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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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unverriegelte Tür zu machen. Er war nicht wirklich überrascht, Mab zu erblicken, die dastand und ihn anstarrte, aber er war extrem verärgert über seine Torheit.
    Während Mab ihn mit offenem Mund begaffte, vergeudete James keine Zeit für eine Erklärung, warum sein Haar von der Taille aufwärts braun und von der Taille abwärts rot war. Er stürzte sich auf die Frau, schlang die Arme um sie und zog sie von der Tür weg. Obwohl sie um sich schlug, gelang es ihm, die Tür leise zu schließen. Mab erwies sich als kräftige und auch ziemlich unfaire Kämpferin, doch James schaffte es, sie auf sein Bett zu verfrachten und zu fesseln, ohne dabei allzu viele Schläge abzubekommen.
    Als es aussah, als habe sie sich von ihrer Verblüffung soweit erholt, um zu schreien, legte er ihr die Hand auf den Mund. Die andere ballte er zur Faust und hielt sie ihr drohend vor die Nase. Mab sah aus, als würde sie ihm glauben, dass er sie, ohne zu zögern, schlagen würde. In ihrer Miene lagen Zorn und Angst. Offenbar erwartete sie von Männern, grob behandelt zu werden. Einen flüchtigen Moment lang verspürte James ein gewisses Mitgefühl, doch das unterdrückte er rasch. Mab konnte und würde ihr zufällig erworbenes Wissen verwenden, um ihre Stellung auf Dunncraig zu verbessern, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Folgen zu verschwenden. Und genau das würde sie bestimmt auch tun.
    »Was hast du hier zu suchen?«, fragte er barsch. »Hat Egan dich geschickt?« Er nahm die Hand so weit von ihrem Mund, dass sie ihm eine Antwort geben konnte. Falls sie noch einmal versuchen sollte zu schreien, hätte er das jederzeit unterbinden können.
    »Ich bin nur gekommen, um zu sehen, ob Ihr Eure Meinung geändert und vielleicht doch Lust auf ein bisschen Spaß im Bett habt«, erwiderte Mab. »Ich dachte, womöglich hätten Euch einige kalte Nächte allein im Bett umgestimmt.«
    Welch schlechte Lügnerin, dachte er ein wenig verwundert. Den meisten Frauen in ihrer Lage gingen Lügen glatter von den Lippen.
    »Egan hat dich geschickt, stimmt’s? Ich habe deine Angebote viel zu oft ausgeschlagen, von dir aus hättest du es nicht noch einmal versucht. Selbst du besitzt einen gewissen Stolz. Warum hat er dich geschickt? Was geht es ihn an, ob ich meinen Spaß im Bett habe oder nicht?« James hatte das dumpfe Gefühl, dass Egan den Verdacht geschöpft hatte, Annora würde an einem Mann Gefallen finden und dass dieser Mann nicht er war. Bei einem Mann wie Egan konnte ein solcher Verdacht tödlich sein.
    »Warum sollte ein Mann wie Egan sich darum scheren, was Ihr nachts treibt?«
    »Du solltest mir lieber meine Fragen beantworten, Mab. Ich bin weder für meine Geduld noch für meine Freundlichkeit bekannt. Zwar schlage ich Frauen nur ungern und tue ihnen nur ungern weh, aber glaub bloß nicht, dass ich es nicht doch tun würde, und zwar ohne zu zögern. Jetzt sag mir ehrlich, warum du hier bist!«
    »Wenn ich das tue, wird er mich schlagen. Vielleicht bringt er mich sogar um.«
    »Glaubst du etwa, das würde ich nicht, wenn du mir nicht sagst, was ich hören will?«
    Während James sah, wie die Frau nachdachte, stieg Panik in ihm auf. Instinktiv wusste er, dass Mabs Besuch, der zu einem solch ungünstigen Zeitpunkt erfolgt war, etwas mit Annora zu tun hatte. Er fürchtete, dass seine Geliebte, seine Gefährtin in großer Gefahr schwebte. Er musste sich zwingen, die Wahrheit nicht aus Mab herauszuschütteln, denn er hatte das schreckliche Gefühl, dass ihm die Zeit davonlief, die ihm blieb, um Annora zu retten und sie beide aus Dunncraig und in Sicherheit zu bringen. Dass Mab entdeckt hatte, dass er ein anderer war, als er zu sein vorgab, und damit sein Plan vereitelt war, etwas aufzudecken, was Donnell an den Galgen brachte, beunruhigte ihn nicht einmal besonders. Ihn beunruhigte aber, dass Egan wahrscheinlich hinter Mabs Besuch steckte.
    »Egan glaubt, dass Ihr versucht, dieses alberne Kindermädchen Annora zu umwerben, und er wollte dafür sorgen, dass Ihr mit einer anderen Frau beschäftigt seid. Er war sich sicher, dass ich das richtige Händchen dafür hätte.«
    Offenbar hielt sich Mab für eine sehr geschickte Liebhaberin, und vielleicht war sie das ja auch, aber James hatte sie kein einziges Mal in Versuchung führen können. »Hat Egan vor, heute Nacht um Annora zu werben?«
    »Na ja, ich glaube schon. Und warum auch nicht? Er wird sie heiraten«, grummelte Mab, wobei die Verbitterung in ihrer Stimme deutlich zu hören

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