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Der Unwillige Braeutigam

Der Unwillige Braeutigam

Titel: Der Unwillige Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kleine verknallt.“
    Es geschah, bevor Derek es verhindern konnte. Seine Faust traf mit einem dumpfen Aufprall das Kinn seines Bruders. Henry schrie vor Schmerz, wankte ein paar Schritte rückwärts, während er sich mit einer Hand die eine Seite seines Gesichts hielt, das binnen Minuten anschwellen und sich zu verfärben beginnen würde.
    „Verdammt und zugenäht, Derek, was soll das!“
    Sein Bruder sah so verwirrt aus, als hätte alles, was er getan und gesagt hatte, Derek keinen Anlass gegeben, ihn zu Boden zu senden, selbst bevor er es gewagt hatte, so geringschätzig von Elizabeth zu sprechen. Von ihr zu sprechen, als sei sie irgendein unbedeutendes Frauenzimmer, eine Dirne, die keinen Respekt verdiente.
    „Du hast es verdient. Du kannst dich glücklich schätzen, dass du mein Bruder bist, sonst hätte ich dir den Kiefer gebrochen.“ Und er hätte ruhig fester zuschlagen können.
    „Sorg besser dafür, dass du nicht hier bist, wenn ich zurückkomme.“ Damit und mit wunden Fingerknöcheln marschierte Derek aus dem Raum.
     

 
     
     
     
     
    Kapitel zehn
     
    Elizabeths Mutter blieb und übernahm die Rolle ihrer Anstandsdame, bis die Familie aus Devon zurückkehrte, wo Lady Armstrong ein kleines Mädchen zur Welt gebracht hatte.
    Sie nahmen an zwei Bällen teil und an einer grässlich stickigen Dinnergesellschaft; außerdem sahen sie sich eine Komödie in Drury Lane an. Derek war bei keinem dieser Anlässe anwesend gewesen.
    Elizabeth sah ihn auch sonst nirgends.
    Er war nicht mit Lord Alex zusammen gewesen, als der gekommen war, James zu besuchen. Und aus dem, was sie auf den Bällen belauscht hatte, schien es, als habe er der Gesellschaft insgesamt den Rücken gekehrt.
    Elizabeth gab sich große Mühe, nicht zu oft an ihn zu denken. Unseligerweise war Mühe geben keine Garantie für Erfolg. Ihr Herz schmerzte, und ein unbeschreibliches Gefühl des Verlustes erfasste sie.
    Die zweijährigen Zwillinge ihrer Cousine, Jason und Jessica, hatten Elizabeths Mutter sofort in ihr Herz geschlossen. Wer würde das auch nicht? Sie verwöhnte sie nach Strich und Faden, kaufte ihnen Spielzeug und steckte ihnen heimlich Süßigkeiten zu.
    Am fünften Tag ihres Besuches verkündete ihre Mutter dann aber, sie werde am nächsten Tag nach Hause zurückkehren. Sie behauptete, sie müsse sicherstellen, dass ihr Ehemann – dem es angeblich schon Schwierigkeiten bereitete, Grün von Blau zu unterscheiden – den Inneneinrichter Mr. Birch nicht anwies, das Gästezimmer in einem absolut widerwärtigen Farbton zu streichen.
    Mit dem Versprechen, zurückzukommen, um Elizabeth am Ende der Saison nach Hause zu holen, reiste sie ab – zum Bedauern aller.
    Am Abend nach der Abreise ihrer Mutter ging Elizabeth mit Charlotte, Catherine, Missy und James zu Lady Templetons Ball, entschlossen, sich nach Kräften zu amüsieren. Es sah so aus, als ob dies einer der letzten Bälle sein würde, zu denen sie überhaupt noch eingeladen werden würde.
    Sie waren bereits eine gute halbe Stunde da, als Derek durch die hohe Tür in den Ballsaal trat.
    Elizabeth schnappte unwillkürlich nach Luft und atmete sie langsam wieder aus. Erleichterung, Vorfreude und Herzschmerz mischten sich in diesem Atemzug.
    Sie verschlang ihn praktisch mit den Augen; mit der Sorte Hingabe, die ihr beides brachte, Schmerz und Freude. Sie verfolgte, wie er elegant lässig den Saal durchquerte. Sie bewunderte seine Figur. Das sollte sie besser sein lassen, wenn sie auch nur eine Unze Beherrschung oder Selbsterhaltungstrieb besaß.
    Er blieb stehen, um ihre Gastgeberin zu begrüßen, und etwas in der Begrüßung vermittelte ihr den Eindruck von Wärme und Vertrautheit. Es war die Art und Weise, wie Lady Templeton seinen Arm berührte und sein amüsiertes Lachen, als die Marchioness ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    Lady Templeton war unglaublich liebreizend; sie hatte blondes Haar und einen üppigen Busen, aber sie war alt genug, seine Mutter zu sein. Und außerdem war sie verheiratet.
    Eifersucht pickte an ihr, als sei ein Specht in ihrem Inneren am Werk. Elizabeth wandte rasch den Blick von den beiden ab, zwang sich stattdessen, sich auf Catherine zu konzentrieren, die sich gerade mit Miss Dawn Hawkins unterhielt.
    Aber so sehr sie sich auch bemühte, Elizabeth fand es unmöglich, ihrer Unterhaltung zu folgen. Ihre Gedanken schweiften immer zu Lord Creswell, der in seiner Abendkleidung in Schwarz und Weiß verheerend gut aussah.
    Er drehte sich um und suchte mit den

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