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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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sie kurz an, und es war seinem Gesicht anzusehen, dass seine Freude, sie zu sehen, für einen Augenblick männlichem Begehren wich.
    “Wow. Du siehst fantastisch aus”, murmelte er. Sein Blick glitt über ihre Haare, und zu Caseys Überraschung streckte er seine Hand aus und hob einige ihrer weichen Locken an. Während er beobachtete, wie sie wieder fielen, wurden seine Pupillen größer und sein Blick dunkler. “Ich mag, wie du dein Haar trägst”, sprach er mit seiner tiefen hypnotisierenden Stimme weiter. “Du hast schöne Haare.”
    Zum ersten Mal in ihrem Leben verschlug es Casey die Sprache. Sie hatte das Gefühl, sie würde durch Wasser waten, mit endlos schweren Gewichten an den Füßen. Sie konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde. Aber Mark war ein Gentleman und gab vor, das nicht zu bemerken.
    “Dankeschön. Ich dachte, da ich zur Arbeit immer Hosen trage, ziehe ich heute mal einen Rock an”, stammelte sie. Sie hoffte, die Erklärung würde in seinen Ohren nicht so hölzern klingen wie in ihren.
    “Du solltest öfter Röcke tragen. Du siehst toll aus. Komm, setz dich zu mir und dem Team. Ich habe eine Thermoskanne Kaffee mitgebracht, nur falls du noch eine Dosis brauchst.”
    “Wirklich?”
    Caseys Gesicht hellte sich auf, und Mark fing an zu lachen. Er öffnete ein kleines Tor im Zaun und nahm sie am Arm. “Ich dachte mir, dass dir das gefallen würde.”
    Er deutete auf die Tafel, auf der das Spielergebnis stand: “Wir sind am Ende des achten Innings, mit zwei Punkten Vorlauf. Es gibt nur noch einen Lauf. Wenn wir unsere Führung ausbauen können, dauert es nur noch ein halbes Inning.”
    “Tut mir wirklich leid, dass ich so spät dran bin …”, begann Casey, aber er unterbrach sie.
    “Das macht nichts. Du bist ja jetzt hier. Und das ist schließlich das Wichtigste.”
    Als sie näher kamen, sah Casey eine attraktive blonde Frau am Unterstand stehen. Sie sah nicht glücklich aus.
    Mark stellte sie als Debra Neelly vor, seine Trainerassistentin. “Debra springt immer für mich ein, wenn ich einen Notfall habe”, erklärte er.
    Die Frau gab sich keine besondere Mühe, freundlich zu sein, als sie Casey mit einem knappen “Hallo” begrüßte und sich gleich wieder umdrehte, um das Spiel zu verfolgen. Aber Casey sah, dass sie ihren Kiefer verkrampfte und die Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpresste. Sie ahnte, dass Debra Neelly weniger an Softball als an Dr. Mark Adams interessiert war. Deshalb nahm sie sie als Konkurrenz wahr.
    “Und das ist Debras Tochter, Rebecca”, stellte Mark ein Mädchen vor, das am Ende der Ersatzbank saß. “Sie spielt auf der Position der zweiten Basis.” Er stellte Casey alle Spielerinnen, bis auf seine Nichte, vor. “Das ist Jennifer auf der dritten Basis, die gerade den Dreier erzielt hat”, erläuterte er. “Und das Mädchen, das sich gerade bereit zum Schlagen macht, heißt Eva Smith.”
    Mark goss einen Kaffee aus der Thermoskanne in einen Pappbecher und gab ihn ihr. “Hier, bitte. Setz dich auf die Bank, wenn du magst.”
    “Entschuldigung”, unterbrach Debra, “aber sie kann hier nicht sitzen. Die Bänke sind für die Trainer und die Spieler, nicht für die Zuschauer.”
    “Oh, Entschuldigung”, sagte Casey und stand auf. Sie schaute Mark an und deutete auf die Tribüne: “Ich … ich suche mir einfach dort einen Platz.”
    “Du bleibst genau dort, wo du bist.” Er kniff die Augen zusammen und sah Debra an. Obwohl er in einem höflichen Ton mit ihr sprach, war ihm anzumerken, wie genervt er von ihrem Verhalten war. “Casey ist auf meine Einladung hergekommen. Entspann dich, Debra. Das hier ist ein regionales Softballspiel einer Mädchenmannschaft, keine Weltmeisterschaft.”
    Die Frau schnaufte und hob das Kinn ein wenig. “Ich denke nur, wir sollten die Regeln befolgen, das ist alles.”
    “Wenn sich jemand beschweren sollte, kümmere ich mich darum. Ich möchte, dass Casey hier bei mir bleibt.”
    Casey zuckte leicht und wünschte sich, er hätte es ein wenig anders ausgedrückt.
    Obwohl das kaum möglich zu sein schien, presste Debra die Zähne noch stärker aufeinander. Wenn sie nicht aufpasst, ruiniert sie sich noch ihr Gebiss, dachte Casey.
    Mark drehte sich zu ihr um. Seine Gesichtszüge waren wieder entspannt. “Kennst du dich ein bisschen mit Softball aus?”
    “Machst du Witze? Ich habe in der Schule gespielt! Um genau zu sein, für genau diese Liga. Ich habe schon hundertmal in genau diesem Unterstand

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