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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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seiner Brust. Er fühlte, wie sich ihr Oberkörper zusammenzog, als würde sie schluchzen.
    »Es tut mir sehr Leid, dass du diese Erfahrung machen musstest«, raunte er in ihr schlammbespritztes Haar. »Es ist jetzt vorbei. Bitte weine nicht.«
    Sie hieb ihm leicht die Faust gegen den Oberkörper. »Ich weine nicht«, sagte sie. Sie hob den Kopf. Ihr Gesicht war rot und ihre Augen glänzten, aber es stimmte: Sie weinte nicht. Sie war wütend. »Oh, was für eine abscheuliche Stadt!«
    Nathaniel konnte nichts dagegen tun. Er nahm sie fest in den Arm und lachte seine Erleichterung in ihr verdrecktes Haar.
    Die Straße war hier breit und viel bereist, und es bestand die Gefahr, dass sie verfolgt wurden. Deshalb lenkte Nathaniel Blunt durch eine Lücke in der Hecke, um nach einem passenden Ort zu suchen, wo sie sich eine Weile verstecken konnten. Nicht weit entfernt fanden sie einen kleinen Fluss, in dem sie sich säubern konnten, und ein Wäldchen, das wahrscheinlich für die Fasanenjagd des Besitzers dieser
Ländereien angelegt worden war. Aber so spät am Tag war sicher niemand mehr auf der Jagd, und sobald sie sich vom Schlamm befreit hätten, wären sie sowieso wieder unterwegs.
    Für den Augenblick gewährte es ihnen Zuflucht, war ruhig und vor allem sicher.
     
    Nathaniel wusch die Pferde im Fluss. Die Biegung flussabwärts war so seicht, dass sie sich im Wasser wälzten, nachdem ihnen die Sättel abgenommen waren. Mit abgerissenen Grasbüscheln rieb Willa den gröbsten Schmutz vom Zaumzeug. Sie versuchte es mit derselben Methode an ihren Röcken, aber sie hatte wenig Hoffnung, dass ihr Kleid noch zu retten war. Dann legte sie Zaumzeug und Sättel in die Sonne und hoffte, dass die verbliebene Schmiere so weit trocknen würde, dass man sie später einfach abbürsten konnte.
    Sie wischte sich die Hände an ihren ruinierten Röcken und widmete sich ihrer eigenen Toilette. Sie war nicht ganz so verdreckt wie Nathaniel, denn er hatte das meiste abbekommen, nachdem er sie vor sich auf den Sattel gezogen hatte. Sie wusch sich Gesicht, Hände und Arme im Fluss. Es würde reichen, wenn sie ihr Haar kurz ins Wasser tauchte und neu flocht. Ihr Kleid wollte sie wechseln, nachdem sie Nathaniel mit den Pferden geholfen hatte.
    Sie grub Blunts Striegel aus Nathaniels Tasche und machte sich auf den Weg flussabwärts. Auf dem rutschigen Abhang musste sie Acht geben, wohin sie trat. Deshalb schaute sie erst auf, als sie am Flussufer angekommen war.
    Dann blieb ihr schier das Herz stehen. Alle Luft entwich ihren Lungen, und ihr Mund wurde trocken. Sie sah die Pferde am Flussufer grasen. Die Sonne ließ ihr feuchtes Fell glänzen. Und sie sah Nathaniel.
    Er war schön.
    Er kniete im seichten Wasser, nur ein paar Meter von ihr
entfernt. Er hatte ihr den Rücken zugekehrt, und da ihre Ankunft vom Rauschen des Wassers übertönt wurde, war er sich in keiner Weise bewusst, dass sie ihn anstarrte.
    Auch er war nass von Kopf bis Fuß.
    Und splitternackt.
    Das Wasser reichte nur bis zur Hälfte seiner Oberschenkel, und es gab auf der ganzen Welt nicht genügend Wasserstrudel, um diesen nackten, männlichen Körper zu bedecken, der sich aus dem Fluss erhob.
    Willa stockte der Atem. Beim Anblick des seifigen Rinnsals, das über seinen breiten Rücken in die Falte zwischen seinen muskulösen Pobacken rann, gaben ihre Knie nach. Noch nie im Leben hatte sie etwas so unfassbar Delikates gesehen.
    Sie betrachtete das Spiel seiner Rückenmuskeln, als er sich das Haar einseifte. Selbst im Licht des bewölkten Nachmittagshimmels glänzten Wasser und Seife auf seinem perfekten Männerkörper.
    Nathaniel beugte sich vor, um sich das Haar auszuwaschen, und Willa entfuhr bei diesem Anblick ein kleiner Seufzer.
    Nathaniel wirbelte herum. Eine Hand ballte sich instinktiv zur Faust, während er mit der anderen hektisch versuchte, sich den Seifenschaum aus dem Gesicht zu wischen.
    Verdammt! Er hätte wissen müssen, dass sie hier nur zu leicht anzugreifen waren. Er hatte nicht wie ein Spion gehandelt, sondern sich von dem Gedanken an Willas herrliche Schenkel ablenken lassen.
    Er konnte endlich wieder etwas sehen – und da stand sie. Der Impuls, sich zu verteidigen, versiegte und wurde von einem anderen, ebenso alten Instinkt ersetzt.
    Schuld waren ihre Augen. Sie waren weit aufgerissen, und ihr Ausdruck war hungrig. Es lag ein Sehnen in ihrem Blick, das Nathaniel nur zu gut von sich selbst kannte. Sie
wollte ihn. Er sah es an der Art, wie ihre Brust sich

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