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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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empfangen, nicht mal von etwas so Lächerlichem wie einem Hilfsgenerator. Vermutlich waren sie von Anfang an nicht mit dem »Internet« der Menschen verbunden gewesen.
    Er zog die Lippen zurück, seine Fangzähne traten in der Art des erwartungsvollen Lächelns eines Jägers hervor, als er an den Provinzialismus denken musste, den man sogar in ähnlich entlegenen Dörfern auf Shongair Prime selbst antreffen konnte. Angesichts der ungleichen Verteilung der Technologie unter den Menschen – die bereits vor der Ankunft der Shongairi auf dieser Welt geherrscht hatte – musste sich die Situation seiner Zielpersonen noch schlimmer gestalten.
    So abgeschieden, wie sie da in den Bergen leben, ist ihnen womöglich gar nichts darüber bekannt, was sich anderswo auf der Erde abgespielt hatte! Und selbst wenn ihnen Gerüchte über die Invasion zu Ohren gekommen sein sollten, sollten sie immer noch fett, glücklich und dumm sein – ganz im Gegensatz zu den elenden jermahk, die wir anderswo auf diesem Kontinent aus dem Unterholz zu jagen versuchen. Ganz zu schweigen davon, dass sie nicht annähernd so gut bewaffnet sind wie diese verrückten »Amerikaner«! Und – er legte seine Ohren grimmig an – falls sie sich zur Wehr setzen wollen, können wir beruhigt sein, immerhin haben wir eine Menge dazugelernt, seit wir das erste Mal mit ihnen zusammengetroffen sind.
    Stephen Buchevsky fluchte aufgebracht.
    Die Sonne war gerade erst im Osten über den Horizont hervorgekommen und schien ihm in die Augen, während er durch sein Fernglas die Shongairi beobachtete und sich fragte, was zum Teufel sie bloß vorhatten. Nachdem sie die Berge so lange Zeit in Ruhe gelassen hatten – welchen Grund gab es für sie, sich ausgerechnet jetzt auf den Weg zu den Dörfern zu machen?
    Und warum muss das in dem Moment passieren, den Mircea ausgewählt hat, um mit den Führern der anderen Dörfer über seine glorreiche Vision einer Zusammenarbeit zu reden?, fragte er sich.
    Wenigstens hatten die Wachposten die Drohnen noch früh genug entdeckt, auch wenn die Aliens ihnen diesmal in nur geringem Abstand folgten. Die Zeit hatte nur mit Mühe ausgereicht, um die altmodischen, handbetriebenen Sirenen ertönen zu lassen. Zum Glück standen die Bäume in der Gegend so dicht zusammen, dass ein Angriff der Aliens aus der Luft so gut wie unmöglich war. Wenn sie etwas von ihnen wollten, mussten sie schon den Weg durch die Berge zurücklegen. Und genau das hatten sie offenbar auch vor. Etliche Mannschaftstransportwagen und einige Schwebepanzer versammelten sich am südlichen Ende des Sees, gut einen Kilometer unterhalb des Staudamms. Eine kleinere Streitmacht aus Schwebepanzern überquerte den See auf direktem Weg, mit einigem Abstand gefolgt von mindestens zehn Orbitalshuttles, die ein Fassungsvermögen von jeweils einem Dutzend ihrer Transporter aufwiesen. Das gefiel Buchevsky überhaupt nicht.
    Die Dörfer lagen verstreut an den schroffen Flanken der Gebirgskette, die am südöstlichen Ufer des Stausees von Ost nach West verlief. Einzelne Abschnitte dieser Kette erreichten eine Höhe von bis zu tausend Metern, wobei die Dörfer von den dichten Wäldern geschützt wurden, die bis zur Baumgrenze von knapp fünfhundert Metern reichten. Er hatte die Dörfer für gut getarnt gehalten, doch die Anwesenheit der Shongairi widerlegte seine Meinung, denn die wussten offenbar ganz genau, wohin sie wollten. Und nicht nur das – es war deutlich erkennbar, dass sie vorhatten, die Dorfbewohner in die Zange zu nehmen. Eine Streitmacht überquerte den See, eine zweite folgte dem Verlauf eines tiefen Tals, das sich zwischen diesen und einen noch höheren Gebirgskamm geschnitten hatte, der westlich davon lag. Dort befand sich auch die Hütte der Forstverwaltung, die Buchevsky nun als Ausguck diente. Sollten die Shongairi ihre Manöver erfolgreich abschließen, dann würden sie in die Lage versetzt werden, die Einwohner aller drei Dörfer einzukassieren.
    Die Absicht hinter diesem Aufmarsch war klar, während es aber keine Erkenntnisse darüber gab, inwieweit die Ausrüstung der Shongairi die Bewegungen der Menschen nachvollziehen konnte, wenn sie im Schutz von dichter Vegetation unterwegs waren. Er hoffte inständig, dass die Antwort darauf »nicht besonders gut« oder ähnlich lautete, doch darauf verlassen konnte er sich nicht.
    »Schicken Sie die Leute los«, wies er Elizabeth Cantacuzène an. »Die Aliens haben es eindeutig auf sie abgesehen. Ich halte es für besser,

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