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Der Weg des Feuers

Der Weg des Feuers

Titel: Der Weg des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Schildkrötenpanzer, der mit rot bemalter Gazellenhaut bespannt war, die sechs Löcher hatte. Mit ihren drei Saiten klang sie sehr schwermütig, was gut zu Sekaris ernstem, langsamem Gesang passte.
    »Ich kenne die Worte der Weisen. Was bedeutet schon Ewigkeit? Einen Ort, an dem Gerechtigkeit herrscht, wo es keine Angst und keinen Streit gibt und niemand seinen Nächsten angreift. Da unten gibt es keine Feinde. Unsere Ahnen leben dort in Frieden.«
    Der große Hund und der Esel lagen auf dem Boden und hörten dem Künstler begeistert zu.
    Iker dachte an Isis.
    Da sie täglich in Berührung mit den Mysterien des Osiris kam und ganz nah an der Quelle des Lebens war, musste sie die Liebe eines sterblichen Mannes wohl oder übel für lächerlich halten.
    Hätte sich Sekari nicht auf seine Laute gestützt, hätte ihn der Pfeil durchbohrt.
    Fang bellte wütend, und Nordwind schrie so laut, dass die Soldaten aus ihrem Dämmerschlaf gerissen wurden. Auf einen derartigen Angriff vorbereitet, verhielten sie sich äußerst sachkundig – sie gingen hinter großen schwarzen Granitblöcken in Deckung, die für das Fundament der Festung gedacht waren.
    Sekari und Iker nahmen die größte Gefahr auf sich und umrundeten den Feind, um ihn von hinten anzugreifen. Dank der Warnung durch Esel und Hund griff auch die Verstärkung, die in der Nähe von Shalfak lagerte, sofort ein. Nur dem Anführer des nubischen Stammes gelang die Flucht. Er ließ sich den Abhang zum Fluss hinunterrollen, glitt ins Wasser und verschwand hinter den Felsen.
    Als er Schritte hörte, glaubte er sich bereits verloren. Aber die beiden Ägypter untersuchten nur den Nil.

»Kein einziges Schiff«, stellte Sekari fest. »Diese Wahnsinnigen, die aus der Wüste kamen, waren viel zu wenige, und sie haben unsere Sicherheitsvorrichtung nicht entdeckt.«
    »Das war ein Selbstmordunternehmen«, meinte Iker. »Der Prophet vermutete wohl, dass wir den Haufen Gold aus der verlorenen Stadt hier aufbewahren. Also hatte der Pharao sehr Recht damit, das Gold in den Schutz der Festung von Askut bringen zu lassen.«
    Die beiden Männer entfernten sich.
    Das Stammesoberhaupt vergaß beinahe den Tod seiner Krieger, als er diesen entscheidenden Hinweis vernahm, der den Propheten bestimmt sehr erfreuen würde.

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    »Dann haben die Ägypter also das Gold entdeckt«, stellte der Prophet fest.
    »Sie verstecken es in Askut!«, verriet der Stammesführer voller Stolz.
    »Warum hast du die Festung Shalfak nicht zerstört?«
    »Weil… Weil wir nicht genug waren.«
    »Warum hast du den Angriff so unüberlegt gemacht, anstatt auf Schiefmauls Anweisungen zu warten?«
    »Entscheidend ist doch, dass wir jetzt wissen, wo sie ihren Schatz versteckt haben.«
    »Entscheidend ist, dass du mir gehorchen musst.«
    Mit einem einzigen Keulenhieb schlug Schiefmaul dem Nubier den Schädel ein.
    »Ein armseliger, unfähiger Kerl – genau wie die ganzen anderen Schwarzen hier! Es würde mich viel Zeit kosten, sie auszubilden, und ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt möglich ist.«
    »Askut müssen wir als Ziel ausschließen«, bedauerte Shab der Krumme. »Seit dem Bau der Festungen Semna und Kumma wird dort jedes Schiff streng überprüft.«
    »Ich muss unbedingt herausfinden, ob dieses Gold eine echte Bedrohung für uns darstellt und ob wir es vernichten müssen«, erklärte der Prophet. »Bina ist bald wieder genesen, aber noch ist es zu früh, sie wieder zu fordern. Ich erkläre euch jetzt, wie wir vorgehen werden.«

    Medes litt unter der Hitze und dem Berg Arbeit und schwitzte dementsprechend. Aber hier in Semna, der südlichsten Festung, hatte er keine Aussicht auf Ruhe und Abkühlung. Semna, dazu gedacht, Nubien endgültig abzuriegeln, bestand aus drei Teilen: West-Semna mit dem Namen »Sesostris übt seine Herrschaft aus«, Süd-Semna, »das die Nubier zurückhält«, und Kumma mit einem kleinen Tempel am östlichen Flussufer gelegen.
    Nie zuvor war die ägyptische Grenze so tief in dieser fernen Gegend gezogen worden. Zu beiden Seiten eines engen Felsendurchgangs gelegen, den der Nil nur mühsam passierte, konnten die Festungen jeden Angriff mühelos abwehren. Unter Sehoteps Leitung hatten die Bausoldaten ganze Arbeit geleistet: Mit aufgetürmten Felsbrocken hatten sie den Wasserspiegel am Durchgang von Semna angehoben und einen Kanal gebaut, der für die Handelsschiffe sicher befahrbar war.
    Zusätzlich sollte nördlich von Semna eine fünf Kilometer lange Mauer gebaut werden, die den

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