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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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machte sich die Leiche, an der Mike gearbeitet hatte, auf den Weg zur Zimmerdecke. Dabei wiesen ihre Gliedmaßen wie bei einem Ertrinkenden in alle Richtungen. Ein beunruhigend gruseliger Anblick.
    Ihre missliche Lage dauerte nahezu fünfzehn Minuten an, bis Rachel endlich wieder den gewohnten Zug der Schwerkraft an ihrem Körper spürte und mit einem Ruck erneut auf dem Boden stand.
    Die Leiche kehrte indessen mit deutlich weniger Eleganz auf den Boden der Tatsachen zurück und Assistent Mike machte sich daran, ihre zerschmetterten Überreste auf die nächste Bahre zu hieven.
    Don hatte sich von allen am schnellsten wieder im Griff und brachte die Taschentücher mit der Substanz vorsichtig in einen angrenzenden Raum. Rachel und Calough folgten ihm neugierig und Randolph kam schwerfällig hinterher.
    Der Raum erwies sich als überaus gut ausgestattetes Labor. Hervorragend dazu geeignet, sämtliche notwendigen Tests durchzuführen. Selbst Rachel erkannte dies auf den ersten Blick. Das machte Randolphs anfängliche Weigerung nur umso unverständlicher.
    Don kratzte etwas von der Substanz von dem Taschentuch und strich es auf einen Objektträger. Diesen legte er unter ein Mikroskop und begutachtete das Ganze durch die Linse. Noch während er den Fund untersuchte, gab er etwas von einer bläulichen Flüssigkeit darauf, nach ein paar Minuten fügte er noch ein paar Tropfen einer farblosen Flüssigkeit hinzu.
    Rachel und Calough warteten ungeduldig, während der Assistent seine Arbeit machte. Aus Minuten wurden Stunden. Stunden, in denen Rachel wie auf glühenden Kohlen saß. Es schien, als würde Don jedes einzelne Gerät und jede noch so unbedeutende Apparatur in dem Labor zur Bestimmung der Substanz benötigen. All das zehrte an ihren Nerven. Die verrinnende Zeit war ihr unangenehm bewusst.
    Während des ganzen Vorgangs verließ Randolph nicht einmal das Labor, sondern bedachte seinen Assistenten mit Argusaugen. Und das, obwohl er so vehement betont hatte, dass seine Zeit äußerst begrenzt war.
    Nachdem sie über fünf Stunden angestrengten Wartens hinter sich hatten, drehte sich Don plötzlich mit breitem Grinsen auf dem Gesicht und einem triumphierenden Glitzern in den Augen um.
    »Jetzt hab ich’s!«, verkündete er.
    »Im Ernst?« Rachel war sofort hellwach. »Und? Was ist es?«
    »Es war zuerst ein wenig schwierig, die einzelnen Komponenten zu isolieren und anschließend zu bestimmen, doch dann habe ich …«
    »Kurzfassung, bitte«, unterbrach sie ihn. Nach Stunden des Wartens lagen ihre Nerven blank. Und seine langatmige Art strapazierte ihre rasch schwindende Geduld zusätzlich. Sie war dem Assistenten durchaus dankbar für seine Bemühungen, doch nun wollte sie endlich Ergebnisse sehen.
    »Der wissenschaftliche Name würde Ihnen nichts sagen und ist – befürchte ich – auch der reinste Zungenbrecher. Es handelt sich bei der Substanz um eine einheimische Droge, die in bestimmten Kreisen Feenstaub genannt wird. Sie wird aus einer einheimischen Pflanze gewonnen. Die Vergleichsprobe entspricht ebenfalls dieser Substanz.«
    »Nie davon gehört.«
    »Wundert mich nicht«, erklärte Calough. »Sie wird außerhalb des Serena-Systems auch nicht konsumiert. Ich nehme an, für die örtlichen Drogenkartelle lohnt sich der Transport finanziell nicht. Feenstaub kam vor etwa zehn Jahren auf, würde ich schätzen. Zuerst als mildes Sedativum. Nimmt man mehr davon, hat es aber die entgegengesetzte Wirkung. Man ist aufgedreht und aufgeputscht; regelrecht high.«
    »Und weiter?«
    »Nimmt man zu viel von dem Teufelszeug, löst Feenstaub eine tiefe Bewusstlosigkeit aus. Dann ist man für Stunden außer Gefecht.«
    »So hat man David also aus dem Verkehr gezogen.«
    »Sieht ganz danach aus«, nickte Calough.
    »Wenn das alles wäre?«, fragte Randolph ungehalten. »Mein Assistent sollte sich nämlich langsam wieder um seine eigentlichen Pflichten kümmern. Und ich auch.«
    »Aber natürlich, Doc«, entgegnete Calough in dem Bemühen, die Wogen zu glätten. Rückwärtsgehend schob er Rachel zur Tür hinaus. Der Pathologe ließ sie nicht aus den Augen, bis sie verschwunden waren.
    Kaum waren sie außer Sichtweite, hörten sie, wie er seinen Assistenten zur Schnecke machte. Rachel bekam nur Wortfetzen mit, doch es hörte sich alles andere als freundlich an. Randolph hatte etwas dagegen, dass der gute Don sich als so hilfreich erwiesen hatte. Offenbar gehörte der Pathologe zu dem Menschenschlag, der sich nur ungern in die Quere

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