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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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nachts genossen zu werden ...«
    »Nicht,
Lucius ...«
    »Ich konnte
einfach nicht zulassen, dass dieser Junge –«
    »Du bist mit Faith hier«,
erinnerte ich ihn, vielleicht ein bisschen zu scharf. »Nicht mit mir.«
    Ein
flüchtiger Schmerz blitzte in seinen Augen auf, beinahe als hätte ich ihn
erneut geschlagen. »Ja, natürlich. Natürlich hast du recht. Ich werde mich
nicht noch einmal einmischen, Antanasia. Ich verspreche es.«
    Beim Klang
meines alten Namens krampften meine Finger sich auf seiner Schulter zusammen.
Er hatte ihn schon lange nicht mehr benutzt. »Du hast mich bei meinem Namen
genannt. Meinem alten Namen.«
    Lucius
drückte meine Hand. »Alte Gewohnheiten. Alte Namen. Alte Seelen.«
    »Ist es
das, was wir sind?« Ich blickte forschend in seine dunklen Augen. Wir hatten
eine Verbindung ... Dunkle Berge, Blutpakte ... Das konnte er nicht leugnen ..
.
    Aber er tat
es. »Dies sind neue Zeiten.«
    Trotzdem
ließ Lucius meine Hand los, um mich noch enger an sich zu ziehen, so eng, dass
ich beinahe das Gefühl hatte, ein
Teil von ihm zu sein; es war, als tanzten wir kaum mehr, sondern standen nur
einfach gemeinsam in der Mitte des Raumes.
    »Wie sehr
du mich zur Weißglut treibst«, flüsterte er schließlich, die Lippen ganz nah an
meinem Ohr. »Wie sehr du meine Entschlossenheit auf die Probe stellst.«
    Und bevor
ich auch nur fragen konnte, was er meinte – ich trieb ihn zur
Weißglut? –, legte er seine Stirn an meine, wie Jake es
gerade getan hatte. Nur dass Lucius nicht versuchte, mich zu küssen.
Stattdessen strich er sanft mit den Lippen über meine Wange, mein Kinn entlang
... hinunter zu meinem Hals.
    Ein
berauschendes und gleichzeitig beängstigendes Gefühl ließ mich erschaudern. In
dem Bruchteil einer Sekunde, in dem
seine Lippen meine Halsschlagader streiften, schien die
ganze Turnhalle um mich herum zu verschwinden. Wir waren allein in einem von
Kerzen erleuchteten Gemäuer,
unsere nackten Füße versanken schier in einem flauschigen Perserteppich und in
meinem Rücken brannte ein Kaminfeuer. Ich war schon einmal dort gewesen; ich
kannte diesen Raum.
    Lucius
öffnete ganz leicht den Mund und ich spürte eine winzige Berührung seiner
Reißzähne, die meine Haut liebkosten, direkt über der Stelle, an der mein Blut
am stärksten pulsierte.
    Seine
Reißzähne ...
    Es war mir
egal, ob es irrational war. Es war mir egal, ob es unmöglich war. Ich wünschte
mir diese Berührung, wie ich mir noch niemals etwas in meinem Leben gewünscht
hatte. In meinem Mund begannen meine Zähne zu schmerzen.
    »Lucius ...
bitte ...« Ich bog den Kopf zurück, sehnte mich danach, die Hände um seinen
Nacken zu legen, die Finger in seinem langen dunklen Haar zu vergraben und
seine Reißzähne tief in meine Adern zu bohren. Dieses Verlangen war so stark,
so intensiv, dass es wehtat.
    »Oh,
Antanasia«, flüsterte er und seine Stimme klang rau in meinem Ohr. Er drückte
sich an mich, legte seine rasiermesserschafen Zähne an meine Haut ...
    Jetzt
... jetzt ... bitte, tu es jetzt ...
    »Entschuldigung!
Hallo!«
    Das Bild
zersprang. Ich riss die Augen auf und war wieder in der Turnhalle der Woodrow
Wilson, unter den roten und grünen Bannern, geblendet von viel zu vielen funkelnden
Lichtern. Wir traten abrupt auseinander und Lucius fuhr sich mit der Hand
durch sein schwarzes Haar und leckte sich über die Lippen; die Reißzähne waren
fort. Er wirkte völlig erschüttert.
    »Hast du
mich etwa vergessen, Dummkopf?« Faith Crosse stand neben uns, die Hände in die
Hüften gestemmt und schüttelte den Kopf. »Wenn ich es nicht besser wüsste,
könnte ich schwören, dass du deiner Mitbewohnerin hier gerade ein bisschen zu
nahe gekommen bist.« Ihr Ton war unbeschwert, aber sie stach mit dem Finger in
meine Richtung und in ihren Augen standen Ärger und Ungläubigkeit. Ihr
Gesichtsausdruck sagte sehr deutlich: Das ist nicht wahr, dass du mich dafür hast stehen lassen.
    »Lucius und
ich haben nur getanzt«, sagte ich so lässig wie möglich und gewann auf der
Stelle meine Selbstbeherrschung zurück. Ich würde nicht in Panik geraten. Ich
würde nicht stottern. Und ich würde mich nicht benehmen, als sei sie mir
überlegen oder als verdiente sie Lucius mehr als ich. Ich wandte mich von Faith
ab. »Ich muss mal nach Jake sehen«, sagte ich zu Lucius.
    »Warte«,
bat Lucius und streckte die Hand nach mir aus. Aber Faith ging dazwischen und
packte seine Hand.
    »Ich bin
sicher, dass Jenn zu ihrem Date zurückwill. Und

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