Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)
Meeresbewohners. »Du bist ein ganz braves …«
»Land in Sicht!« Das Crewmitglied im Ausguck hüpfte aufgeregt auf und ab. Berzerk hoffte, dass der Ausrufer sich nicht aus Versehen das Fernrohr ins Auge stieß, so wie er auf der schmalen Aussichtsplattform herumturnte. »Land in Sicht! Technoland voraus!«
Berzerk blickte an Nessies Dinosaurierschädel vorbei und sah an den Horizont. Er konnte nur Schemen erkennen, zu wenig, um sich ein erstes Urteil zu bilden.
Nessie lächelte ein letztes Mal und schnaubte aus fußballgroßen Nüstern, senkte das Haupt und verschwand im Meer. Es war, als hätte die Schlange gespürt, dass Berzerks Aufmerksamkeit nicht mehr ihr galt und er Wichtigeres zu erledigen hatte.
»Versprichst du mir etwas?«
Der Barbar hatte nicht mitbekommen, dass Hupi neben ihm stand. Wahrscheinlich deshalb, weil ihn das Auto ausnahmsweise nicht gerammt hatte. Irgendjemand musste die Keile unter den Reifen entfernt haben.
»Klar. Was denn?« Er würde so ziemlich alles versprechen, um Hupi aus seiner traurigen Stimmung zu holen. Zumindest alles, was er halbwegs verantworten konnte.
Doch das Auto überraschte ihn. Hupi schaltete seine Scheinwerfer an, drehte sie sogar auf Fernlicht, so dass die Knie des Barbaren so aussahen, als stünden sie in Flammen. Als der Bolide weitersprach, klang er nicht mehr traurig, sondern nur noch wütend.
»Versprichst du mir, dass wir diesen Drecksäcken gehörig in den Hintern treten?«
Berzerk konnte nicht anders als lauthals aufzulachen. Und auch Skully stieß sein keckerndes Gelächter aus.
»Ja«, sagte der Barbar. »Wir treten denen in ihren elektronischen Hintern!«
Kapitel 7 - Das Technoland
Das Brummen, von dem Rambus berichtet hatte, wurde stärker, je näher sie dem Technoland kamen.
Berzerk spürte es als dunkles Wummern in der Magengegend, während Skully über ein Vibrieren im Schädel klagte, was ja nicht wirklich überraschend war. Rambus, der das Gefühl bereits kannte, machte sich mehr Sorgen um die Auswirkung der Schallwellen auf seinen Rumvorrat. Polly krächzte zusammenhanglose Wortfetzen. Hupi hatte Angst, dass seine Kurbelwelle durchschmorte. Telli schließlich schien das Brummen sogar zu neuen Lebensgeistern zu verhelfen, zumindest hing er nicht mehr so in den Seilen wie noch vor kurzer Zeit.
Nach und nach gab der neblige Horizont Stück für Stück vom Technoland preis und ließ immer mehr Einzelheiten erkennen, jedoch ohne Geheimnisse zu lüften. Wie Rambus berichtet hatte, schien ein Flimmern über dem Land zu liegen, das die Umrisse verschwimmen ließ und definitive Aussagen schier unmöglich machte.
Der Aufbau des Landes blieb ein großes Rätsel. Am Himmel brannten anstelle einer Sonne mehrere Scheinwerfer, die grelles, glühendes Licht auf das Land unter sich strahlten und es in Weiß ertränkten.
Mutmaßliche Gebäude standen dicht an dicht gedrängt, dem Scheinwerferlicht über sich entgegen gereckt, scheinbar über das gesamte Land in perfekter Gleichmäßigkeit verteilt. Eine einzige große Skyline. Das Licht reflektierte matt von ihren schwarzen, chromblitzenden Wänden.
Rambus befahl seiner Crew, das Schiff beizudrehen. Nicht weit entfernt segelten ein paar Fischerboote, umschwärmt von Delphinen und einer aufblasbaren Insel, aus deren Mitte eine mit Kokosnüssen bewachsene Palme aufragte und die wahrscheinlich als Schwimmbadutensil gewünscht wurde. Dann übernahm der Pirat höchstselbst das Steuerrad und lenkte die Bountyhunter zu der Ansammlung von Booten, ließ den Anker werfen und die Segel einholen.
»Damit wir nicht zu sehr auffallen. Vielleicht haben sie uns ja noch nicht geortet.« Rambus stand neben Berzerk an der Reling und lehnte sich mit den Ellenbogen auf das verbogene Metall.
»Ich biege das wieder gerade«, sagte Berzerk, als er den halb traurigen, halb abfälligen Blick des Piraten bemerkte.
Der Pirat schüttelte den Kopf und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wir haben jetzt andere Sorgen als ein bisschen verbogenes Metall. Auch wenn es mir in der Seele wehtut, mein altes Mädchen so zerknittert zu sehen. Sag mir lieber, was du vorhast, Landratte.«
»Wir rudern mit den Booten an Land und versuchen, es unbemerkt zu erreichen. Dann sehen wir, ob wir den Auslöser für die Wolken finden.«
Rambus nickte. »Das Technoland ist groß. Und es ist voller Einwohner. Sie platzen aus allen Nähten.«
Berzerk zuckte die Schultern. »Einen anderen Plan habe ich nicht.«
»Ja, und der Plan ist
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