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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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die Geheimnisse zu lesen, die dem Verstand
des Primarchen entsprangen. Lorgar teilte tatsächlich sehr viel mit der
Bruderschaft der Ordenspriester seiner Legion.
    »Du hast das Buch sichtlich
erweitert«, merkte er an.
    »Ja, das ist richtig. Jeden
Monat erhalten wir neue Kapitel und Verse für das heilige Werk. Der Geist des
Primarchen sprüht vor Ideen und Idealen, und wir haben die große Ehre, das
alles als Erste zu erfahren. Tausende Episteln füllen inzwischen diese Seiten.«
Die Datenbanken der 1301. würden niemals digitale Kopien der Schriften des
Primarchen enthalten, da das Risiko zu groß war, dass diese Informationen von
den falschen Leuten abgerufen wurden. Stattdessen trug jeder Ordenspriester der
Gezahnten Sonne sein eigenes Exemplar bei sich, das mit einer Kette gesichert
an der Rüstung befestigt war.
    Dieses Buch wurde ständig
erweitert, da das Wort weiter wuchs und sich weiter ausbreitete, und kam bei
geheimen Predigten zum Einsatz. Argel Tal hatte Sar Fareths Exemplar des Buchs
Lorgar vom Leichnam des Ordenspriesters an sich genommen und es noch auf
dem Schlachtfeld verbrannt, womit er einen notwendigen Akt der Blasphemie
begangen hatte, um zu verhindern, dass das Werk dem Falschen in die Hände fiel.
    Der Ordenspriester atmete tief
durch. »Ich bin zu lange weg gewesen, Argel Tal, du hast völlig recht. Ich war
zu sehr damit beschäftigt, die einfältigen Arbeiter der IV. Legion zu
manipulieren, während ich mich eigentlich nur danach sehnte, hier bei meinen
Brüdern zu sein und das ständig sich weiterentwickelnde Wort Lorgars zu
predigen.«
    »Deine Entschuldigung ist
angenommen«, erwiderte der Karmesinrote Lord. »Und du hast noch achtunddreißig
Minuten, bis wir uns auf den Planeten begeben. Ich erwarte dich auf dem Deck
vor der Aufgehende Sonne.« Xaphen las die eingehenden Daten, die über
seine Augenlinsen liefen. »Da ist ein Befehl für ein bevorstehendes Gefecht,
bei dem die Anwesenheit von Memoratoren während der Kampfhandlungen zugelassen
ist. Das kann nicht stimmen, da ich weiß, du würdest so etwas niemals genehmigen.«
Argel Tal gab einen Laut von sich, der keine richtige Antwort darstellte, und
ging zur Tür.
    »Warte.« Fast an der Tür
angekommen, blieb er stehen. »Was ist?«
    »Denk an alles, was geschehen
ist, Bruder. Konzentriere dich darauf, wie die Ereignisse umso schneller zu
strömen beginnen, je näher sie dem unvermeidlichen Aufstand kommen. Fühlst du
irgendetwas in dir? Irgendeine ... Veränderung?« Die Hände des Ordensmeisters
schmerzten heftiger als noch gerade eben. Es war, als seien seine Gelenkknochen
aus zerschlagenem Glas.
    Ohne eine Erklärung zu haben,
warum er das tat, log Argel Tal.
    »Nein, Bruder. Nichts. Und bei
dir?«
    Xaphen lächelte ihn an.
     
    Krieg gegen eine andere
menschliche Kultur zu führen, war stets eine ganz besondere Art Gift, und Argel
Tal hasste es jedes Mal.
    Diese Kriege waren unrein, und
sie wurden mit einer Verbitterung geführt, die in jeder Seele brannte, die dazu
verdammt war, die Waffen gegen das Imperium zu richten. Es war nicht so, als ob
der Widerstand des Gegners dem Karmesinroten Lord so missfallen hätte, und es
ging ihm auch nicht um die Verschwendung von Munition oder um die Tatsache,
dass jede dieser Welten von Verteidigern bevölkert war, deren Beharrlichkeit er
bewunderte. Diese Aspekte lösten bei ihm Trauer aus, doch die Vergeudung an
Leben und das Potenzial der Gegenwehr das waren die Dinge, die bei ihm Narben
hinterließen.
    In der Vergangenheit hatte er
versucht, mit Xaphen über dieses Thema zu reden, aber der Ordenspriester hatte ihm
in seiner typischen, direkten Art erklärt, dass sie für eine gerechte Sache
eintraten und es deshalb nun einmal notwendig war, diese Kulturen zu
vernichten. Aus solchen Diskussionen ergaben sich für Argel Tal keine neuen Erkenntnisse,
und ähnliche Gespräche mit Dagotal und Malnor waren ebenso in die gleiche
Richtung verlaufen wie ein Versuch bei Torgal. Die Gal Vorbak kannten keine Dienstgrade
außer dem, den Argel Tal innehatte, weshalb unter dem Ordensmeister alle
Krieger gleichgestellt waren.
    Von allen hatte der ehemalige
Sturmsergeant die größten Schwierigkeiten gehabt zu verstehen, was Argel Tal
ihm zu erklären versucht hatte.
    »Aber sie sind im Irrtum«,
sagte Torgal.
    »Ich weiß, dass sie im Irrtum
sind. Das ist ja das Tragische. Wir bringen Aufklärung durch die Vereinigung
mit der Heimatwelt der Menschheitsvorfahren. Wir bringen mithilfe einer

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