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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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reichem Segen wollen wir einmal davon ausgehen, dass du in der Lage sein wirst zu erklären, warum du wie ein Eunuch aus dem Serail eines Sultans zu uns kommst, mein Sohn.«
    »Das werde ich in der Tat, Bruder Hugh. Und ich danke dir für die Gelegenheit, dies zu tun, und für deinen Weitblick, mir nicht erst Vorwürfe zu machen und danach den Grund zu erforschen. Ich habe dir viel zu erzählen, und wenn du es gehört hast, wirst du mein Auftreten verstehen.«
    Ohne jedes überflüssige Wort, aber dennoch bis ins letzte Detail berichtete er ihnen von den Ereignissen des Tages, beginnend damit, dass er vor den Patriarchen gerufen worden war, obwohl sich dieser, wie er inzwischen wusste, für mehrere Tage auf Exerzitien befand. Bruder Hugh nickte zur Bestätigung dieser Tatsache. Das war erst mal die einzige Reaktion der beiden Ordensoberen, bis St. Clair ihnen alles erzählt hatte.
    Als er fertig war, schwiegen die beiden und verdauten das Gehörte mit verschlossenem Gesichtsausdruck.
    »Hast du die Prinzessin angelogen?«, fragte Bruder Godfrey.
    »Nein, Bruder, das habe ich nicht. Ich habe nur gesagt, ich hätte nichts von verborgenen Goldschätzen gehört. Andere Arten von Reichtümern habe ich nicht erwähnt, denn es war klar, dass sich die Prinzessin nur für Geld interessierte.«
    »Und sie hat dir geglaubt.«
    St. Clair wandte sich Bruder Hugh zu.
    »Aye, das hat sie. Sie hat mir meine Erklärung geglaubt, dass in massivem Stein kein Schatz versteckt sein kann.«
    »Es sei denn, er wäre schon seit der Schöpfung dort.«
    »Ja, Bruder, das habe ich auch angedeutet.«
    »Was hast du in dem Bündel unter deinem Arm?«
    »Oh. Das sind die Kleider, die ich heute Morgen bei meinem Aufbruch getragen habe.«
    »Das ist eine wirklich gute Nachricht. Dann sei so gut und zieh sie so schnell wie möglich wieder an, und bring diese« – Bruder Hugh wies mit einer Geste auf den jungen Mönch – » Gewänder zu mir. Ich lasse sie mit einem dankenden Gruß von dir in den Palast zurückbringen.«
    St. Clair senkte den Kopf und wandte sich zum Gehen, doch de Payens hielt ihn zurück, bevor er sich in Bewegung setzen konnte.
    »Du hast deine Sache gut gemacht, Bruder Stephen, und ich sorge dafür, dass die Brüder das erfahren. Ich werde sie heute nach dem Abendgebet darüber unterrichten, wie tapfer du … für sie gelitten hast. Nun geh und zieh dich um, und dann komm wieder hierher. Gewiss hast du die letzten Neuigkeiten noch nicht gehört, und das solltest du. Nun beeil dich. Aber bitte versuch irgendwie, dich von dem Parfum zu befreien, in dem du gebadet hast.«
    Keine halbe Stunde später kehrte St. Clair in seinen ältesten Kleidern zurück, die nach dem Pferde- und Männerschweiß mehrerer Jahre rochen, und de Payens zog beifällig die Nase hoch.
    »Das ist ein Geruch, der einem Armen Soldatenkameraden Jesu Christi besser zu Gesicht steht. Nun setz dich und hör zu. Wir haben heute Morgen einen neuen Tunnel gefunden. St. Agnan ist auf eine gemauerte Wand gestoßen, die den Tunnel verschlossen hat, in dem er arbeitete. Er hat fragen lassen, was er tun sollte, und Bruder Godfrey hat ihn angewiesen, die Mauer zu durchstoßen.«
    »Und? Was hat er gefunden?«
    »Einen anderen Quertunnel, der wiederum zu einer Kreuzung führte. Aber er war frei von Schutt, und die Luft darin war frisch. Als Archibald, Bissot und Montbard den drei Armen der Kreuzung gefolgt sind, haben sie noch weitere Tunnel gefunden – sie haben ein wahres Labyrinth entdeckt. Wann ist deine nächste Patrouille?«
    »Meine erste Patrouille meinst du, Bruder Hugh. Die erste seit Monaten.« St. Clair überlegte einen Moment. »Morgen? Was für ein Tag ist heute? Ja, es muss morgen sein. Gondemare und Montdidier sind jetzt auf der Straße nach Jericho unterwegs. Sie sollten heute Abend zurückkommen. Sobald sie wieder da sind, breche ich mit Rossal und einem vollständigen Trupp Richtung Jaffa auf.«
    »Wärst du bereit, sie zu verschieben?«
    »Wenn du es für nötig hältst, natürlich. Aber warum? Wir haben noch nie eine Patrouille verschoben, und wir sind unter anderem deshalb so erfolgreich, weil wir so regelmäßig patrouillieren.«
    »Weil wir jeden Mann brauchen werden, um diese neuen Tunnel zu erkunden. Ich habe das Gefühl, dass sie diesmal zu unserer Karte passen. Und wenn sie irgendwo durch Einsturzstellen oder Ähnliches blockiert sind, dann sind deine Muskeln die jüngsten und stärksten.«
    St. Clair nickte.
    »Du hast von einem Labyrinth

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