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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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zufrieden, setzte Peter auf den Boden ab und legte seine Kralle freundschaftlich auf dessen Schulter.
    Peter stieß erleichtert die Luft aus. Anscheinend war er wirklich dem Schlimmsten entkommen und der Außerirdische war zufrieden mit den Informationen. Da hatte er nochmal Glück gehabt. Väterlich tätschelte Russell ihm die Schulter und näherte sich seinem Gesicht. „So war das brav. Deshalb werde ich auch ganz schnell zum Ende kommen. Es wird Zeit fürs Abendbrot, nicht wahr?“, meinte er zynisch lächelnd. Peter blickte ihn erstaunt an. Sein Essen hatte er ganz vergessen. Gerade wollte er sich umdrehen, sich seinem Essen zuwenden, da sanken die scharfen Zähne auch schon in seinen Hals und sein restliches Denken ging in aufflammenden Schmerzen unter, als der Dämon ihn zerriss.
    Russell leckte sich nur wenig später genießerisch über die Lippen, betrachtete nachdenklich seine blutigen Krallen und leckte sie ebenfalls genüsslich ab. Endlich war er wieder satt. Zufrieden sah er sich um. Diese Wohnung kam ihm im Grunde gerade recht, denn er benötigte ohnehin eine Unterkunft fern des draußen noch immer fallenden Regens. Hier war er erstmal ungestört.
    Lang streckte er sich auf dem Sofa aus und streifte die nassen Schuhe ab. Während er sich zurückverwandelte, schwelgte er in den Erinnerungen an den ekstatischen Blutrausch. Dieser Tag endete besser als erwartet. Er hatte erreicht, was er wollte, hatte einen Namen und eine Adresse, war satt und hatte ein Dach über dem Kopf. Was wollte er noch mehr?
    Morgen würde er diesen Finn Gordon ausfindig machen, ihn beobachten und wenn er alles über ihn wusste, würde er zu Thubal gehen.
    Alles in allem war es doch ein sehr guter Tag.
     
    ***
     
    Zur gleichen Zeit schlief in der Fliederstraße 15b eben jener Finn Gordon tief und fest mit einem glückseligen Lächeln auf den Lippen neben einem sehr wachen Dave, der seinen Blick die ganze Zeit nicht von ihm lassen konnte. Dave betrachtete Finns Gesicht, prägte sich jede Kontur ein, sog den vertrauten Geruch ein, strich ihm sanft durch das Haar. Finn gewann rasch wieder an Kraft und er würde sich bald schon selbstständig bewegen können. Das erwachende Erbe half ihm, sich schneller zu erholen.
    Dave lächelte zufrieden. Auch wenn er und Finn sich vorhin nur geküsst und gestreichelt hatten, so war es dennoch erfüllend gewesen. Gleichzeitig spürte Dave allerdings, wie der ewig hungrige Dämon mehr verlangte. Die Gier nach dieser vollkommenen, köstlichen Energiequelle brodelte in ihm, wollte den Geschmack seines süßen, furchtdurchtränkten Fleisches kosten, das liebliche Blut trinken. Dave wusste sehr wohl, dass er dieser Gier nicht nachgeben durfte, wenn er nicht erneut Finns Leben riskieren wollte.
    In ihm tobten mittlerweile sehr widersprüchliche Gefühle. Da war dieses neue, warme Gefühl, dem er sich tagsüber voll und ganz hingegeben hatte. Es war erregend gewesen, nahezu den ganzen Tag in Finns Gesellschaft zu verbringen, ihn lächeln zu sehen, ihm zuzuhören, ihn zu berühren, ihn an sich zu ziehen und seine Wärme, seinen Atem zu spüren. Das waren Gefühle, die Sehnsucht und Leidenschaft in ihm weckten und den Wunsch, diese Beziehung nie zu verändern. Jede Minute, die er von Finn getrennt war, schmerzte, und wenn er bei ihm war, schien seine ewige Rastlosigkeit, die ewige Suche zu Ende zu sein.
    Dieses neue, befremdliche Gefühl in ihm hatte einen Namen. Die Menschen nannten es Furcht. Dave hatte Angst davor, dass er sich schon bald nicht mehr genügend kontrollieren konnte, erneut Finns Leben riskieren könnte. Sein Verlangen nach der perfekten Vereinigung mit diesem schlanken Körper nahm nicht ab. Im Gegenteil, es wuchs mit jeder Stunde, gierte nach Erfüllung. Es war seine Bestimmung, das war es, was er war, wovon er lebte. Ein Dämon. Einer der Anderen
    Sanft berührte Dave Finns Lippen, die dieser im Schlaf leicht geöffnet hatte, und spürte ihre weiche, samtige Oberfläche unter seinen Fingern. So köstlich … er konnte ihnen nicht widerstehen. Der Dämon beugte sich vor, küsste diese Lippen verlangend, sog an der zarten Haut. Nur ein wenig stärkeren Druck, ein wenig das Maul weiter geöffnet und er würde sie ritzen, von dem berauschenden Blut trinken können. Mehr! Er wollte so viel mehr. Vorsichtig öffnete er das Maul, bereit, seine Zunge in den Mund des Menschen gleiten zu lassen, ihn zu kosten, ihn einzunehmen, ihn zu schmecken, ihn sich zu nehmen. Zähne schoben sich aus seinem

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