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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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verriet nicht, warum dieses Bild sie so sehr in Aufruhr versetzte. Die traurigen Augen der vor Jahren verstorbenen Dame interessierten sie nicht, auch nicht die grünen Ohrringe – der zu diesen Ohrringen perfekt passende Anhänger ihrer goldenen Kette dagegen schon.
    » Wo würde man den Schmuck einer verstorbenen Königin aufbewahren? In der Schatzkammer oder in ihrem Gemach?«
    Jikesch spielte unruhig mit den Glöckchen seiner Mütze.
    » Hat sie denn ein Gemach?«, murmelte er. » Eine Tote?«
    » Was weiß ich? Du müsstest das viel eher wissen. Pivellius wäre jedenfalls nicht der Erste, der nach dem Tod seiner Frau alles so lässt, wie es war. Hat er das, oder nicht? Hat er ihren Schmuck einer jüngeren Geliebten geschenkt? Ich muss wissen, was mit dieser Kette passiert ist, Jikesch!«
    » Eine Kette?« Er hob den Kopf. » Sprichst du von der Goldkette mit dem grünen Anhänger? Woher weißt du davon?«
    » Sie war auf dem Bild.« Linn wunderte sich, wie verstört er auf einmal wirkte. » Natürlich meine ich die mit dem grünen Anhänger. Wir sammeln grüne Steine, schon vergessen?«
    Der Narr wedelte unruhig mit den Händen.
    » Das weiß ich«, stöhnte er. » Aber diese … nicht diese. Die können wir nicht klauen. Absolut unmöglich.«
    » Warum? Ich glaube, sie ist genau das, was wir suchen. Es ist nicht einfach nur ein grüner Stein. Er ist gleichzeitig irgendwie golden. Und wenn dieser Anhänger genau das ist, was Nat Kyah will? Wenn ich es gefunden habe?«
    Aufgeregt wartete sie auf die Reaktion ihres Freundes.
    Jikesch seufzte. Er vergaß sogar seine üblichen Wortspiele und Schmeicheleien. Nicht zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, ob das nicht alles zu viel für ihn war. Er war ein Narr, der herumsprang und andere zum Lachen brachte, ein Diener des Königs. Kein Verräter. Kein Krieger. Nur Jikesch.
    » Der König hat sie«, flüsterte er. » Er trägt sie bei sich, Tag und Nacht. Es ist das Einzige, was ihm von der Königin geblieben ist.«
    » Die goldene Kette in seiner Hand? Ich dachte, das wäre ein Gebetskettchen oder so etwas.«
    » Der König jagte die Magier«, erzählte Jikesch leise. » Für den Frieden mit Wellrah ließ er sie überall zusammentreiben und aufhängen. Dann wurde die Königin krank. Es heißt, die Magier, die letzten übrig gebliebenen Zauberer, taten sich zusammen, um aus der Ferne das zu vernichten, was der König liebte, die Frau, an der sein Herz hing. Sie legten einen Fluch über sie und lockten sie aus dem Schloss. Vielleicht wollten sie Irana als Geisel nehmen, um zu verhandeln? Doch der Drache tötete die junge Königin. Drachen und Zauberer. Sie sind immer zusammen, deshalb müssen sie beide ausgerottet werden.«
    » Drachen und Zauberer«, murmelte Linn.
    » Der König hatte nicht etwa Angst um sein eigenes Leben oder das seines Sohnes. Er fürchtete auch keine Flüche. Statt damit aufzuhören, alle zu verfolgen, die Magie benutzten, verschärfte er sogar die Gesetze. Es ging ihm nicht mehr um den Frieden, nur noch um Rache. Danach wurden die Magier nicht mehr gehängt. Sie wurden gefoltert und gevierteilt oder verbrannt. Er hat sie zerrissen und ihnen bei lebendigem Leib die Haut abziehen lassen, und kein Zauber konnte ihnen helfen.«
    Jikesch schwieg traurig.
    » Niemand darf zaubern«, flüsterte er. » Niemand darf dem König die Kette wegnehmen, an die er sich klammert. Böse Erinnerungen liegen auf diesem Stein. Tod und Krankheit und Schreie …«
    Linn schauderte.
    » Ich werde lachen«, wisperte er. » Dann wird der König seinen Schmerz vergessen. Seine Finger werden sich lockern. Er wird aufhören zu beten und zu fluchen.«
    » Das ist der Stein, den Irana dem Drachen bringen sollte. Ich weiß es! Wir könnten es überprüfen. Ich zeige ihn Mora – sie wird mir sagen können, ob er mächtig ist oder nicht.«
    » Und dann?«, fragte Jikesch leise. » Was dann? Gibst du dem Drachen, was er begehrt? Kaufst du dich frei? Und machst dich dann auf die Suche nach dem Helden, der ihn besiegen kann, wenn er mächtig ist wie das Untier, das ganze Welten verschlang?«
    » Zur Not vernichte ich eben den Stein. Sobald ich Gewissheit habe.«
    Traurig schüttelte er den Kopf. » Den Stein, der dir dabei helfen könnte, deinen Vater zu rächen, willst du zerstören? Bist du sicher, dass du das fertigbringst?«
    » Nein, verdammt, ich bin mir nicht sicher!« Linn atmete tief durch. » Ich weiß es nicht. Was soll ich tun? Wenn dies der richtige Stein ist, und ich

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