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Der unsichtbare Killer

Der unsichtbare Killer

Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fällt mir immer noch schwer, mir vorzustellen, dass einer von uns an seinem Tod beteiligt sein könnte. Wir sind keine Heiligen, niemand von uns, aber unabhängig davon, wie groß die Unstimmigkeiten auch sein mögen, übersteigt so etwas meinen Horizont – und daher müsste es auch den Horizont der anderen übersteigen.«
    »Sie haben gesagt, dass Sie sich alle ein bisschen unterscheiden.«
    »Ja, ein bisschen. Aber nicht auf so eine Weise. Das ist zu viel.«
    »Okay.« Ein Icon tauchte in Ians Koordinatennetz auf, und er vergrößerte den Stream des Geflechts wieder. »Oh, da kommt noch ein Van, sehen Sie nur.«
    Ralph hatte das gleiche Zimmer im Central Arcade Hotel genommen, um zum Ende der Verhandlung in der Stadt zu sein. Sid holte einen Stuhl, während der Agent eine Flasche Bier – Newcastle Brown – aus dem Kühlschrank nahm.
    »Ist das Zeug gut?«, fragte er und hielt die rundliche Flasche hoch.
    »Wenn ich Ihnen einen kostenlosen Rat in Sachen Überleben geben darf«, sagte Sid zu ihm, »fragen Sie so etwas in Newcastle nie wieder.«
    Ralph lächelte und drehte den Deckel ab, während er sich hinsetzte. »Also – wir haben eine Verurteilung. Sie müssen zufrieden sein.«
    »Ernie Reinert. Ein Schuldspruch, der ihm zwanzig Jahre einbringt, gefolgt von dauerhafter Umsiedelung. Das ist nichts, und das wissen Sie auch.«
    »Ja. Also, wo sind Sie?«
    »Ich war nicht so klug, wie ich dachte. Abner hat herausgefunden, was wir tun. Er ist zu uns gestoßen.«
    Ralph hielt mitten in der Bewegung inne, die Flasche berührte gerade seine Lippen. »Hat er Aldred davon erzählt?«
    »Nein – und das macht die Sache wirklich interessant.« Sid war beeindruckt, dass Ralph ihn die ganze Geschichte erzählen ließ, ohne ihn zu unterbrechen, aber das hier wanderte zweifellos als Teil irgendeiner ichbesessenen Lobhudelei geradewegs in den Datenspeicher des Agenten.
    Erst als Sid fertig war, zuckte Ralph zusammen. »Trigval?«, fragte er scharf. »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Shermans Leute bereiten den Überfall gerade vor. Sie tarnen die Fahrzeuge und stellen im RRD einige Ausrüstung zusammen. Daher glauben wir, dass es nicht mehr lange dauern wird.«
    »Was haben Sie für einen Plan?«
    »Ich möchte, dass der Überfall stattfindet«, sagte Sid und versuchte, Ralphs Reaktionen zu erraten. »Es wäre leicht, einen taktischen Trupp loszuschicken und sie auf frischer Tat zu erwischen. Market Street wäre der Aufmacher jeder Nachrichtensendung. Aber im Endeffekt wäre es das Gleiche wie bei der Verhaftung von Reinert. Es wäre vorschnell. Wenn wir diesen Fall jemals lösen wollen, müssen wir den Vans bis zur Übergabe folgen, um auf diese Weise herauszufinden, was zur Hölle da vor sich geht. Aldred ist zu schlau, um selbst daran teilzunehmen, aber wenn wir diesen Weg lang genug verfolgen, müssten wir irgendwann in der Lage sein, genügend Beweise zusammenzukriegen.«
    »Gute Entscheidung. Es gibt nur eine notwendige Änderung.«
    »Und die wäre?«
    »Ich bin dabei.«
    Die Kalkulation, zu der Darwin und Leif gelangt waren, ging von einhundertfünfzig Kilometern pro Tag aus. Sie hatten diese Zahl den umfangreichen Flussdiagrammen und Graphiken entnommen und während sie unter dem aufgeblähten, orangefarbenen Gewebe der Werkstatt in Wukang Reifen gewechselt und Antriebssysteme angepasst hatten, war sie ihnen vernünftig und machbar vorgekommen.
    In den zwei Tagen, die sie jetzt unterwegs waren, hatten sie einhundertzwei Kilometer zurückgelegt. Vance hätte geweint, wenn er Hoffnung gehabt hätte, dass der Herr daraufhin helfen würde. Aber Er half denen, die sich selbst halfen, und im Augenblick hatte Vance sich diesem Ort ausgeliefert. Im Biolab-1 sagte natürlich niemand etwas, aber er konnte sich gut vorstellen, welche abweichende Meinung im MTJ-2 ausgebrütet wurde, während Karizma und ihre Bewunderer die ganze schwierige Arbeit erledigten, ihnen den Weg zu bahnen. Und es war schwierig, ganz besonders im Dschungel. Niemand hätte ahnen können, wie mühsam es wirklich werden würde. Vier oder fünf Meter Schneehöhe bedeuteten, dass die Fahrzeuge fast einen Meter einsanken, bevor der Schnee irgendeine Art von Festigkeit zeigte. Unter diesen Umständen war der Schneepflug ziemlich nutzlos. Der MTJ-Fahrer senkte ihn nur dann, wenn sie eine Schneewehe erreichten, um sie beiseitezuschieben, anstatt zu versuchen, über sie hinwegzufahren.
    Für sich genommen, hätte der Schnee bewältigt werden können. Aber wegen dessen

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