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Der Streik

Der Streik

Titel: Der Streik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ayn Rand
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letztendlich von Ihrem Mageninhalt erzeugt wird.“
    „Die grauen Zellen, auf die Sie so stolz sind, gleichen einem Spiegelkabinett in einem Vergnügungspark, das Ihnen nichts als verzerrte Signale aus einer Realität zeigt, die Sie niemals werden fassen können.“
    „Je überzeugter Sie von Ihren vernünftigen Entscheidungen sind, desto eher liegen Sie damit falsch. Ihr Gehirn ist ein Werkzeug der Verzerrung, und je aktiver das Gehirn, desto stärker die Verzerrung.“
    „Die großen Intellektuellen, die Sie so bewundern, haben Sie einst gelehrt, dass die Erde eine Scheibe sei und das Atom das kleinste existierende Teilchen der Materie. Die gesamte Geschichte der Wissenschaft ist eine Aneinanderreihung von erwiesenen Trugschlüssen, nicht von großen Leistungen.“
    „Je mehr wir wissen, desto eher erkennen wir, dass wir nichts wissen.“
    „Nur der größte Ignorant kann immer noch an der altmodischen Vorstellung festhalten, dass man das, was man sieht, für wahr halten kann. Das, was Sie sehen, ist das Erste, was Sie bezweifeln müssen.“
    „Ein Wissenschaftler weiß, dass ein Stein ganz und gar kein Stein ist. Er ist tatsächlich dasselbe wie ein Federkissen. Denn beide sind lediglich eine Anhäufung derselben unsichtbaren herumschwirrenden Partikel. Was, Sie sagen, man kann aber einen Stein nicht als Kissen benutzen? Nun, das beweist nur, wie hilflos Sie der eigentlichen Realität gegenüberstehen.“
    „Die neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen – wie die großartigen Errungenschaften von Dr. Robert Stadler – haben endgültig bewiesen, dass unsere Vernunft nicht in der Lage ist, sich mit dem Wesen des Universums zu befassen. Diese Erkenntnisse haben Wissenschaftlern Widersprüche aufgezeigt, die es dem menschlichen Verstand zufolge nicht geben dürfte, die aber nichtsdestotrotz tatsächlich existieren. Sollten Sie es also noch nicht gehört haben, meine lieben altmodischen Freunde: Es ist nunmehr bewiesen, dass alle Vernunft Irrsinn ist.“
    „Erwarten Sie keine Folgerichtigkeit. Alles steht in Widerspruch zu allem. Nichts ist real außer dem Widerspruch.“
    „Suchen Sie nicht nach ‚gesundem Menschenverstand‘. ‚Vernunft‘ zu fordern ist ein untrügliches Zeichen von Unvernunft. Die Natur ist nicht vernünftig. Nichts ist vernünftig. Die einzigen Verfechter von ‚Vernunft‘ sind die strebsamen Jungfern, die schon als Jugendliche alt sind und keinen Verehrer finden, und altmodische Ladenbesitzer, die glauben, das Universum sei so einfach wie ihr nettes kleines Inventar und die geliebte Registrierkasse.“
    „Lassen Sie uns die Ketten des Vorurteils brechen, das wir Logik nennen. Würden wir uns von einem Syllogismus aufhalten lassen?“
    „Sie denken also, Sie seien sich Ihrer Überzeugungen sicher? Sie können sich keiner Sache sicher sein. Wollen Sie die Harmonie Ihrer Gemeinschaft, das gute Verhältnis zu Ihren Nachbarn, Ihre Position in der Gesellschaft, Ihren Ruf, Ihren guten Namen und Ihre finanzielle Sicherheit wirklich aufs Spiel setzen, um einer Illusion nachzujagen? Nur um der Vorstellung willen zu denken, dass Sie denken? Sind Sie bereit, sich – in ungewissen Zeiten wie diesen – Risiken und Niederlagen vor Gericht auszusetzen, indem Sie sich im Namen dieser imaginären Gedanken, die Sie Ihre Überzeugungen nennen, der bestehenden Gesellschaftsordnung entgegenstellen? Sie sagen, Sie seien sicher, dass Sie recht haben? Niemand hat recht oder kann jemals recht haben. Sie haben das Gefühl, dass die Welt um Sie herum nicht in Ordnung ist? Sie haben nicht die Mittel, das zu erkennen. In den Augen des Menschen ist nichts in Ordnung, warum sich also dagegen auflehnen? Diskutieren Sie nicht. Akzeptieren Sie es. Passen Sie sich an. Fügen Sie sich.“
    Das Buch stammte von Dr. Floyd Ferris und war vom State Science Institute veröffentlicht worden.
    „Ich hatte nichts damit zu tun!“, sagte Dr. Robert Stadler. Er stand regungslos neben seinem Schreibtisch und hatte das unangenehme Gefühl, als wäre ihm ein Stück Zeit abhandengekommen, als wüsste er nicht, wie lange der vorhergegangene Augenblick gedauert hatte. Er hatte die Worte laut ausgesprochen, in einem bitteren, sarkastischen Tonfall, der an jeden gerichtet war, der ihn veranlasst hatte, dies zu sagen.
    Er zuckte mit den Schultern. Selbstironie war seiner Überzeugung nach eine Tugend, daher bedeutete das Schulterzucken für ihn dasselbe wie der Satz: „Du bist Robert Stadler, benimm dich nicht wie ein neurotischer

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