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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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U-Bahn ist unauffälliger, aber bei meinem letzten Versuch bekam mein Handy unter der Erde keine Verbindung. Und gerade jetzt muß ich mich bewegen. Ich muß Abstand zwischen mich und die Kirche legen.
    »Willkommen bei der Greene & Greene Privatbank. Was kann ich für Sie tun?« ertönt eine melodische weibliche Stimme in meinem Hörer. Ich weiß nicht genau, wem sie gehört, aber sie ist keine der Telefonistinnen, die ich kenne.
    »Hi, ich bin Marty Duckworth«, sage ich. »Ich habe nur eine kurze Frage und hoffe, daß Sie mir helfen können.« Während sie meine Kontonummer und meine Sozialversicherungsnummer überprüft, frage ich mich unwillkürlich, ob das System der Bank immer noch funktioniert. Falls der Secret Service clever ist, dann haben sie es sicher schon …
    »Ich habe Ihr Konto aufgerufen, Sir. Womit kann ich Ihnen dienen, Mr. Duckworth?« Sie spricht die Worte so schnell, so eifrig … Ich rieche eine Falle. Mein Pech, daß ich unbedingt den Käse will.
    »Ich möchte nur, daß Sie die letzten Aktivitäten auf meinem Konto überprüfen«, bitte ich sie. »Da ist eine große Zahlung hereingekommen, und ich muß wissen, an welchem Tag das Geld abgeschickt worden ist.« Das ist zwar eine eindeutig dumme Frage, aber wenn wir herausfinden wollen, wie sie es gemacht haben, müssen wir in Erfahrung bringen, wie sich Duckworths drei Millionen in dreihundertdreizehn Millionen verwandeln konnten.
    »Tut mir leid, Sir, aber in der letzten Woche … Ich sehe keine Einzahlungen.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe das Konto vor mir. Laut unseren Aufzeichnungen beträgt Ihr derzeitiger Kontostand Null, und die einzige Aktivität, die hier verzeichnet ist, ist eine Überweisung von dreihundertdreizehn Millionen Dollar von gestern nachmittag. Ansonsten gibt es keine weiteren Bewegungen …«
    »Was ist mit vorgestern?« frage ich und beobachte die anderen Fahrgäste. Niemand dreht sich um. »Wie hoch war der Kontostand da?«
    Es gibt eine kurze Pause. »Ohne Zinsen ist das dieselbe Summe, Sir. Dreihundertdreizehn Millionen Dollar. Am Tag davor auch. Ich habe keinerlei Aufzeichnungen über andere Einzahlungen.«
    Der Bus hält ruckend an, und ich greife nach der Haltestange. »Sind Sie sicher, daß der Kontostand nicht drei Millionen Dollar betragen hat?«
    »Es tut mir leid, Sir. Ich kann Ihnen nur sagen, was auf meinem Bildschirm steht.«
    Während sie spricht, rutscht meine Hand die Stange hinunter. Das kann nicht sein. Es ist unmöglich. Wie können wir …?
    »Mr. Duckworth?« unterbricht mich die Frau am anderen Ende. »Bleiben Sie eine Sekunde dran? Ich bin gleich wieder da.«
    »Natürlich.« Ich lande auf der Warteschleife, und dreißig Sekunden lang denke ich mir nichts dabei. Nach einer Minute frage ich mich allmählich, wohin unsere Telefonistin wohl verschwunden sein mag. Ihr Verhalten verstößt gegen die erste Regel, die man uns einbleut. Wenn man mit reichen Leuten zu tun hat, darf man sie nie auf die Warteschleife … Moment mal. Einen Augenblick bleibt mir die Luft weg. Das ist eine Firmenleitung. Und je länger sie mich festhält, desto besser kann der Secret Service mich aufspüren …
    Ich klappe das Telefon zu und hoffe, daß ich schnell genug war. So schnell sind sie nicht. Nicht, wenn es …
    Das Telefon vibriert in meiner Hand, und mir läuft es eiskalt über den Rücken. Ich werfe einen Blick auf die Nummer auf dem Display, aber ich kenne sie nicht. Das letzte Mal habe ich sie ignoriert. Aber diesmal … Wenn sie das Handy verfolgen … Ich muß mich vergewissern.
    »Hallo?« Meine Stimme klingt zuversichtlich.
    »Wo, zum Teufel, steckst du?« fragt Charlie. In der Kapelle gibt es kein Telefon. Wenn er einen Anruf von der Straße riskiert hat, haben wir ein Problem.
    »Was ist los? Bist du …?«
    »Du solltest zurückkommen!« unterbricht er mich.
    »Sag mir einfach, was passiert ist.«
    »Oliver, komm zurück. Sofort.«
    Ich schlage mit der Handfläche auf den Halteknopf des Busses. Auf Wiedersehen, Bratpfanne. Hallo, Fegefeuer.

18. Kapitel
    »Haben Sie ihn?« Lapidus beugte sich aufgeregt über die Schulter von DeSanctis.
    »Moment noch …« DeSanctis starrte auf seinen Laptop. Auf dem Bildschirm sah er die Liste der Anrufe, die von Oliver Carusos Handy betätigt worden waren. Mit verbindlichen Grüßen von der Mobilfunkgesellschaft »Warum dauert das so lange?« wollte Gallo wissen.
    »Sekunde …«
    »Das sagtest du bereits …«
    Der Bildschirm des Laptops blinkte, und ein

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