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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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lehnte sich zurück und lachte. Der Hauptmann lachte noch lauter, und Alcaeus ließ sich ebenfalls davon anstecken.
    Als wäre dieses Lachen ein Signal gewesen, brach nun die ganze Herberge in Lebendigkeit aus. Tom und Ranald kamen herein, setzten sich an den Tisch des Hauptmanns, und weitere Männer und Frauen strömten herbei. Bauern und Schäfer aus den Bergen trafen ein, ein Kesselflicker und seine Gesellen, und auch der Schmied und dessen Lehrlinge.
    Die Schankstube war groß genug für sie alle.
    Einige riefen nach Musik, und Tom stimmte einen überraschend melodischen Gesang an. In dem Aufruhr wandte sich Gawin an den Hauptmann. »Du hast doch früher Harfe gespielt«, sagte er.
    Der Hauptmann runzelte die Stirn. »Schon seit Jahren nicht mehr. Und hier würde ich auf gar keinen Fall spielen.«
    Aber der Wirt hatte ihn gehört. Er nahm eine Harfe von der Wand und legte sie dem Hauptmann in die Arme. Dann bat er um Ruhe im Raum – es gelang ihm so leicht, wie ein Magus einen Zauber wirkte.
    »Unter uns ist ein Mann, der Harfe spielen kann«, sagte der Wirt.
    Leise verfluchte der Hauptmann seinen Bruder.
    »Gebt mir etwas Zeit«, sagte er, als deutlich wurde, dass man ihn nicht in Ruhe lassen würde. Er nahm die Harfe und seinen zweiten Becher Wein und trat in die Sommernacht hinaus.
    Hier im Hof war es sehr still.
    Schafe blökten, Kühe muhten, und die Geräusche der Menschen in der Herberge waren gedämpft und klangen wie das Plätschern eines fernen Baches.
    Er stimmte die Harfe. Er fand das Plektrum dort am Klangkörper, wo er es erwartet hatte, und überdies einen raffinierten mechanischen Schlüssel zum Nachziehen der Saiten.
    Lass mich dies tun, sagte Harmodius. Das ist nur Mathemagie.
    Er zog die Macht in sich zusammen – und sie manifestierte sich in den Saiten.
    Die Herrschaft der Acht, in Sehnen ausgedrückt, sagte der tote Magus.
    Danke, gab der Hauptmann zurück. Ich hasse es, Instrumente stimmen zu müssen.
    Er ging im Hof herum, zupfte eine einfache Melodie – die erste, die er je gelernt hatte – und begab sich dann wieder in die Schankstube.
    Als er erschien, verstummte jedermann, und er setzte sich zu Gawin und spielte ein einfaches Lied – Es war einmal ein Knapp’ von großem Ruhme. Alle sangen mit. Danach spielte er Mit grünem Wamse und Wie lieblich auf dem Wasser . Er machte zwar einige Fehler, aber die Zuhörer waren gnädig.
    »Spielt was zum Tanzen!«, rief die junge Witwe.
    Der Hauptmann wollte gerade zugeben, dass er keine Tänze kannte, aber Harmodius kam ihm zuvor.
    Gestattest du?
    Seine Finger zupften langsam die Saiten, und ein Jig kam heraus – gemächlich zunächst, dann aber immer schneller werdend. Er wurde zum Reel, und schließlich war es ein Tanzlied der Hochländer, traurig und wild zugleich, und auch schrill …
    Der Hauptmann sah zu, wie seine Finger über die Saiten flogen, und war nicht vollkommen erfreut darüber. Aber die Musik floss so dahin, die Röcke wurden geschürzt, Beine blitzten auf, Köpfe drehten sich. Dann sprang Meg auf und stürzte sich in den Kreis.
    Die Harfe wurde unter seinen Händen wärmer.
    Sarah Lachlan sprang und huschte umher wie ein Lachs. Meg drehte sich, und eine Dienstmagd des Hauses rauschte in ihren aufgebauschten Röcken umher. Die Männer klatschten wild, als die Hände auf der Harfe innehielten und der Hauptmann die Kontrolle über sich selbst wieder zurückgewonnen hatte.
    Ah, meinte Harmodius. Ich hatte es ganz vergessen …
    Bitte tu das nicht noch einmal, alter Mann. Der Hauptmann atmete wieder ruhiger. Die Leute drängten sich um ihn und klopften ihm auf den Rücken.
    »Meiner Treu«, sagte der Wirt, »Ihr spielt ja wie ein Besessener.«
    Als die Männer und Frauen später paarweise weggegangen waren, als sich auch Meg mit glitzernden Augen auf ihr Zimmer begeben hatte, Ranald von jedem Mann und jeder Frau beglückwünscht worden war und Ser Alcaeus das hübscheste Dienstmädchen der Herberge auf dem Schoß sitzen hatte, da ging der Hauptmann nach draußen.
    Er stand unter den Sternen und lauschte dem Vieh.
    Er spielte ihnen Grün blühen die Binsen vor.
    Harmodius schnaubte verächtlich.
    Am Morgen machten sie sich zum Ritt nach Norden bereit. Keiner der Gefährten des Hauptmanns schien einen schweren Kopf zu haben, außerdem war er überrascht zu sehen, dass auch der Wirt ein feines Pferd bestieg, das so viel östliches Blut in den Adern hatte wie das des Hauptmanns.
    Der Wirt nickte ihm zu. »Zweifellos seid Ihr ein

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