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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Waschschüssel und wusch sich das Gesicht. Rot und verquollen. Bestimmt sah sie fürchterlich aus. Dagegen gab es keine magischen Salben, gegen Tränen und Herzeleid. Sie schaute sich um. Nival hatte seine Sachen noch nicht abgeholt. Irgendwo musste doch … Entschlossen riss sie die Schranktür auf. Kramte sich durch sämtliche Schubladen und Truhen, durch seine Hemden und Beinkleider und Mäntel. Fand schließlich in einem Fach die Ausrüstung des Affen von Lanhannat. Ein Netz. Die knielange Hose. Und die Maske.
    Der Drache hatte die alte verbrannt, aber was hieß das schon? Man konnte sich immer wieder eine neue anfertigen. Sie roch nach Leder. Nach Schweiß und Blut, nach den dunklen Hinterhöfen von Lanhannat. Als Linn sie anlegte, war ihr bewusst, dass Nival sie getragen hatte, Nacht für Nacht, während er gegen ihren Tod gekämpft hatte, an den er glauben musste.
    Sie wusste es einfach.
    » Aber ich bin nicht tot«, sagte sie. » Noch lange nicht.«
    Erkenne, wer du bist …
    Dann ging sie wieder hinaus in den Hof und hob ihr Schwert auf. Eiskalt war es, Frost glitzerte auf der Klinge. Sie wandte sich Bher zu.
    » Jetzt können wir.«
    Er nickte. » Dann zeig mir, was du draufhast.«
    Den ganzen Tag scheuchte er sie durch den Hof. Mit dem Schwert, mit der Dornlanze, begleitet von den lang vermissten Kommentaren der Alten, die in Wolldecken gewickelt auf der Zuschauerbank Platz genommen hatten. Die Drossel, aufgeplustert, sodass ihre weichen Federn die nackten Füßchen bedeckten, erinnerte sich an Wörter, von denen Linn gehofft hatte, sie nie wieder zu hören.
    » Arm rauf! Faulmädchen! Arm rauf, schnell. Oh, oh, faules Gör!«

23

    » Ihr schon wieder? Du?« Die Wächter am Tor rissen die Augen auf. Sie konnten sich offenbar nicht entschließen, wie sie dieses Mädchen anreden sollten – wie eine Ritterin der Garde, eine Verbannte, ein Dienstmädchen?
    » Ich habe die Erlaubnis des Prinzen«, verkündete Linn mit stolz vorgerecktem Kinn, » mein altes Leben fortzuführen. Fragt ihn. Er wird Euch nichts anderes sagen.«
    Agga hatte nichts dagegen gehabt, dass Linn wieder die Aufgabe übernahm, die Pasteten hoch ins Schloss zu bringen. Zum ersten Mal seit der Rückkehr von Bhers Schülerin rang sich das blonde Mädchen ein Lächeln ab.
    » Na schön.« Die Wächter ließen sie durch. Linn lieferte die duftende Ware in der Küche ab. Dort hinten war die Verbindungstür ins Schlossinnere. Die zahlreichen Bediensteten in der Küche waren alle beschäftigt; wenn sie Glück hatte, würde niemand merken, dass sie in die falsche Richtung verschwand.
    Linn ließ ihren Korb stehen und steuerte quer durch die Küche darauf zu. Ihr seht mich nicht, ihr seht mich nicht …
    Die kindliche Beschwörungsformel nützte nichts.
    » Fräulein? Wo willst du hin?«
    Eine Köchin baute sich vor ihr auf. » Du bist doch eine Lieferantin?«
    » Ja«, gab sie zu. » Kann ich nicht einen kurzen Blick ins Schloss werfen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. » Mach, dass du zu deiner Herrin zurückkommst.«
    » Könnte ich nicht den edlen Damen und Herren auftragen? Es gibt doch sicher gleich Frühstück?«
    » Dafür haben wir genug Leute. Vertrauenswürdige Leute«, sagte die Köchin streng. » Niemand wird ins Schloss gelassen, der nicht sorgfältig überprüft worden ist.«
    Wenn sie eine Gardistin gewesen wäre, mit einem eigenen Zimmer im Schloss …
    Hör auf zu träumen, schalt sie sich.
    » Schade. Das wäre eine Arbeit, die mir gefallen würde. Dann … gehe ich wohl mal besser.«
    Sie hob ihren Korb auf und ging; die Blicke der strengen Köchin bohrten sich in ihren Rücken. Draußen war der Himmel bedeckt, es schneite sacht. Linn hielt ihr Gesicht in den Schneefall.
    Was wird Nat Kyah tun, wenn ich mit leeren Händen zurückkomme? Wird er mich umbringen? Oder mir eine andere Aufgabe zuweisen? Ist mein Vater deshalb gestorben – war er ein Gefangener des Hohen Spiels, so wie ich? Wollte er nicht mehr gehorchen, gegen seine Freunde kämpfen, hat er aufbegehrt – und hat Gah Ran ihn deshalb getötet?
    Sie würde Harlon niemals fragen können . Vielleicht war alles ganz anders gewesen, und trotzdem war es ein Trost, sich vorzustellen, dass er keine Wahl gehabt hatte, dass das Hohe Spiel der Grund dafür gewesen war, warum er die Seiten gewechselt hatte. Beim Gedanken daran, dass er sich letztendlich dem Drachen widersetzt hatte, fühlte sie sich ihrem Vater verbunden wie nie zuvor.
    Wie kann ich dem Schicksal entgehen, das

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