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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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griff ich nach dem Foto meiner leiblichen Mutter, das
ich in einen kleinen Silberrahmen gesteckt und auf meinen Schreibtisch
gestellt hatte. »Meinst du, du könntest es so hinkriegen, dass ich ein bisschen
so aussehe wie ... sie?«
    Ich reichte
Mindy das Foto und sie starrte es an. Ihr klappte buchstäblich der Unterkiefer
herunter. »Jess ... das ist ... das muss ...« Sichtlich erstaunt blickte sie zu
mir auf. »War sie so etwas wie eine Prinzessin?«
    »Das ist
eine lange Geschichte«, sagte ich und nahm das Foto wieder an mich. Ich
betrachtete Mihaela Dragomir. »Aber sie war etwas Besonderes. Ja.«
    »Was zur
Hölle verschweigst du mir?«, fragte Mindy neugierig und ein wenig argwöhnisch.
»Irgendetwas geht hier doch vor.«
    »Es ist nur
ein Geschenk, ein Erinnerungsstück«, erklärte ich vage und stellte das Foto
wieder auf meinen Schreibtisch. »Etwas, dem ich mich früher nicht stellen
konnte ...«
    »Jess, sie
sieht genauso aus wie du. Es ist beinahe unheimlich.«
    Ich
errötete vor Freude. Ist sie nicht schön ... mächtig ... königlich ... wie
DU? »Danke, Mindy, aber können wir später darüber reden? Im Augenblick
brauche ich dringend Hilfe bei meiner Frisur.«
    Bei dem
Stichwort Frisur war Mindy sofort wieder hoch konzentriert
und griff mit beiden Händen in meine glänzenden Locken. »Ich bin schon dabei.
Wenn ich mit dir fertig bin, wird sich jedes Mädchen an der Woodrow Wilson
wünschen, du zu sein.«
    Ungefähr
fünfzehn Minuten und eine komplette Flasche Haarspray später hielt Mindy einen
Spiegel hoch. Meine Locken waren kunstvoll und zugleich wild durcheinander auf
meinem Kopf arrangiert, wie eine herrliche, schimmernde Krone. Mindy hatte
eine Handvoll Locken genommen und um die hochgesteckten Haare geschlungen,
nicht unähnlich dem silbernen Diadem auf dem Foto meiner leiblichen Mutter. Es
war perfekt. »Ich werde nie wieder über Celebrity Hairstyle lachen«,
versprach ich.
    Unten
klingelte es an der Tür.
    »Jess?«,
fragte Mindy und verpasste mir einen letzten Spritzer Haarspray.
    »Was?« Ich bewunderte
mich noch immer im Spiegel.
    »Ist das
alles für Jake ... oder hat das etwas mit der Tatsache zu tun, dass Lucius mit
Faith hingeht? Ich weiß, du sagst immer, dass du ihn nicht magst. Aber es ist
manchmal trotzdem scheiße, wenn jemand, der mal auf dich gestanden hat, sich
für eine andere entscheidet ...«
    »Es ist
einzig und allein für mich«, unterbrach ich sie und straffte die Schultern. Das
Kleid, die Frisur, die Schuhe ... Das alles half mir, stolz auf mich zu sein.
Daran zu glauben, dass ich schön war. Dass ich etwas wert war.
    Scheiß auf
Lucius und Faith Crosse. Ich habe Ausstrahlung.
    »Na los,
hau sie um«, sagte Mindy und umarmte mich vorsichtig, um mein Haar nicht
durcheinanderzubringen. »Du siehst umwerfend aus.«
    Ich warf
einen letzten Blick auf mein Spiegelbild, als ich hinunterging, um Jake zu
begrüßen. Umwerfend. Das war ein
passendes Wort für meine Verwandlung. Ich hätte vielleicht noch königlich hinzugefügt.
    Ich war
immer noch ziemlich traurig, ziemlich verletzt und völlig verwirrt von den
Ereignissen, die in den letzten Tagen mein Leben so durcheinandergewirbelt
hatten. Trotzdem brachte die junge Frau im Spiegel ein Lächeln zustande.

Kapitel 39
    Du
siehst wirklich
hübsch aus, Jess«, sagte Jake, während er mir ein Glas Punsch reichte.
    »Du siehst
auch nett aus, Jake.« Nett.
    »Schade,
dass du in letzter Zeit so viel Arbeit hattest«, fügte er hinzu. »Ich hab's
irgendwie vermisst, mit dir rumzuhängen.«
    »Du weißt
ja, das Abschlussjahr.« Ich zuckte die Achseln und nippte an meinem Punsch.
»Wem sagst du das«, pflichtete Jake mir bei. »Ich reiße mir total den Arsch
auf.«
    Seine Worte
ließen mich zusammenzucken. Es klang nach etwas, das ein ... ein ... Bauer
sagen würde. »Ich meine, wenn ich kein Ringerstipendium bekomme, werde ich für
zwei Jahre am Gemeinschaftscollege festsitzen«, fügte er hinzu. »Das wird
ätzend. Ich schätze mal, du hast deine Bewerbungen schon rausgeschickt, oder?«
    »Ich muss
aufs Grantley College gehen«, sagte ich. »Du weißt schon, wo meine Mutter
unterrichtet. Da müssen wir nichts zahlen.«
    »Cool.
Kostenlos.«
    Ich nippte
abermals an meinem Punsch und wünschte mir, Jake und ich hätten mehr gemeinsam.
Vielleicht war es ein Fehler gewesen, mit ihm herzukommen. Vielleicht hätte ich
einfach zu Hause bleiben sollen . . .
    »Krass.«
Jakes Augen weiteten sich, er deutete über meine Schulter. »Sieh

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