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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Ich wäre nicht gezwungen gewesen, etwas gegen den Rudelfürsten zu unternehmen, und Phalihas hätte aller Wahrscheinlichkeit nach seine Herrschaft aufrechterhalten können. Schiannath wäre immer noch ein Verbannter und seine Schwester gefangen in ihrer Pferdegestalt. Zweifle nicht an seiner Ergebenheit, Aurian. Sie ist nicht unverdient – und im Augenblick hat sich alles zu eurem Besten entwickelt.«
    Obwohl Chiamh versuchte, seine eigenen Gefühle zu verbergen, gab es da etwas – eine winzige Spur des Zögerns, ein Anflug von Bitterkeit –, das ihn verriet. Stirnrunzelnd schaute Anvar das Windauge an. »Du sagst, es sei alles zu unserem Besten. Willst du damit andeuten, daß es nicht zum Besten von Schiannath oder den Xandim ist?«
    Chiamh zögerte. Während der letzten Tage hatten ihn starke Erinnerungen an seine Vision von vor so langer Zeit heimgesucht. Bisher war alles eingetreten, was er vorhergesehen hatte. Er hatte Aurian und Anvar bei ihrem Kampf gegen die bösen Mächte geholfen, und auch Schiannath hatte seine Rolle gespielt. Bisher war nur ein einziger Teil seiner Vision nicht in Erfüllung gegangen: die furchterregende Prophezeiung, daß das Kommen Aurians das Ende der Xandim-Rasse bedeuten würde. Seit Tagen hatte er nun mit seinem Gewissen gerungen und darüber nachgedacht, ob er dem Magusch erzählen sollte, was er vorhergesehen hatte. Hatte Aurian nicht schon genug Schwierigkeiten? War es fair, ihre Last zu vergrößern, indem er ihr auch noch das Schicksal einer Rasse aufbürdete, die nicht mal ihre eigene war? Auf der anderen Seite – sollte er sie nicht wenigstens warnen, daß ihr Tun vielleicht ernsthafte Konsequenzen haben würde? Wenn er es nicht tat und das Schlimmste geschehen würde, würde dann nicht ihn die Schuld treffen? Und doch, wenn die Vision der Wahrheit entsprach, gab es dann überhaupt eine Möglichkeit, das Schicksal abzuwenden, gleichgültig, ob er seine Befürchtungen aussprach oder nicht? Chiamh spürte, daß Aurian ihn anstarrte. Auch Anvar sah ihn stirnrunzelnd an. Die beiden Magusch würden sich eindeutig nicht zufriedengeben, ehe sie nicht irgendeine Art von Erklärung erhalten hatten.
    »Na schön«, meinte das Windauge schließlich. »Ich sollte es euch wahrscheinlich erzählen – nicht, daß es wirklich einen Unterschied macht …«
    »Nein! Tu es nicht!« Chiamh schrak zusammen, als die Stimme von Basileus scharf in seinen Gedanken widerhallte. Nach Aurians erstauntem Aufkeuchen und Anvars weit aufgerissenen Augen zu urteilen, hatten die Magusch den Moldan wohl ebenfalls gehört. Das Windauge bemerkte, wie die beiden einen raschen Blick wechselten.
    »Wer, zum Teufel, war das?« wollte Aurian wissen. »Das war doch gewiß dasselbe Wesen, das mich gegen den Tod verteidigt hat. Und warum sollst du es uns nicht sagen – was immer es auch sein mag. Wenn es etwas ist, das wir wissen müßten …«
    »Es ist etwas, das ihr Magusch nicht wissen müßt.« Die Gedankenstimme des Moldans war streng und unerbittlich. »Kleines Windauge, du darfst das nicht tun«, fuhr er fort, und den finsteren Mienen seiner beiden Freunde entnahm Chiamh, daß Basileus nun nur noch mit ihm sprach und die Magusch ihn nicht hören konnten.
    »Du und ich, wir wissen beide, was du vorhergesehen hast«, fuhr Basileus nun mit etwas sanfterer Stimme fort. »Wenn Aurian das Flammenschwert ergreift, werden ihre Handlungen den Xandim möglicherweise wirklich ein Ende bereiten – aber hier steht weit mehr auf dem Spiel als das Schicksal einer einzelnen Rasse.«
    »Na ja, du hast leicht reden«, erwiderte Chiamh, der – so wütend war, daß er beinahe vergessen hätte, seine Antwort nur an den Moldan zu richten. »Es ist ja auch nicht deine Rasse, die möglicherweise ausgelöscht wird!«
    Der Moldan seufzte. »Junges Windauge«, sagte er sanft, »meine Rasse wurde vor langer, langer Zeit von den Zauberern auf grausame Weise gefoltert. Die Moldan wissen besser als alle anderen Wesen der Welt, welchen Schaden die Magusch anrichten können. Um aber die Welt vor jener neuen bösen Macht zu bewahren, die einige der Magusch an sich gerissen haben, würde ich mich jederzeit selbst opfern – mich und alles, was von meiner Rasse übrig ist. Vielleicht wird es sowohl für die Moldan als auch für die Xandim das Ende bedeuten – vielleicht auch nicht. Vielleicht war deine Vision unklar oder irreführend, und wir wollen beide hoffen, daß es so ist. Aber ob du bei der Deutung dessen, was du gesehen hast,

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