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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Hause zu schicken.
    »Tal Zan’nh, ich möchte, dass Sie mit dem größten Teil der Kohorte nach Ildira zurückkehren; nur ein Manipel bleibt hier. Bringen Sie die Schiffe nach Hause, um unserem Volk in diesen schweren Zeiten Trost zu gewähren.« Ein kurzes Stöhnen wurde am Tisch laut, aber Kori’nh achtete nicht darauf. »Sobald alle Designierten auf Ildira eingetroffen sind, unterzieht sich Ihr Vater der Zeremonie und wird dadurch zum neuen Weisen Imperator. Dann verknüpft er die Fäden des Thism, wodurch sich unser Volk wieder eins fühlen kann.«
    Zan’nh verbeugte sich. »Ja, Adar. Ich erkenne meine Pflicht.«
    »Was macht der Rest der Kohorte, Adar?«, fragte ein Septar.
    Kori’nh sah die Subcommander an und wusste, dass es kein Zurück gab, wenn er seine Entscheidung verkündet hatte. »Ich werde mit einem Manipel eine neue Mission beginnen. Einzelheiten kann ich nicht nennen.«
    Er richtete den Blick auf einen älteren stoischen Qul namens Bore’nh. Der Manipel-Kommandant war ein vorbildlicher Offizier, der nie gezögert hatte, seine Pflicht zu erfüllen. Damit eignete er sich bestens für die bevorstehende Mission. »Qul Bore’nh, ich habe Ihren Manipel für diesen besonderen Einsatz ausgewählt. Sind Sie bereit, meine Befehle auszuführen, ohne sie infrage zu stellen?«
    Bore’nh wirkte überrascht, dann erhellte Stolz seine Miene. »Es wäre mir eine Ehre, Adar.«
    Vage Schuldgefühle regten sich in Kori’nh, als er sagte: »Für die von mir geplante Mission brauche ich nur eine minimale Crew. Lassen Sie alle nicht unbedingt erforderlichen Soldaten mit den anderen Schiffen nach Ildira heimkehren.«
    Bore’nh fragte nicht nach Gründen. »Wie Sie wünschen, Adar.«
    Tal Zan’nh sah Kori’nh beunruhigt an, beherrschte sich aber. »Möchten Sie mich unter vier Augen sprechen, Adar?«
    »Nein. Derzeit besteht Ihre primäre Pflicht darin, mit Ihren Schiffen nach Ildira zu fliegen.«
    Um zu vollbringen, was er für richtig hielt, musste Kori’nh schnell handeln, solange er noch unabhängig war, bevor der Erstdesignierte zum neuen Weisen Imperator wurde. Ihm blieben einige Tage, mehr nicht. Wenn Jora’h die Fäden des Thism wieder miteinander verknüpfte, waren dem Adar erneut die Hände gebunden. Er musste jetzt handeln.
    Kori’nh ließ die Offiziere gehen und kehrte zum Kommando-Nukleus zurück. Dort lauschte er den vom Interkom-System übertragenen Befehlen, als viele Crewmitglieder von Qul Bore’nhs neunundvierzig Kriegsschiffen mit Shuttles zu den anderen Raumern gebracht wurden.
    Als er festgestellt hatte, dass seine Anweisungen präzise ausgeführt worden waren, verabschiedete er sich von Tal Zan’nh. »Ich weiß, dass Sie Ihrem Vater ebenso gut dienen werden wie ich dem Weisen Imperator gedient habe.«
    »Ich werde mein Bestes geben, um allen meinen Pflichten gerecht zu werden, Adar. So wie Sie.«
    Qul Bore’nh trat zu Kori’nh im Kommando-Nukleus, als sich der Manipel vom Rest der Kohorte löste. Die sechs anderen Manipel jagten den sieben Sonnen von Ildira entgegen, während sich Kori’nhs neunundvierzig Schiffe mit vollem Waffenpotenzial und minimaler Crew formierten.
    Schließlich gab der Adar den Befehl, Fahrt aufzunehmen. »Endlich werden wir dem Feind gegenübertreten.«

120 KÖNIGIN ESTARRA
    Von ihrem hohen Balkon aus blickte Estarra über das Palastgelände mit den Statuengärten, glitzernden Teichen und Ansammlungen von Formsträuchern. Eine glänzende Hängebrücke überspannte den Königlichen Kanal, der den Palastdistrikt umgab.
    In einigen Tagen sollte eine »Flitterwochenfeier« stattfinden, gewissermaßen eine Fortsetzung des Hochzeitsfestes – Peter meinte, die Hanse wollte die königliche Heirat noch weiter ausschlachten. Der Plan sah weitere Veranstaltungen, Partys und Darbietungen vor, um das Volk von der Krise abzulenken.
    Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Estarra und Peter sollten an Bord eines Prachtschiffes über den Königlichen Kanal fahren, damit alle den König und die Königin sehen und ihnen zuwinken konnten. Das bunte Spektakel diente dazu, das Herrscherpaar der Öffentlichkeit zu präsentieren und jeden Zweifel daran zu zerstreuen, dass Estarra ihrer Rolle als Königin nicht gerecht werden könnte.
    Eine derartige Feier erschien frivol nach Benetos Tod und der Verheerung von Corvus Landing, nach der Niederlage der TVF bei Osquivel.
    Sarein tauchte plötzlich hinter Estarra auf. Sie war hohlwangig und dunkle Ringe lagen unter ihren Augen, so

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