Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
können wir zusammen durch den Laden streifen und schauen, ob der Typ sich vielleicht hier noch aufhält?«
» Oh Mann, muss das sein. Mir tut alles weh, ich kann mich kaum bewegen und geschnitten hat er mich auch. Der ist doch geisteskrank!«
» Du brauchst keine Angst zu haben, ich beschütze dich.«
Samuel erlaubte ihm einen kurzen Blick auf seine Glock.
» Oh, bist du ein Bulle?«
» Nein, viel schlimmer. Und du bekommst von mir zweihundert Dollar Schmerzensgeld.«
Sie liefen durch den Laden. Sam sah Dinge, von denen er gehört, aber keine Vorstellung hatte. So also sah ein Gaykino aus. Alles war sehr dunkel gehalten, auch die diversen Gänge in der Cruising-Zone. Es gab Videokabinen, wo Gaypornos liefen. Abschließbare große und kleine Räume, alle verschiedenartig eingerichtet. Ecken und Nischen mit kleinen Sofas. Überall hingen Flachbildschirme, überall flimmerten Filmchen …
An den Decken montierte Lustschaukeln, hier und da vergnügten sich welche oder standen mehr oder weniger nackt in der Gegend herum.
Eine eigene illustre Welt …
„Du kannst alt werden wie eine Kuh, du lernst immer noch dazu!“
Samuel war leicht irritiert.
Nach zwanzig Minuten hatten sie die Gewissheit. Sean war nicht mehr im Laden. Charly zeigte ihm noch das Separee, in das er sich mit dem Geisteskranken zurückgezogen hatte. Wohl eher ein Sadomaso-Raum. Samuel gab Charly das Geld, seine Gesichtszüge erhellten sich sofort.
» Also erzähle mal von Anfang an und beschreibe ihn genau, wie er heute ausgesehen hat und ob du vielleicht weißt, wo er sich aufhalten könnte?«
» Ich saß bei Mike an der Bar. Ich war gut drauf und ein wenig geil. Der Typ saß nicht weit entfernt und lächelte mich immer an.
Dann gab er mir einen P rosecco aus und sagte ganz süß Prösterchen, da schmolz ich schon dahin. Seine Stimme ist nicht so interessant, aber er kann gut reden. Zehn Minuten später habe ich ihm meinen Lieblingsraum gezeigt. Dieser hat ihm auch gleich gut gefallen.
Er hatte einen schwarzen Koffer dabei. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, weil ja einige ihre Spielzeuge mitbringen.
Es dauerte nicht lange, dann hat er mich richtig schön durchgef… Naja, wir hatten Sex. Das war noch in Ordnung und recht schön. Aber er ist halt nicht so gut bestückt, und das war wohl mein Fehler, zu fragen, ob er im Koffer noch große Toys hätte? Er schlug und fesselte mich mit Kabelbindern auf dem Bock. Sein Koffer war voll von so einem Mist. Dann kam das Irrste, was ich je gesehen und erlebt habe! Er zog ein Latex-Kostüm an, der sah dann irgendwie wie der Teufel aus. Schrie nur, er sei der Moloch und dann bestrafte er mich mit seiner Faust. Wie ein Berserker hat er mich rangenommen. Ich weiß nicht wie lange. Mir tut alles fürchterlich weh. Aber dann kam es noch schlimmer. Er schrie immer wieder wie verrückt, er sei der „Moloch“. Stellte sich vor mir auf und schwang diese seltsamen Flügel. Mit diesen traf er mich auf meinem Hinterkopf, den Rücken und ich weiß nicht noch wo.«
Charly öffnete den Bademantel und zog das T-Shirt hoch, das auch leicht blutgetränkt war. Ganz kleine Schnitte zierten seinen geschundenen Körper.
» Da waren wohl Rasierklingen oder so dran. Dann löste er die Kabelbinder, ich rutschte völlig erschöpft auf den Fußboden. Er kam ganz dicht an mich heran und flüsterte in mein Ohr:
„ Ich lass dich nur aus einem Grund am Leben, damit du Kretin der Welt vom Moloch erzählst!“
Ich lag dann noch ungefähr eine halbe Stunde auf de m Boden. Es kam aber auch niemand rein, bis ich mich dann selber aufrappelte. Ich duschte und ging zu Mike an die Bar.
Der Typ gehört doch in die Klapse.«
» Ja, da hast du recht, jetzt beschreibe ihn noch kurz.«
» Er ist mittelgroß, vielleicht ein Meter siebzig. So groß wie du, in etwa.
Schlank , er hat kurze gefärbte blonde Haare und eine Nickelbrille auf. Der Typ trug lockere Kleidung, Jeans und ein helles T-Shirt. Als er am Anfang noch nett war, erzählte er mir, dass er gerade nach New York gezogen und Architekt sei. Mehr kann ich dir leider auch nicht erzählen.«
» Danke, Charly. Ich empfehle dir, geh in ein Krankenhaus und lass dich untersuchen.«
» Nein, Mann! Ich will kein Ärger und geh jetzt erst mal in die City, schön shoppen. Die zweihundert Mäuse von dir kommen gerade recht.«
Sam uel ging noch mal zu Mike, den Barmann.
» Mike, kannst du dir zwei, vielleicht drei Tage freinehmen?«
Ein vorsichtiges - »Warum?«
»
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