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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Denn stundenlang dahockend und über ihre Fingernägel diskutierend, kann ich sie mir natürlich sehr gut vorstellen.
    Tja, zu dumm, dieses interessante Zusammentreffen hab ich leider nicht mitgekriegt.
    Es passieren aber noch andere merkwürdige Dinge.
    Tessa telefoniert in jeder freien Minute mit diesem spanischen Typen aus den Sommerferien und säuselt in ihr Handy. Mit genau dem, mit dem sie auch in Spanien schon den ganzen Tag an der Bar gehangen und Cola getrunken hat. So viel habe ich ja schon rausgekriegt. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wer das mit dem afghanischen Auto war.
    UPS! Da klickert es doch – pling, pling – in meinem Gehirn! Und dafür brauchte ich ebenfalls nur eine Sekunde, genau wie James Bond! Das war natürlich tatsächlich kein afghanisches Auto, das war wirklich ein spanisches! Dabei hatte ich das am Sonntag nur so dahingesagt. Dieser spanische Typ, mit dem Tessa jetzt säuselt, der war in Deutschland!!! Und Tessa und Dodo haben sich mit ihm und seinem Freund getroffen. Wie hießen die beiden noch? Ach ja, Javier und Ramón.

    Puh, ich bin richtig gut!
    Aber ich spüre, dass da noch mehr dahintersteckt. Sonst würde Tessa nicht dauernd so heimlichtun. Cornelius hat doch im Prinzip gar nichts dagegen, dass sie einen Freund hat. Aber Tessa verheimlicht alles, was mit den Spaniern zu tun hat, so gründlich, dass meerwasserklar ist, dass sie einen Grund dafür hat. Nur: WELCHEN?
    Und diese Arbeit im Eiscafé hat sie ja auch verheimlicht. Das wusste keiner von uns, nicht mal Livi. Mann, war Cornelius sauer! Aber ich glaube, er war wütender, dass er nichts davon wusste, als darüber, dass Tessa arbeitet. Nur warum sie arbeitet, hat Tessa auch Cornelius nicht verraten.
    Vielleicht braucht sie ja einfach bloß viel Geld für ihre Handyrechnung. Wenn sie ständig nach Spanien telefoniert, wird sie wohl bald täglich im Bella Roma arbeiten müssen.
    Auf der anderen Seite... hm... auf der anderen Seite sah Tessa SOOO heftig schuldbewusst aus, als sie mit Cornelius gestritten hat, dass ich denke, da steckt garantiert mehr dahinter. Und ich bin mir total sicher, dass das irgendwie auch mit Javier und Ramón zusammenhängt.
    Am Dienstag dann ist sie gleich wieder abgehauen, ohne irgendjemandem zu verraten, wo sie hingeht. Dass sie shoppen geht mit Dodo, hat sie Iris erzählt. Und Iris hat genickt. Aber sie hat wohl das Gleiche gedacht wie ich, nämlich: Jaja, haha, shoppen, klar, klar. Ins Bella Roma geht sie garantiert!
    »Sag mal, hast du vielleicht Lust auf ein Eis, Malea?«, hat Iris natürlich nur deshalb möglichst nebenbei gefragt. Und ich hab natürlich genickt, denn ich wollte mir dieses Mal auf keinen Fall entgehen lassen, wie Iris Tessa bei etwas
erwischt, was Cornelius ihr am Tag vorher aus Wut ausdrücklich verboten hat.
    Aber Tessa war gar nicht im Bella Roma. Iris war sofort absolut beruhigt und glaubt nun voll daran, dass Tessa und Dodo wirklich shoppen. Ich allerdings nicht.
    »Lass sie doch auch mal ein Geheimnis haben«, hat Livi gesagt.
    Weiß Livi etwa, wo Tessa am Dienstag hingegangen ist?
    Vielleicht sollte ich Tessa mal ein paar Tage beschatten? James Bond beschattet oft Leute. Aber er fällt dabei nie auf. Ich glaube, das liegt daran, dass er erwachsen ist. Wenn ich Tessa beschatte und rumhänge, wo sie rumhängt, fällt das garantiert auf. Mädchen, die elf sind, hängen natürlich nicht so blöd und sinnlos in der Stadt rum, wie Tessa und Dodo das tun.
    Hm, na gut, dann muss ich das Beschatten eben noch heimlicher machen als James Bond. Das kann ja so schwer nicht sein!
    Dann die Sache mit Aurora... Die ist schon komplizierter. Irgendwie richtig geheimnisvoll. WEM gehört sie denn nun?
    Alle Dinge und alle Tiere auf der Welt gehören doch irgendjemandem. Außer natürlich die wilden Tiere wie Löwen oder Ameisen oder Ringelnattern oder so. Die gehören nur sich selber. Aber Hühner sind nicht wild. Das sagen Rema und Iris und Cornelius auch. Die brauchen Futter und ein Zuhause.
    Und – na gut – wer Aurora füttert, das wissen wir jetzt. Aber WARUM? Oder besser gesagt: Warum sagt Walter Walboom, dass er keine Ahnung von einem Huhn in unseren Gärten hat? Warum macht er so ein Riesengeheimnis darum? IST es ein Riesengeheimnis?

    Oh, ich liebe Geheimnisse! Denn Geheimnisse sind dazu da, geknackt zu werden. Und ich werde alle Geheimnisse in diesem Haus knacken, jawohl. Und wenn ich dafür wie James Bond mit einem Fallschirm von unserem Dach springen muss!
    Das Geheimnis

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