keinen Fall. Bist wohl notgeil oder was?«
»Ich? Ja, immer. Entschuldigung, Emmanuel ist mein Name. Meine Freunde nennen mich Emma. Das da ist Josef. – Du hast auch die Pizza genommen?«
»Sieht jedenfalls aus wie Pizza«, antwortete sie. »Sonja Esther. Und meine Freunde nennen mich Sonja Esther.«
Tämmler sog den Geruch ihres Parfüms ein. Sie roch so frisch, so betörend. »Du riechst gut.«
»Danke. Ich musste gerade eine Leiche zerschneiden, die hat fürchterlich gemuffelt. Darum das Parfüm.«
Das Stück Pizza blieb Tämmler im Hals stecken. Müllermann kleckerte einen Löffel Kartoffelsuppe neben den Teller.
»Du hast ... was?«
Sie sah grinsend auf. »Ich bin Biologin im sechsten Semester. Sachgebiet Kryonik.«
»Kryonik?«, fragte Tämmler. »Ist das was zum Essen?«
»Nein. Nicht direkt.«
Nun grinste Müllermann. »Kryonik ... Kryoniker? Sind das nicht die Verrückten, die daran glauben, dass Tote nach dem Tod noch eine Weile leben?«
Sie nickte erstaunt. »Du weißt ja mehr als die meisten anderen deiner männlichen Art, Josef.« Zwischenzeitlich schnitt sie winzige Happen von der Pizza ab und leckte sich immer wieder über die aufregenden Lippen. »Heutzutage hat der Begriff jedoch eine völlig andere Bedeutung gewonnen. Wissenschaftlich gesehen gehöre ich zu einem überschaubaren Team, das sich weltweit damit beschäftigt, die Lebensuhr von Menschen anhalten und wieder starten zu können.«
»Lebensuhr?«, fragte Tämmler, machte ein höchst interessiertes Gesicht und schob den leeren Teller von sich weg.
»Künstlicher Tiefschlaf«, warf Müllermann ein. »Für die Raumfahrt von höchster Bedeutung.«
»Das ist ja sehr interessant.« Tämmler himmelte die Studentin an. »Und? Geht das?«
»Sagen wir mal so: Die ersten Versuchsobjekte sind leider verwest.«
»Wie – verwest?«
»Viel darf ich nicht sagen. Grundsätzlich haben wir aber schon einige bedeutungsvolle Erfolge erzielt.«
Müllermann kratzte mit dem Löffel im leeren Suppenteller. Schließlich war die Mahlzeit beendet, doch zum Bleiben gab es einen gutaussehenden Grund. Daher suchte Tämmler das Gespräch mit dem Kollegen. »Und was ist das Problem?«
Für einen Moment sah Müllermann die Studentin an, die sich jedoch voll und ganz ihrer Pizza widmete. »Das Problem? – Das Problem ist, dass bereits vier Monate vergangen sind.«
»Also bekommen wir deiner Meinung nach in etwa vier Wochen Besuch von den Aliens?« Tämmler grinste verächtlich.
Sonja Esther schaute erstaunt auf. »Das interessiert mich jetzt aber auch«, meinte sie, und tupfte mit einer Serviette die roten Lippen ab. »Oder wollt ihr mich verscheißern?«
»Niemals«, beteuerte Tämmler. »Der berühmte, an unserem Tisch sitzende Herr Professor
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