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Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 2: Der Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Magister Eulertin schwebte wieder in die Höhe. »Ein weiteres Rätsel. Der dreizehnte Stuhl war für Haragius Äschengrund bestimmt. Ein berühmter Wassermagier und Drakologe aus Fryburg. Aber ich habe keine Ahnung, wer der Vierzehnte im Bund sein soll.«
    »Und das heißt?«, wollte Kai wissen.
    »Nun«, sann der Magister laut nach. »Haragius kann ebenso wie wir aufgehalten worden sein oder aber er konnte fliehen. Letzteres ist unwahrscheinlich, nachdem der Frostzauber so überraschend hereingebrochen sein muss. Es gibt natürlich noch eine dritte Erklärung ... Er könnte auf irgendeine Weise in die Geschehnisse hier verstrickt sein.«
    Kai und Fi blickten sich alarmiert an.
    »Wie kommt Ihr darauf?«, wollte die Elfe wissen.
    »Weil er Drakologe ist!«, brauste Eulertin auf. »Seit wir in den Bergwerken von Mondraiosch waren, habe ich einen Verdacht, wer hinter den Angriffen auf das Zwergenkönigreich und jetzt auch auf die Feenkönigin stecken könnte. Ein Magier allein hat nicht die Macht, sich mit der Feenkönigin zu messen. Es gibt nur eine Gruppe von Wesen, die zauberkundig genug sind, sich mit einer Fee anzulegen: die alten Drachen! Es muss also Pelagor selbst sein, der hinter all dem steckt! Ich habe den Verdacht, dass er Haragius zu seinem Agenten gemacht und dieser ihm Zutritt zum Feenschloss verschafft hat.«
    »Pelagor?!«, riefen Kai und Fi wie aus einem Munde.
    »Ja«, stieß Eulertin hervor. »Schon damals in den Schattenkriegen hat Pelagor hinterlistige Ränke geschmiedet. Er war der Einzige, der Sigur Drachenherz und seinen Verbündeten im Kampf gegen Murgurak den Raben und dessen Schattenstreitmacht die Hilfe verweigerte. Im Gegenteil, wie eine Spinne im Netz lauerte er drüben in Albion darauf, welche Partei aus dem Konflikt siegreich hervorgehen würde. Sein Plan war es, als lachender Dritter und mit geballter Drachenmacht über den geschwächten Sieger dieses Konflikts herzufallen. Pelagor hat das Ende des Drachenzeitalters nie verwunden. Vielleicht glaubt er, dass nun die Zeit gekommen sei, sich zu rächen.« Eulertin verstummte.
    »Nach dem, was wir Elfen wissen«, erklärte Fi gefasst, »heißt es, dass Pelagor nur noch ein Schatten seiner selbst sei. Sigur Drachenherz hat ihm damals eine tiefe Wunde geschlagen. Angeblich steckt die Spitze von Sonnenfeuer noch immer tief in seinem Fleisch und bereitet dem Drachen bis heute endlose Qualen.«
    Überrascht blickte Kai die Elfe an. Das also war der Grund dafür, warum die Spitze der mondsilbernen Drachentöter-klinge, die Dystariel im Kampf gegen Mort Eisenhand erbeutet hatte, abgebrochen war.
    »Das erklärt vielleicht, warum es in den letzten Jahrhunderten ruhig um ihn geworden ist«, gestand Eulertin ein. »Doch vergessen wir nicht, dass Pelagor fast tausend Jahre Zeit hatte, sich von seiner Niederlage zu erholen!«
    »Pelagor also«, sagte Kai und seufzte. »Wie sollen wir den Drachenkönig überwinden, wenn das noch nicht einmal Sigur Drachenherz oder die Feenkönigin fertiggebracht haben?«
    »Thadäus«, krächzte Kriwa mit einem Mal. »Komm einmal her. Hier stimmt etwas nicht!«
    Unbemerkt von ihnen allen hatte auch die Möwe den Saal nach Spuren abgesucht. Sie flatterte an einer der Wände zwischen den mächtigen Kristallsäulen auf und ab. »Diese Wand besteht nicht aus Kristall«, krächzte Kriwa plötzlich. »Sie besteht aus Eis!«
    Magister Eulertin schwebte wieder empor und verwundert betastete sein Zauberlehrling die Wand. Sicher, sie war kalt, doch angesichts des grauen Reifschleiers, der alles im Saal überzogen hatte, war kaum ein Unterschied zur Umgebung festzustellen.
    »Vorsicht!«, herrschte Eulertin Kai, Fi und Kriwa an.
    Der Magier beschwor einen schneidenden Wind herauf, der die Wand von der dünnen Frostschicht befreite. Tatsächlich, schwach zeichnete sich in der dahinterliegenden Kristallwand ein Torbogen ab.
    »Beim Unendlichen Licht«, flüsterte Eulertin bestürzt. »Wie konnte ich das nur vergessen ? Die Halle der Stäbe! Pelagor muss den Zugang zu ihr versperrt haben. Warum ? Los, Junge, mach uns den Weg frei!«
    Kai trat vor und konzentrierte sich. Mit einem Mal züngelten heiße Flammen an seinem Arm empor. Er drückte die brennende Hand gegen die Eiswand und ein leises Brodeln ertönte. Wasser tropfte herunter, doch das verdammte Eis setzte ihm Widerstand entgegen. Schon flackerten die Flammen auf seinen Händen, und er spürte erschrocken, wie die Kälte auf ihn übergriff. So funktionierte es also

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