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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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tun kann. Wenn Antanasia in diesem
Moment nicht so empfunden hat wie ich, wenn sie die Geistesgegenwart besessen
hat, sich zurückzuziehen und »Nein!« zu rufen, als ich, ich gebe es zu, ihr
vollkommen verfallen war... dann weiß ich ehrlich nicht, was ich sonst noch
tun kann.
    Ich bin
davon überzeugt, dass du aus den obigen Zeilen einen allgemeinen Eindruck von
dem gewinnen kannst, was
zwischen uns vorgefallen ist. Ich werde mich nicht bloßstellen – oder
Antanasias Ehre beschmutzen –, indem ich
Details liefere. Wenn ich das täte, wäre es nicht nur demütigend, sondern
widerspräche auch unserem Ehrenkodex. Gewiss verstehst du das.
    Bin ich
wirklich von einem Bauern übertrumpft worden? Einem ungeschlachten,
begriffsstutzigen, parasitären Bauern?
    Vielleicht
wird mir die Situation morgen früh weniger hoffnungslos erscheinen. Ich weiß es
nicht.
    In der
Zwischenzeit nehme ich nicht an, dass du mir einen ersten Einblick in die Art
der Bestrafung geben kannst, die mir im Falle eines Versagens meinerseits
bevorstehen wird? Ich würde mich gern im Geiste langsam darauf vorbereiten.
Vor allem wenn mich das Schlimmste erwartet. Ich habe es immer vorgezogen, dem
Schicksal aufrecht und erhobenen Hauptes zu begegnen, wie du es mich gelehrt
hast. Das kann man am besten tun, wenn man die Gelegenheit hat, sich zu
wappnen.
    Von
Zweifeln erfüllt und einem nicht geringen Maß an Besorgnis und Verwirrung,
    Dein
Lucius

Kapitel 22
    Du wirst
deine Sache gut machen, Liebes«, versprach Mom, während sie meine Nummer hinten
an meiner Reitjacke befestigte.
    »Ich werde
mich übergeben«, sagte ich. »Warum habe ich mich bloß dafür angemeldet?«
    »Weil wir
an Herausforderungen wachsen«, antwortete Mom.
    »Wenn du
das sagst.« In wenigen Minuten war ich an der Reihe. Ich würde Belle in den
Ring reiten und wir würden über eine Abfolge von Hindernissen springen.
    Das Ganze
würde maximal drei Minuten dauern. Warum hatte ich also solche Angst?
    Weil du
stürzen könntest. Belle könnte scheuen. Du bist keine Athletin; du bist ein
Mathe-Freak ...
    »Ich hätte
einfach ein Kalb großziehen sollen wie im vergangenen Sommer«, sagte ich
stöhnend. »Dann müsste ich jetzt lediglich mit ihm in den Ring gehen und abwarten,
ob ich gewonnen habe.«
    »Jessica,
du bist eine hervorragende Reiterin«, Mom drehte mich an den Schultern herum,
um mir in die Augen zu sehen. »Und es ist nicht so, als wärest du noch nie vor
Publikum in einem Wettbewerb aufgetreten ...«
    »Aber dabei
ging es um Mathe«, protestierte ich. »Ich bin gut in Mathe.«
    »Du bist
auch eine gute Reiterin.«
    Ich dachte
an Faith und Lucius. »Aber nicht die beste.«
    »Dann ist
heute ein hervorragender Zeitpunkt, um deine Grenzen zu testen. Um einen
zweiten oder sogar dritten Platz zu riskieren.«
    Ich schaute
über den Platz, wo Lucius gerade auf seinem Pferd galoppierte, dem er den Namen
»Hell's Belle« gegeben hatte. Haha.
    »Risiken
sind nicht immer toll«, meinte ich, während ich beobachtete, wie Lucius sich
mühte, das immer noch halbwilde Tier unter Kontrolle zu bekommen. Lucius war
der Einzige, der das Pferd anfassen konnte. Er beharrte darauf, dass sie in der
Kindheit viel mitgemacht hatte, aber ich hielt die Stute schlicht und einfach
für bösartig.
    »Das ist
vielleicht ein wenig zu riskant«, räumte Mom ein, nachdem sie meinem
Blick gefolgt war. Sie seufzte. »Ich hoffe, er wird es heil überstehen.«
    So wie sie
es sagte, bekam ich das unheimliche Gefühl, dass sie nicht nur über den
Wettbewerb im Springreiten sprach.
    »Er braucht
auch noch seine Nummer«, fügte Mom hinzu. Sie beschattete mit der Hand die
Augen und winkte Lucius zu.
    Er hob
seinerseits die Hand, kam herbeigetrabt, ließ sich von seinem Pferd gleiten und
schlang die Zügel um einen Zaunpfahl. Hell's Belle würde niemals die Art von
Pferd sein, das warten konnte, ohne festgebunden zu werden.
    Lucius
verneigte sich leicht. »Dr. Packwood. Jessica.«
    Ich winkte,
eine kleine, unbehagliche Geste. »Hey, Lucius.«
    Er wandte
sich ab, damit Mom seine Nummer an der Reitjacke befestigen konnte. Dann drehte
meine Mutter ihn zu meiner Überraschung herum, genauso wie sie es bei mir
gemacht hatte – und umarmte ihn. Ich beobachtete schockiert, dass Lucius die
Umarmung tatsächlich erwiderte. Wann
haben die zwei sich verbündet? Irgendwann nach Halloween, vermutete ich.
Lucius und ich hatten seit unserem seltsamen Augenblick auf der Veranda einen
großen Bogen umeinander

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