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Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter

Titel: Die Akademie der Abenteuer - Die Knochen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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was das sein sollte«, sagte Filine schnell.
    »Bist du dir da sicher?« Die Magistra Bibliothecaria sah sie prüfend an.
    »Ja«, sagte Rufus eindringlich. »Warum kannst du zum Beispiel Ägyptisch? Das ist etwas Besonderes.«
    »Ich habe es eben gelernt«, erwiderte Filine trotzig.
    Rufus sah sie immer noch an. »Aber diese Sprache gibt es nicht mehr! Ich habe es vorhin nachgelesen. In Ägypten spricht man heute Arabisch. Ägyptisch gab es nur früher.«
    »Das stimmt«, sagte Meisterin Iggle und auch ihre scharfen Augen blickten zu Filine. »Aber vielleicht braucht Filine noch ein wenig Zeit, um eine Verbindung zu erkennen. Ich ziehe mich einstweilen in mein Zimmer zurück. Ruft mich, wenn ihr mich braucht, einverstanden?« Ohne die Antwort abzuwarten, drehte sie sich um und verschwand.
    »Woher kannst du so gut Ägyptisch, Fili?«, flüsterte Rufus. »Vielleicht ist das der Schlüssel zu der Flut!«
    Filine starrte auf die hohen Bücherregale. Dann antwortete sie: »Meine Mutter ist Ägypterin.«
    Verblüfft musterte Rufus sie. Filine hatte überhaupt keine dunkle Haut und auch kein schwarzes Haar. Lediglich ihre Nase erinnerte etwas an die Nase der Königin, die er auf der Stele gesehen hatte. Rufus rief sich das Bild noch einmal genau ins Gedächtnis. Es war nur eine Strichzeichnung in Stein gewesen. Aber auch Filine war schlank und sie hatte diese seltsam grünen Augen, mit denen sie No und Rufus jetzt anschaute.
    No brach das Schweigen. »Ich kapier das trotzdem nicht. Da wird heute doch Arabisch gesprochen. Das hat Rufus eben gesagt. Woher kann deine Mutter denn dann uraltes Ägyptisch? Sie wird ja wohl kaum ein paar Tausend Jahre alt sein.«
    »Natürlich nicht«, gab Filine unwillig zurück. »Und natürlich wird dort heute Arabisch gesprochen. Das kann ich auch. Aber früher sprachen sie eben Ägyptisch. Und meine Mutter hat es studiert und mir dann beigebracht. Die neuägyptische Sprache von damals ist übrigens im Satzbau dem Deutschen ziemlich ähnlich. Deswegen war sie nicht so schwer zu lernen.« Sie seufzte.
    Plötzlich fiel Rufus das seltsame Bett ein, das in Filines Zimmer stand. Mit dem goldenen Halbmond als Kopfstütze. Außerdem hatte sie gewusst, dass die Lotosblume aus Ägypten stammte. »Du weißt wirklich sehr viel über dieses Land«, sagte er jetzt. »Viel mehr als ich, obwohl ich oft im Museum war. Sehr oft.«
    »Das steht doch alles in den Büchern!« Filine sprang auf und zeigte auf den Tisch, der voller Bücher lag.
    »Aber es dauert sehr lange, sich so viel Wissen anzueignen, wie du es offenbar hast«, beharrte No.
    »Ich habe eben sehr viel mehr gelesen als du«, sagte Filine stur. »Und es gibt auch noch sehr viel mehr Bücher über Ägypten, als du es dir wahrscheinlich träumen lässt. Das war nämlich ein Weltreich!«
    Sie zog Rufus und No mit sich zwischen die hohen Regale.
    »Da!« Filine blieb stehen und deutete auf mehrere Meter Literatur über Ägypten. »Das müsst ihr nur lesen, dann wisst ihr genauso viel wie ich.«
    Rufus musste grinsen. »Danke für den Ratschlag!« Er nahm eines der Bücher und öffnete es. Und dann stutzte er. Mitten auf der Seite war das Bett einer Königin gezeichnet und es sah genauso aus wie das von Filine.
    »Filine!«, flüsterte er nervös, »Du weißt aber trotzdem eindeutig mehr als jeder normale Mensch. Du hast sogar genau so ein Bett wie das hier!«
    Filine wurde blass. »Ich weiß überhaupt nicht mehr.«
    »Doch«, beharrte Rufus. »Du kennst dich richtig gut aus. Du kannst Hieroglyphen lesen. Du kennst die Götter. Und du hast die Lebensdaten der Pharaonen besser im Kopf als jeder Professor.«
    No blinzelte. »Stimmt«, sagte er misstrauisch. »Du weißt echt mehr, als man eigentlich wissen kann.«
    In diesem Moment blitzte es in Filines grünen Augen auf und sie machte sich sehr gerade.
    »Kann ich euch wirklich vertrauen? Versprecht ihr mir, es niemandem zu erzählen?«
    No blickte sie erstaunt an. Dann sagte er fest: »Einer für alle und alle für einen.«
    Filine blickte zu Rufus.
    »Ich will, dass wir diese Flut zu einem guten Ende bringen. Und du hast mein Wort«, sagte er.
    Filine schloss kurz die Augen. Als sie sie wieder öffnete, sagte sie: »Ihr habt recht, ich weiß viel mehr, als man normalerweise über Ägypten weiß. Ich weiß mehr, weil der Pharao Echnaton mein 95. Urgroßvater war.«
    »Dein was?« No schnappte nach Luft.
    »Mein Ur-ur-ur-ur und noch 90-mal so weiter Großvater«, sagte Filine leise.
    » Echt?« No

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