Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)
hatte.
„Was? Wieso?“, stammelte er hervor und wich weiter zurück, als der fremde Mann dichter herankam und seine Lippen nun wirklich eine Reihe von scharfen Zähnen entblößten. Das ist definitiv kein Mensch! Allerdings auch keine außerirdische Rasse, die Peter erkannte, dabei hatte er zahlreiche Bücher über nahezu jede Spezies, die sich da draußen herumtrieb.
Russell roch befriedigt die Ausdünstungen der Angst und machte einen großen Schritt auf ihn zu, krallte seine Hand um dessen Kehle und hob ihn mühelos vom Boden hoch. Langsam verwandelte er sich, sein Gesicht wurde zu einer dämonischen Fratze, die Zähne länger und seine Finger zu scharfen Krallen.
„Das geht dich kaum etwas an, Mensch“, erwiderte er mit tiefer Dämonenstimme. Überaus erfreut bemerkte er, wie Peters Augen nun beim Anblick eines leibhaftigen Dämonen beinahe aus den Höhlen quollen.
Oh Himmel! Ein Gestaltwandler, durchfuhr es Peter panisch. Eindeutig ein Außerirdischer, und wie es schien, kein freundlich gesonnener. Verzweifelt überlegte er, wie er aus dieser Situation entkommen könnte, verfügte er doch über keine Waffe, mit der er sich verteidigen konnte und die Kralle um seinen Hals schnitt bereits schmerzhaft in seine Haut ein.
„Nein!“, keuchte Peter entsetzt auf. „Bitte! Bitte tötet mich nicht.“ Russell schien ernsthaft darüber nachzudenken und legte den Kopf etwas schief. „Warum sollte ich dich nicht töten, Mensch?“, erkundigte er sich höhnisch und fühlte sich zum ersten Mal an diesem Tag wieder ganz wohl. „Vielleicht lasse ich dich wirklich am Leben. Zunächst wirst du mir jedoch verraten, wo ich Finn Gordon finden kann.“ Seine Stimme war kalt, sehr bedrohlich und Peter begann, in dem harten Griff hilflos zu zittern. Seine Gedanken überschlugen sich. Dieser Alien meinte es ernst, er würde ihn töten, wenn er ihm nicht die gewünschten Informationen gab. Aber dann würde er womöglich Finnegan töten!
Peters Kehle zog sich zusammen und sein Herz machte einen harten Satz. Nein! Das wollte er nicht! Finn war ein netter junger Mann, der ihm immer Kaffee kochte und sehr zuvorkommend war.
„Ich weiß es nicht“, würgte Peter mühsam hervor. „Ich weiß nicht, wo er wohnt.“ Der Griff um seinen Hals verstärkte sich, als sich die hässliche Dämonenfratze näher heranbeugte. „Du lügst, Mensch“, flüsterte Russell und genoss seine Macht. „Ich kann es genau riechen. Du lügst mich an. Das ist nicht gut! Gar nicht gut!“ Der Mann in seinem Griff zitterte und Russell lächelte. Er liebte sein dämonisches Erbe. „Willst du mich wütend machen? Weißt du, wie ich reagiere, wenn ich ärgerlich werde?“, fragte er leise nach und seine andere Kralle strich täuschend sanft über Peters runden Bauch und zerschnitt das Hemd. Entsetzt keuchte Peter auf und seine Angst wurde so groß, dass er nicht mehr an sich halten konnte. Peinlich berührt spürte er, wie es ihm warm die Beine hinunter lief.
Russell zuckte kurz zurück und grinste zufrieden. Er roch genau, was dem Mann passiert war und verstärkte seinen Druck auf das weiche Fleisch am Bauch. Sein Nagel ritzte die Haut. Peter versuchte zu schreien, die Hand an seiner Kehle erstickte jedoch jeden Schrei. Verzweifelt griff er nach der Kralle und versuchte hektisch, den Griff zu lösen, der ihm zunehmend die Luft abschnürte.
„Du machst mich gerade sehr, sehr ärgerlich“, zischte Russell dem sich heftig wehrenden Peter zu und lockerte den Griff eine winzige Kleinigkeit, um diesem etwas Luft zu geben. „Ich wäre froh, wenn du es mir leichter machen würdest und mir sagst, wo ich Finn Gordon finden kann. Dann muss ich dir nicht unnötige Schmerzen bereiten“, versprach er und beobachtete befriedigt, wie sich in Peters Gesicht die Gefühle widerspiegelten. Der Selbsterhaltungstrieb kämpfte eindeutig mit dem Ehrgefühl, nichts zu verraten und Russell konnte jetzt schon sagen, wer gewinnen würde, wer immer gewann.
Er verstärkte zunehmend den Druck seines Nagels und schnitt tiefer in die Haut, um den inneren Kampf schneller zu beenden. Sofort keuchte Peter auf und erwartungsgemäß siegte der Selbsterhaltungstrieb. „Fliederstraße! Er wohnt in der Fliederstraße Nummer 15b“, stieß Peter panisch hervor. „Bitte! Bitte lassen Sie mich am Leben! Ich werde nichts verraten. Ich schwöre es. Bitte tun Sie mir nichts!“
Russell lächelte nachsichtig. Menschen waren einfach zu benutzen. „Gut so. Ich danke dir“, meinte er
Weitere Kostenlose Bücher