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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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Würmer seziert hatten.
Sie war nicht der Typ für einen Blutsauger. »Nicht dass ich wegen Lucius mit
Jake Schluss machen würde«, fügte ich hinzu. »Ich sage nur, dass ich mir nicht
sicher bin, was Jake und mich betrifft.«
    »Und ich
sage, du solltest endlich zu Verstand kommen und dich für Lucius entscheiden,
bevor er genug davon hat, dir hinterherzulaufen«, bemerkte Mindy. »Schau den
Tatsachen ins Auge, Jess. Lucius hat Charisma.« Sie deutete mit dem Kopf auf
die Cheerleader. »Sieh dir nur an, wie sogar Faith ihn anstarrt. Lukey erregt
einfach Aufmerksamkeit.«
    Und
tatsächlich – am anderen Ende der Turnhalle kletterte Faith Crosse gerade auf
eine Pyramide von Cheerleader – wie gewöhnlich trampelte sie dabei auf Leuten
herum –, aber sie hatte das Gesicht dem Basketballfeld zugewandt, wo Lucius gerade
mit dem Trainer sprach. So wie er dastand, die Hände in die schmalen Hüften
gestemmt und erheblich
größer als Coach Ferrin, sah es so aus, als habe er das Kommando. Ich blickte
wieder zu Faith hinüber. Sie stand auf ihrer menschlichen Pyramide, beobachtete
aber immer noch die Diskussion mitten auf dem Feld.
    »Übrigens«,
unterbrach Mindy meine Gedanken. »Du siehst heute wirklich gut aus. Ist das ein
neues Outfit?«
    Ich riss
den Blick von Lucius und Faith los und strich über meinen gecrinkelten Rock. »Ja,
gefällt es dir?«
    »Definitiv.
Lila steht dir gut. Und der V-Ausschnitt – sehr sexy.«
    »Zu sexy?«
    »Nein.
Genau richtig: Du solltest häufiger solche Sachen tragen. Du siehst ...
exotisch aus. Wie eine Zigeunerin oder so.« Sie starrte meinen Kopf an. »Und
hast du irgendwas mit deinem Haar gemacht?«
    Ich fuhr
mir durch die Locken. »Ich habe es aufgegeben, meine Haare jeden Tag vergeblich
zu glätten und stattdessen mal einen Festiger für Locken ausprobiert. Ich habe
einfach keine Lust mehr, ständig gegen die Natur anzukämpfen.«
    »Sieht toll
aus.« Mindy nickte und musterte mich. »Glänzend. Und mal was anderes.
Irgendwie cool.«
    Jemand
schrie auf und ich drehte mich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie Faith
Crosse zu Boden stürzte und dabei die ganze Pyramide mitriss. Die Cheerleader
unter ihr fielen nacheinander um wie kreischende Dominosteine.
    So ziemlich
alle in der Turnhalle liefen hinüber, um zu gaffen oder zu helfen. Der Erste am
Ort des Geschehens, der Faith die Hand hinhielt, um ihr aufzuhelfen, war niemand
anderer als Lucius Vladescu.
    Eine nach
der anderen rappelten die Mädchen sich hoch und untersuchten sich auf mögliche
Verletzungen. Obwohl es Faith
wie allen anderen gut zu gehen schien, nahm Lucius ihren Arm und stützte sie
auf dem Weg zum Umkleideraum, wo sie stehen blieben und redeten.
    »Also gut«,
bemerkte Mindy. »Wenn du Jakey vielleicht doch wegen Lukey den Laufpass geben
willst, solltest du dich besser beeilen, denn es sieht so aus, als bekämst du
Konkurrenz. Sieh nur, wie sie sich aufführt – wie die Prinzessin vor dem
weißen Ritter!«
    Fast hätte
ich über Mindys Worte gelacht. Also ehrlich! Zum einen war Faith seit ewigen
Zeiten mit dem Footballspieler Ethan Strausser zusammen. Aber was viel
wichtiger war: Lucius hätte mich niemals wegen einer anderen abserviert, ganz
gleich, wie winzig ihr Hintern in diesem wehenden Cheerleaderröckchen aussah.
Er mochte Frauen mit Kurven. Und er war mir versprochen.
    Aber gerade
in diesem Moment brachen Faith und Lucius unten in der Halle in lautes
Gelächter aus, genau wie neulich in meinem Zimmer. Dann versetzte sie ihm einen
koketten kleinen Stoß und er schaute grinsend auf sie hinab und wirkte dabei
irgendwie weniger niedergedrückt als in den letzten Tagen. Sein ganzer Körper
schien entspannter. Irgendwie ... freier.
    »Yup.«
Mindy kicherte. »Wenn du Lukey willst, würde ich einen Zahn zulegen. Faith
schmachtet ihn an, als sei er eine Pradatasche, die irgendwie auf dem
Grabbeltisch von Wal-Mart aufgetaucht ist. Runtergesetzt und bereit weiterzuziehen – direkt an ihren Arm.«
    »Nein, das
ist doch verrückt«, protestierte ich.
    Aber
andererseits hatte ich noch vor einer Woche oder so schon allein die
Vorstellung, es könnte Vampire geben, für verrückt gehalten.
    Was, verdammt
noch mal, hatte Lucius damit gemeint, als er gesagt hatte: »Spät im Spiel«?
    Während ich
ihn und Faith beobachtete, wie sie miteinander redeten und lachten, machte
sich ein merkwürdiges Gefühl in mir breit. Es fühlte sich an, als würden sich
heiße Nadeln in mein Herz bohren – Eifersucht. Und noch ein

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