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Die Abenteuer des Röde Orm

Die Abenteuer des Röde Orm

Titel: Die Abenteuer des Röde Orm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Bengtsson
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Seiten die Männer der vordersten Reihen nebeneinander, in dichten Haufen, und auf einem weggeworfenen Schild, der glatt von Blut war, glitt Orm aus und stürzte hin über einen, den er soeben erst selbst getötet hatte. Dabei bekam er von einer Kriegskeule einen Schlag über den Nacken, wurde aber gleich von Schilden überdeckt, die die zunächst stehenden seiner Mannen schützend über ihn warfen.
    Als er wieder zum Bewußtsein kam, half Rapp ihm auf. Da hatte der Kampf sich an eine andere Stelle verzogen, und die Nordmänner hatten die Überhand. Byrhtnoth war gefallen, und viele seiner Mannen hatten die Flucht ergriffen, aber andere hatten sich zu einem Ring zusammengeschlossen und waren eingekreist und kämpften trotzdem. Thorkel rief ihnen durch den Kampfeslärm zu, er schenke ihnen das Leben, wenn sie ihre Waffen wegwürfen; aber aus ihrem Kreise rief man zurück: »Besser können wir zielen – besser zuschlagen – und mit kühnerem Mut, wenn wir abnehmen an Zahl!«
    So kämpften sie weiter, bis sie alle – und mit ihnen viele Gegner – rings um den Leichnam ihres Herrn lagen.
    Ihr mannhafter Mut wurde von den Nordmännern hoch gepriesen; aber der Kampf bei Maeldun, drei Wochen vor Pfingsten, im Jahre 991, war für König Ethelred eine große Niederlage und ein Verhängnis für sein Reich; und weit umher lag nun das Land offen da und war der Gewalt der Fremden preisgegeben.
    Die Nordmänner begruben ihre Toten und tranken ihnen zu Ehren und auf den Sieg. Sie lieferten trauernden Abgesandten Byrhtnoths Leichnam aus – denn ihm sollte ein christliches Begräbnis werden –, und nach Maeldun und anderen Städten wurde Botschaft gesandt, daß Brandschatzung und Lösegeld schleunigst bezahlt werden müsse, wenn man Schlimmerem entgehen wolle.
    Sie freuten sich im Gedanken an die Reichtümer, die sie schon als ihre eigenen ansahen, und Zorn ergriff sie, als die Tage hingingen, ohne daß jemand erschien, der von Unterwerfung sprach und bare Münze mitbrachte. Da ruderten sie nach Maeldun hinauf und legten an der Flußseite Feuer an das Pfahlwerk; und dann erstürmten sie die Stadt und machten sie dem Erdboden gleich; und nachher trauerten sie darüber, daß so wenig zum Beuteverteilen übriggeblieben war; und sie beschlossen, hinfort mit Feueranlegen vorsichtiger zu sein. Denn ihr Trachten stand nach Silber und nicht nach einer Verwüstung, durch die das Silber verschwand. In der ganzen Gegend sammelten sie nun fleißig Pferde, um schnell dorthin zu gelangen, wo sie nicht erwartet wurden. Bald ritten Scharen nach allen Richtungen aus und brachten beim Zurückkommen viel ins Lager; und im Lande war die Angst vor ihnen so groß, daß sich nach Byrhtnoths Tod kein Häuptling mehr fand, der den Kampf mit ihnen aufnehmen wollte. Gefangene berichteten, daß König Ethelred bleich hinter seinen Mauern sitze und, mit Priestern murmelnd, sich keinen Rat wisse.
    Bei der Erstürmung von Maeldun waren Priester und Frauen und andere in die Kirche – die aus Stein war – und in den Turm hinauf geflüchtet; sie hatten die Leitern hinter sich aufgezogen, so daß niemand an sie herankonnte. Es hieß unter den Nordmännern, daß eine große Menge Schätze in den Turm gebracht worden sei, und man versuchte auf vielerlei Weise, die Menschen aus dem Turm herauszubringen und zu dem zu gelangen, was sie dorthin mitgenommen hatten. Aber weder mit Feuer noch mit Waffen konnte etwas ausgerichtet werden; und die im Turme hatten Essen und Trinken mit sich und sangen fromme Lieder und schienen guten Mutes zu sein. Näherten sich die Nordmänner dem Turm, um mit ihnen zu verhandeln und sie dazu zu bringen, den Turm zu verlassen und ihre Schätze auszuliefern, so wurden sie mit Steinen, Verwünschungen und Unrat überschüttet, und wenn jemand dabei getroffen wurde, so war die Freude auf dem Turm groß. Alle Nordmänner waren sich darüber einig, daß es nichts Ärgerlicheres gebe, als es mit Kirchtürmen und Kirchen aus Stein zu tun zu haben.
    Jostein war ein alter und hartgestählter Mann, der sehr auf Schätze aus war. Er sagte, seines Wissens gebe es hier nur eines, das helfen könnte: man müsse Gefangene vor der Kirche aufstellen und sie einen nach dem anderen töten, bis sie dort oben durch diesen Anblick gefügig würden. Seiner Klugheit wegen hatte er großes Ansehen, und daher stimmten einige ihm zu; aber Gudmund und Thorkel hielten seinen Vorschlag wenig schicklich für Krieger und wollten nicht mitmachen. Besser sei, meinte

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