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Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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ein Auge auf alles haben.«
    »Natürlich. Betraf das auch den Grill?«
    Das Licht erstarb in ihrem Gesicht, aber irgendwann musste es erwähnt werden. »Nein. Ich mach mir nicht viel aus Fleisch, Mr. Pascoe, schon gar nicht, wenn es in einer Form vorliegt, die seine Herkunft so anschaulich zum Ausdruck bringt. Dafür war Ollie Hollis zuständig.«
    »Erzählen Sie mir von ihm.«
    »Er ist Pförtner der Hollis-Schweinefarm im Denham Park. Soweit ich weiß, ein entfernter Verwandter von Tante Daphnes erstem Mann, der den Betrieb gegründet hat. Tante Daphne lässt … ließ ihn oft kommen, wenn es im Garten was zu tun gab. Er hat wohl schon zu Lebzeiten von Mr. Hollis beim Grill mitgeholfen. Damals hat das Fest noch jährlich stattgefunden.«
    »Ihre Tante hat die Tradition nicht fortgeführt? Warum?«
    »Ich denke mir, zweite Ehemänner wollen nicht gern an ihren Vorgänger erinnert werden. Das jährliche Grillfest war nun mal vor allem Mr. Hollis’ Fest.«
    Pascoe fiel auf, wie sorgfältig sie ihre Worte wählte. Sie ließ sich von niemandem etwas vormachen, schätzte er, und keinesfalls war sie eine duckmäuserische Gesellschafterin. Es gab wohl nicht viel, was ihr entging. Im Augenblick war das schreckliche Ereignis noch zu nah, er konnte sie nicht drängen, frank und frei zu erzählen, wie ihre »Tante« wirklich getickt hatte. Aber später könnte sie sich in dieser Hinsicht vielleicht als ganz nützlich erweisen.
    »Und wann haben Sie Lady Denham zum letzten Mal gesehen?«, fragte er.
    »Wie ich schon Sergeant Wield sagte, das letzte Mal, bei dem ich es sicher weiß, war so gegen halb vier. Sie hat sich sehr eindringlich mit Mr. Godley unterhalten …«
    »Ein Streit, hatten Sie dem Sergeant gesagt.«
    »Hab ich das? Nun, ja, vielleicht war es das, aber ich möchte nicht andeuten …«
    Wieder die Angst, jemand anderen ins falsche Licht zu rücken?
    »Wie man mir sagte, ist Mr. Godley ein Heiler«, sagte Pascoe. »Nach allem, was Sie über Lady Denham erzählt haben, scheint sie der Alternativmedizin nicht den gleichen Enthusiasmus entgegengebracht zu haben wie Mr. Tom Parker?«
    »Nein«, sagte Clara. »Offen gesagt, glaube ich, Tante Daphne hätte am liebsten keinen von denen zum Fest eingeladen. Aber da alles vom Konsortium bezahlt wurde, blieb ihr nichts anderes übrig. Trotzdem, sie mochte Tom auf ihre Art sehr gern und wollte ihn nicht kränken, wenn es nicht unbedingt sein musste.«
    »Und danach haben Sie sie nicht mehr gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Ich hatte viel zu tun, verstehen Sie, ich hab Alan Hollis mit den Getränken geholfen. Man kann die Leute mit dem Essen allein lassen, aber wenn man nicht die Bar beaufsichtigt, wird es ziemlich chaotisch. Alan konnte von seinem Personal im Pub niemanden erübrigen – es ist Ferienzeit –, daher hat er alle Hilfe gebraucht, die er bekommen konnte. Und dann, als das Unwetter losbrach, hatten wir alle Hände voll zu tun, um die Sachen von der Bar ins Haus zu schaffen, bevor alles weggespült wurde.«
    »Das war alles sehr hilfreich. Ich danke Ihnen«, sagte Pascoe. Er betrachtete seine Kopie der Gästeliste. »Mir ist aufgefallen, dass unter Tom Parkers Adresse auch eine Charlotte Heywood aufgeführt ist. Ist sie auch eine Verwandte?«
    »Nein. Eine Freundin zu Besuch«, sagte sie. »Keine abhängige Mittellose so wie ich.«
    Sie sagte es mit einer Portion Selbstironie.
    Pascoe lächelte. »Aber so sehen Sie sich nicht?«
    »Aber so erscheine ich wohl in den Augen mancher Leute.«
    »Was sich aber bald ändern könnte«, sagte er und musterte sie eindringlich.
    »Pardon?«
    »Ich meine nur, nach dem tragischen Tod Ihrer Tante hat Ihre Abhängigkeit oder zumindest der Anschein dessen ein Ende. Und was Ihre Mittellosigkeit anbelangt, weiß ich weder etwas über Ihre Verhältnisse, noch, welche Auswirkungen Lady Denhams Tod darauf haben könnte.«
    »O Gott«, sagte sie entgeistert. »Sie meinen, ich mache mir darüber wirklich Gedanken?«
    »Unter den Umständen wäre es doch nur natürlich …«
    »Für Sie in Ihrem Beruf vielleicht«, sagte sie.
    Sie klang, als stünde sie kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, dann atmete sie einige Mal tief durch, und als sie fortfuhr, hatte sie ihre Stimme wieder unter Kontrolle.
    »Tante Daphne hatte eine Menge Fehler, und es gibt viele, die nur darauf warten, ihr das alles anzukreiden. Ich weiß nur, dass sie zu mir immer sehr freundlich war und mich eingeladen hat, bei ihr zu wohnen, als ich jemanden

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