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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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nahm den Schmuck zurück. »Aber nicht haben will.« Er warf einen Blick zum Tempel der Heilkunst. »Arzneien.«
    »Oh, ich verstehe.« Der Elf gab nicht auf. »Du brauchst Medizin. Ich habe Geld. Ich werde dir für den Halsschmuck Geld geben, und dann kannst du im Tempel Medizin kaufen.«
    Der Pecwae starrte ihn verdutzt an.
    »Er weiß nicht, was Geld ist«, teilte Wolfram dem Elf mit.
    »Was? Er versteht nichts von Geld?«
    »Zeigt es ihm«, schlug Wolfram vor. »Ich werde es erklären.«
    Der Elf war unsicher, aber nach einem weiteren Blick auf den Türkis-Halsschmuck, den der Pecwae gerade wieder in seinen Beutel stopfen wollte, entschloss er sich rasch. Er verließ seinen Stand, ging in seinen Wohnwagen und kehrte einen Augenblick später mit einem Beutel Münzen zurück. Er holte mehrere sehr große, glänzende Pfennige heraus.
    Der Pecwae fand die Münzen, die mit dem Bild eines längst verblichenen Kaisers von Neu-Vinnengael geschmückt waren, interessant. Er bewunderte die Gravur, aber darüber hinaus wusste er nicht, was er damit anfangen sollte.
    »Das ist Geld. Du bekommst das für den Halsschmuck«, erklärte Wolfram. »Wenn du diese Münzen zum Tempel bringst, gibt dir der Mann dort dafür Arzneien.«
    Der Pecwae sah ihn verblüfft an. »Warum? Das nur Kupfer. Nichts wert.«
    Wolfram grinste und wies mit dem Daumen auf den Elf. »Er hat noch andere Münzen in seinem Beutel, die aus Silber bestehen. Die sind mehr wert.«
    Der Pecwae nickte, und seine blauen Augen blitzten. Er war wirklich klug und begriff schnell. Er schob die Kupfermünzen wieder zurück. »Himmelsstein mehr wert.«
    Der Elf warf Wolfram einen zornigen Blick zu.
    »Er ist kein Kind«, schmunzelte Wolfram. »Und er ist auch kein Schaf, das Ihr einfach scheren könnt. Er hat diesen Silberschmuck hergestellt. Er kennt sich mit der Qualität und dem Wert von Metall aus. Ihr werdet ihn mit solchen Tricks nicht täuschen können.«
    Der Elf griff in seinen Beutel und holte zwei Silberstücke heraus. Er legte sie auf die Theke. Der Pecwae betrachtete sie angestrengt und war nun interessierter, weil er offensichtlich ihren Wert erkannte. Mit gebeugtem Kopf warf er dem Zwerg einen Seitenblick zu. Wolfram machte eine leichte Kopfbewegung.
    Der Pecwae hielt zehn Finger hoch.
    Der Elf hob fünf Finger.
    Der Pecwae, der sich nun auf sicherem Boden befand, schüttelte den Kopf.
    Endlich seufzte der Elf tief auf, setzte ein Gesicht auf, als hätte man ihn dazu gezwungen, seine Großmutter zu verkaufen, wühlte weiter in seinem Geldbeutel herum und holte zehn Silberstücke heraus. Der Pecwae untersuchte jedes von ihnen ausführlich und steckte sie dann vorsichtig in seinen Beutel. Dann übergab er dem Elf die Türkise. Der Elf verschwand mit dem Schmuck in seinem Wagen. Er blieb lange Zeit drinnen, weil er vermutlich nach dem besten Platz suchte, um seine Beute zu verstecken. Immerhin hatte er selbst für zehn Silberstücke ein hervorragendes Geschäft gemacht.
    Nach seinen Maßstäben galt für den Pecwae das Gleiche. Wolfram kannte den Tempelpriester. Der Mann hatte wahrscheinlich im ganzen letzten Jahr keine zehn Silberstücke auf einem Haufen gesehen. Der Pecwae würde beladen mit Medizin nach Hause kommen.
    »Das waren wunderschöne Himmelssteine«, sagte Wolfram. »Wo hast du sie gefunden?«
    »Bei Lager«, antwortete der Pecwae.
    Er warf einen kurzen Blick zu seinem Trevinici-Freund hinüber. Jessan hatte er ihn genannt. Wolfram hatte Recht gehabt. Jessan war ein Geburtsname, der »dauerhaftes Geschenk« bedeutete, ein beliebter Name bei den Trevinici. Der junge Mann hatte seinen Erwachsenennamen noch nicht erhalten. Das würde erst geschehen, nachdem er die Zeremonien hinter sich gebracht hatte, bei denen er einen Namen annehmen würde, den die Götter ihm in einer Vision offenbart hatten. Dieser Name würde nur denen bekannt sein, die ihm sehr nahe standen. Für alle anderen würde der junge Mann einen Namen in der Gemeinsamen Sprache wählen.
    Der Fellhandel stand kurz vor dem Abschluss. Der Händler hatte viele stählerne Pfeilspitzen auf der Theke ausgebreitet. Der Trevinici betrachtete sie mit geübtem Blick.
    »Wir auch Silber bei Lager«, fügte der Pecwae schließlich hinzu.
    »Baut ihr es ab?«, fragte Wolfram.
    »Abbauen?« Der Pecwae verstand es nicht.
    Wolfram machte eine hackende Bewegung wie mit einem Hammer. Pecwae schüttelte den Kopf. »Das würde die Erde zornig machen und die Magie zerstören.«
    »Und wie kommt ihr trotzdem

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