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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Aurian nun neben Elewins Bett niederkniete und sein Gesicht im Licht der neu entfachten Flammen betrachtete. Der Haushofmeister hatte ihr den Kopf zugewandt, um sie anzusehen. »Herrin, sag ihnen, sie sollen aufhören zu flüstern«, brummte er gereizt. »Ich mag es nicht, wenn die Leute flüstern.«
    »Schon gut, Elewin. Sie werden es nicht wieder tun«, beschwichtigte ihn Aurian. Während sie mit ihm sprach, untersuchte sie ihn mit ihren Heilerinnensinnen – aber auch die sagten ihr nichts anderes, als ihre Instinkte es bereits getan hatten. Mit Krankheiten und Verletzungen konnte sie es aufnehmen, aber gegen Alter und Verzweiflung war sie hilflos. Der Körper des Haushofmeisters schwand dahin. Sie wußte, daß ihr Patient während der vergangenen Monate immer wieder tapfer gegen Krankheit und Not gekämpft hatte, aber irgend etwas hatte ihn schließlich in die Knie gezwungen. Es lag ein Schatten über seinem Geist, den sie nicht durchdringen konnte, und sie fragte sich, was es war, das ihn veranlaßt hatte, die Zügel des Lebens schießen zu lassen.
    »Elewin, warum?« fragte sie ihn direkt. »Nachdem du so weit gekommen bist – was bringt dich jetzt dazu, aufzugeben?«
    »Herrin, bitte plage mich nicht.« Die Stimme war kaum mehr als ein ungeduldiges Flüstern. »Ich bin müde. Ich habe genug gekämpft. Ich will meine Ruhe.« Mit diesen Worten drehte er das Gesicht von ihr weg in die Dunkelheit, und Aurian spürte, wie ihr eisige Kälte über den Rücken kroch, als sie sah, daß er seinen Blick auf die Geistererscheinung heftete, die sonst nur sie allein sehen konnte. Sie schüttelte den Kopf. Es würde jetzt nicht mehr lange dauern.
    »Meiriels Tod hat ihn schwer getroffen«, murmelte eine leise Stimme in Aurians Ohr. Sie drehte sich um und sah, daß Anvar neben ihr kniete. Sein Gesicht war angespannt und von Gram gezeichnet. »Aurian, bitte – gibt es nichts, womit du ihm helfen könntest?« bat er sie, und sie erinnerte sich wieder an die Zuneigung, die stets zwischen dem jungen und dem alten Mann bestanden hatte. Jetzt klang Anvars Stimme gepreßt vor Anstrengung – eine Anstrengung, von der Aurian wußte, daß sie dem Versuch entsprang, daß Unvermeidliche zu leugnen.
    »Du warst heute nachmittag bei Elewin. Ist irgend etwas geschehen, das erklärt, warum er so schnell seinem Ende entgegenstrebt?« fragte ihn seine Seelengefährtin. Gleichgültig, daß es hoffnungslos war – um Anvars willen konnte sie nicht einfach aufgeben. Sie sah, wie er die Hände des alten Mannes nahm und fest umklammert hielt.
    »Er sprach viel über Meiriel … und dann wurde er stiller und stiller, und als er danach wieder zu reden begann, schien er mehr und mehr umherzuirren.« Mit konzentrierter Miene versuchte Anvar sich zu erinnern. »Angefangen hat es damit, daß er sich darüber beklagte, müde zu sein – und als er sich hinlegte, konnte ich ihn nicht mehr dazu bringen, wieder aufzustehen … Aurian, ich habe so etwas schon einmal gesehen.« Seine Stimme war gedämpft vor Kummer. »Bei meinem Großvater, in dem Winter, in dem du zur Akademie kamst. Es war so, als hätte er einfach aufgegeben. Aber damals hat es Wochen gedauert, nicht Stunden …«
    Aurian spürte einen Luftzug in ihrem Rücken, als die Tür sich öffnete und Chiamh, noch immer voller blauer Flecken und Staub, hereinhumpelte. Sie hatte ihn schlafend in seinen eigenen Räumen zurückgelassen, obwohl seine Heilung nur oberflächlich und unvollständig gewesen war, um so rasch wie möglich zu Elewin zu eilen.
    »Warum hast du keine Nachricht geschickt?« wollte das Windauge wissen und starrte die Magusch, als er neben sie ans Bett trat, wütend an. »Der alte Mann liegt auch mir am Herzen, wie du weißt.« Seine Augen folgten Aurians Blick in die schattige Ecke, und sie wußte, daß auch er sah, was dort lauerte. Er erschauerte und verfiel in Schweigen.
    »Gib gut acht auf deine Herrin, Anvar.« Erschrocken über den Klang von Elewins Stimme fuhren alle im Raum herum. »Du hast dich besser gemacht, als es irgend jemand erwartet hätte – außer mir«, fuhr er fort. »Du hast mir mein Vertrauen wohl vergolten, mein Junge – ich bin stolz auf dich.« Dann wandte er sich wieder von ihnen ab, und seine grauen Augen waren dunkel vor Schmerz. »Stolzer als ich auf mich selbst bin«, murmelte er. »Meiriel war krank – sie konnte sich nicht helfen! Finbarrs Tod hat ihren Verstand verbogen. Ich sollte über sie wachen, auf sie aufpassen. Das war das letzte, was

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