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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Künstler einladen«, sagte das Pelzmädchen. » Er lebt doch noch? Ein Gemälde von Bor-Chain in diesem Stil würde unseren Palast in Quint hervorragend schmücken.«
    Die schennischen Fürsten scharrten unbehaglich mit den Füßen, daher packte der Narr den Botschafter rasch an der Hand und führte ihn zum nächsten Bild. » Hier ist Brahan mit seiner Familie. Ohne Helm. Ist seine Krone nicht hübsch? Sie funkelt mit seiner Gemahlin um die Wette. Und die Kinder erst, eine wahre Augenweide.«
    » Ja, die Kinder«, wiederholte der Botschafter. » Wie tragisch, dass sie alle sterben mussten. Laran – ist das jener schwarzhaarige Bursche neben dem Thron? Manchmal wundert mich Eure kindliche Verehrung für Brahan, wo es doch sein Sohn war, der die größten Heldentaten vollbracht hat. Man sieht ihm noch nicht an, was er alles vernichten wird. Het-Kian, was für ein niedliches Kerlchen. Und die Tochter, wie hieß sie noch? Ach, mein Gedächtnis! Ein hübsches Ding.«
    » Das ist die Ahnherrin unseres Königsgeschlechts«, sagte einer der Fürsten steif. » Prinzessin Sanaka. Ihr Sohn Hieron überlebte das Massaker. Als Einziger.«
    » Wie bedauerlich«, meinte Hakennase. » Hatte nicht auch der kleine Het-Kian bereits einen Sohn, bevor er starb? Zählte er nicht siebzehn oder achtzehn Lenze und hinterließ eine junge Braut mit einem Kind? Ach, ich vergaß. Kamen diese beiden in Eurer Vision der Legende nicht ebenfalls um?«
    » Es steht Euch nicht gut an, über die grausamen Taten Eurer Vorfahren zu lachen.« Der Fürst war blass vor Wut.
    » Ganz gewiss lache ich nicht über den Mann, der halb Tijoa verbrannt hat.« Der Botschafter starrte auf das gemalte Antlitz des jungen Laran, gab sich einen Ruck und wandte sich ab. » Ich bin hier, um alte Feindschaft zu begraben, nicht um sie neu zu entfachen. König Scharech-Par, unser neues Staatsoberhaupt, wünscht ausdrücklich Freundschaft.«
    » Freundschaft, oh ja!«, jauchzte der Narr und schlang die Arme um die Knie des Tijoaners.
    Linn nutzte die Gelegenheit, um sich am Wächter vorbeizuschieben und den Gang hinunterzuhasten. Bald fand sie sich in einem weiteren Gang wieder, vor unzähligen Türen. Kein Jikesch, der sie durch das Gewirr führte. Wo war nur der Ausgang? Sie hoffte, auf eine Treppe nach unten zu stoßen, wenn sie nur lange genug geradeaus ging, stattdessen stand sie plötzlich in einem Saal mit einer hohen Kuppeldecke. Es hatte aufgehört zu schneien; durch die schmalen Bogenfenster fielen die ersten vorsichtigen Sonnenstrahlen des Tages. Im Licht wirkte der glattpolierte Holzboden geradezu weich. Trotzdem quietschten ihre Stiefel unerträglich laut, als sie hindurchschleichen wollte, zur nächsten Tür, die bloß in einen weiteren Saal führte, statt wie gehofft auf einen Gang.
    Linn schrie auf. Vor ihr stand ein Wächter, der reglos wie eine Statue an der Wand verharrte und nicht einmal bei ihrem Anblick ein Wort sagte. Mit klopfendem Herzen schlüpfte sie an ihm vorbei, eilte durch den Saal und fand sich endlich in einem langgestreckten Flur wieder. Hinter ihr erklangen Stimmen. Sie flüchtete eine mit schwerem Teppich belegte Treppe hoch und wäre beinahe in eine Gruppe von Männern geplatzt, die mit ernsten Mienen über einen Tisch gebeugt dastanden und eine Karte betrachteten. Auf Zehenspitzen trat sie näher. Dort lag das Stille Meer, bläulich eingefärbt, und darunter Tijoa.
    Einer der Männer sprach mit demselben heiseren Akzent wie der Botschafter. » Überlegt es Euch gut. Wellrah würde nicht so lange zögern, aber lasst Euch trotzdem Zeit. Derlei Dinge müssen gut durchdacht werden.« Er drehte sich abrupt zu ihr um, und bevor sie sich wegducken konnte, schweifte sein Blick über sie hinweg.
    Nach der Beschreibung der adligen Damen hatte Linn einen hübschen Jüngling erwartet, doch dieser Mann war einiges älter, mindestens Anfang dreißig. So besonders schön war er gar nicht, das Haar von einer verwaschenen hellbraunen Farbe, das Gesicht kantig, mit einem ausgeprägten Kinn und schmalen Lippen. Aber als er sie anlächelte, begann ihr Herz schneller zu klopfen, und erschrocken über ihre eigene Reaktion fuhr sie zurück.
    Oh ihr Götter, dachte sie. Dieser Mann ist nicht einfach schön … er ist gefährlich.
    Ein weiterer Mann drehte sich um, ehe sie die Flucht ergreifen konnte. » Bringst du endlich die Getränke? – Oh.« Verdutzt betrachtete Prinz Arian sie in ihrer Dienstmädchenaufmachung, allerdings konnte sie ihn keinen Moment

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