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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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damit täuschen. Sofort ließ er die anderen stehen und kam auf sie zu.
    » Was soll das?«, zischte er, zog Linn am Arm aus dem Zimmer und schloss die Tür. » Was tut Ihr hier bei einer geheimen Beratung? Ihr habt hier nichts zu suchen!«.
    Sie hätte Angst haben sollen. Aber sie hoffte nur, dass er das Klimpern des gestohlenen Schmucks in ihrem Beutel nicht hörte.
    » Ich …«
    » Jetzt ist ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um mich zu bedrängen.« Selten hatten seine schwarzen Brauen so finster ausgesehen.
    » Ich … ich wollte bloß – äh, Euch wiedersehen«, stammelte Linn. » Und, äh, nachfragen, wie es um die Sache steht.«
    » Im Augenblick habe ich ganz andere Sorgen.«
    » Dann will ich Euch nicht länger aufhalten.« Bevor er fragen konnte, wie sie hierhergekommen war, ergriff sie die Flucht.
    » Verdammt«, murmelte sie, während sie durch die Gänge hastete. » Oh verdammt, was denkt er jetzt von mir?« Dass sie ihm nachstellte, um die Aufhebung der Verbannung zu beschleunigen? Oh ihr Götter, bloß das nicht. Lasst ihn nicht so etwas von mir denken!
    Da, endlich eine Treppe, die hinunterführte. Wenn man die große Halle durchquerte, erreichte man den Hof. Vom Narren keine Spur. Linn atmete tief durch und wünschte sich mehr als alles andere genug Schnee, der sie vor neugierigen Blicken beschützte.
    Linn musste noch einmal zurück in die Rumpelkammer, den Pastetenkorb holen und in ihre eigenen Sachen schlüpfen, doch der Weg war von einer Reihe Soldaten versperrt, die zu einer Parade aufmarschierten. Schließlich eilte sie zum Stall hinüber. Bei der großen Jikesch gab es immer ein Plätzchen für sie. Sie kuschelte sich ins Stroh und wartete auf ihren Freund.

24

    » Tijoa hat einen neuen König?« Roban schüttelte den Kopf. » Wie heißt er? Rinx? Ranx? Hieß der alte König nicht so ähnlich?«
    » Scharech-Par«, sagte Mora. » Er soll mit dem früheren König nicht mal verwandt sein, sondern hat durch irgendwelche Intrigen den Thron erklommen. In der ganzen Stadt reden sie von nichts anderem.«
    » Ha!«, meinte Roban. » Ein ganz Weiser, wie? Der alle Feindschaft begraben will? Na, das überlegen sie sich in Tijoa ungefähr achthundert Jahre zu spät, würde ich sagen.«
    » Man kann Hass, der seit so langer Zeit in unserer Erde brodelt, nicht einfach mit einem Handschlag beenden«, war Borlin überzeugt. » Was sagst du, Bher? Würdest du dich mit Brahans Mördern an einen Tisch setzen?«
    Bher zerkrümelte das Brot in seiner Hand. » Vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit, etwas Neues zu beginnen. Wir brauchen den Weg ans Wasser.«
    » Unsinn! Wir können über Werlis jeden Hafen der Welt erreichen.«
    » Ha! Und die Piraten? Tijoa ist der einzige sichere Handelsweg zum Stillen Meer.«
    » Meinst du, du Hornochse? Immerhin sind uns noch Yan und Samaja im Weg.«
    » Das sind unsere Freunde, selber Hornochse. Seit dreihundert Jahren.«
    » Ob sie es immer noch sind, wenn wir uns mit Tijoa verbünden?«
    Nival beteiligte sich nicht an der hitzigen Debatte. Schweigend saß er am Abendbrottisch und löffelte seine Suppe. Er sah nicht zu dem Mädchen hin. Seit Mora sie beide ausgeschimpft hatte, gab er sich alle Mühe, Linn nicht zu beachten. In ihrer Abwesenheit hatte er seine Sachen aus ihrem Zimmer geholt. Es konnte ihm unmöglich entgangen sein, dass sie seine Maske beim Training trug, doch er sprach sie nicht darauf an. Ob er sich schon eine neue gefertigt hatte?
    Immer noch konnte Linn seine Hände auf ihrem Haar spüren, als wäre seine Berührung dort eingraviert. Seine Fingerspitzen an ihrem Kinn, auf der empfindlichen Haut ihres Armes. Es war, als hätte er Male dort hinterlassen, die nicht aufhörten zu brennen. Vielleicht war es gut, dass er sie mied; allein der Gedanke an ihn quälte sie, und mit ihm hier am Tisch zu sitzen, war eine Folter und zugleich eine Wonne, auf die sie um nichts in der Welt hätte verzichten wollen. Verstohlen betrachtete sie ihn.
    Du hörst sofort damit auf, befahl sie sich. Er ist dein Nachbar, er ist Moras Neffe, er ist verboten, außerdem bist du verlobt. Verlobt, um Himmels willen! Also benimm dich ganz normal.
    Aber nichts war normal, wenn es um Nival ging. Konnten sie nicht einfach miteinander reden, wenigstens hier, im Kreis der Familie? Wie Freunde? So wie sie und Jikesch miteinander sprechen und lachen konnten?
    Gegen Mittag erst war der Narr in den Stall gekommen und hatte sie behutsam geweckt.
    » Der Botschafter wollte mich kaufen«,

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