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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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alle ihre Probleme. Alle Versuchungen, alle Sorgen. Vielleicht war es besser, überhaupt nicht zurückzukehren. Im Norden warteten die Antworten. Komm.
    Ein Ruf, so stark, so unwiderstehlich. Niemand kann sich diesem Ruf widersetzen, weißt du das denn nicht? Komm.
    Sie drückte Gunyas Hand. » Ich werde nein sagen.«
    Okanion stand immer noch da, unbeweglich wie ein Baum. Er räusperte sich, bevor er sprach. » Aber vielleicht …«
    » Was?«, fragte Linn überrascht.
    » Vielleicht wärt Ihr das Beste, was dem Königreich passieren kann.«
    Wie viel Mühe hatte es ihn gekostet, diesen Satz auszusprechen?
    » Vielleicht«, fuhr er langsam fort, » gehört Ihr zu denjenigen, die ihr eigenes Herz vergessen müssen … zum Wohl des Königreichs.«
    Okanion wusste, dass ihr Herz nicht Arian gehörte. Wie konnte er das wissen, wenn er doch die ganze Zeit immer geargwohnt hatte, dass sie hinter dem Prinzen her war wie eine Jägerin ganz anderer Art?
    » Die Welt bricht aus den Fugen. Vielleicht braucht Arian jemanden an seiner Seite, der das hier gesehen hat.« Seine blutigen Hände beschrieben einen weiten Bogen. » Diesen Wald, die Lager der Yaner, das Leid und das Blut …«
    » Hallo, Freunde. Lebt hier noch jemand?« Kesims Stimme hallte durch die Dunkelheit, vorsichtig und hoffnungsvoll. » Ist das euer Lagerfeuer?«
    » Hier sind wir«, rief Linn.
    Kesim hatte die Pferde nicht mitgebracht, dafür jedoch den Karren mit den schlummernden Ferrans. Er legte die Stirn in Falten und zählte die toten Drachen.
    » Acht und neun. Einer fehlt noch! Dabei hatte ich schon gehofft, wir könnten zurück nach Schenn!«
    » Wollt Ihr denn mit?«, fragte Linn. » Ich dachte, Ihr versteckt Euch mit Euren Seidenpuppen im Wald und werdet reicher als König Pivellius?«
    » Und gehe das Risiko ein, dass Drachen kommen und meine Tierchen verbrennen, die vollkommen hilflos sind in diesem Zustand? Nein, danke. Ich bleibe immer hübsch in der Nähe der Drachenjäger. Wie sieht es mit Euch aus, wenn ich fragen darf?«
    Er blickte sich um und begriff erst jetzt, dass einer der Ritter fehlte. » Wenn es nach mir geht«, sagte er gepresst, » machen wir, dass wir hier fortkommen.«
    Linn spürte, wie die Blicke der anderen auf ihr ruhten.
    Tijoa. Du kannst dem Ruf nicht widerstehen, das spürst du, oder? Nicht mehr weit bis nach Tijoa.
    » Gehen wir nach Hause«, entschied sie. » Zeit, dass wir aufbrechen.«
    » Und der Drache, der Euch fehlt?«, fragte Okanion vorsichtig.
    » Mir fehlt überhaupt nichts«, gab Linn zurück. » Die zwei hier sind viel schlimmer dran als ich.«
    Du kannst nicht nach Süden! Du kannst nicht!
    Kleiner Irrtum, sagte sie zu sich.

18

    Jikesch hatte sich hinter einem Sessel verkrochen. Aus dem Teppich drang der vertraute Geruch nach Alter und Reichtum. Die hohen Fenster wiesen in die Nacht hinaus, die sich vor den Toren des Schlosses ausbreitete und die sich den Weg hier herein nicht einmal erkämpfen musste – sie ging ein und aus, wie es ihr passte.
    Schluchzen schüttelte ihn, und selbst als er lange genug geweint hatte, blieb er in seinem Versteck hocken und wartete darauf, dass das Entsetzen sich verflüchtigte. Doch es hatte sich festgesetzt, und wie ein schwerer Stein in seiner Brust blieb wirklich, was geschehen war, und wollte sich nicht in einen Albtraum verwandeln, aus dem er erwachen konnte.
    Jemand berührte ihn an der Schulter. Er hielt den Atem an, ohne sich zu bewegen, und wartete auf Chamijas Stimme, auf ihr helles Lachen oder ihre finstere Drohung.
    » Ertappe ich dich auch einmal beim Weinen?« Der König sprach ungewohnt sanft. » Was bedrückt dich, mein Lieber?«
    Jikesch hielt still und horchte auf die tröstende Stimme.
    » Die Gaukler sind in der Stadt«, sagte Pivellius. » Ich habe davon gehört. Ist es das? Trauerst du darum, dass sie weiterziehen, ohne dich?«
    Er hob den Kopf. » Sie ziehen weiter?«
    Der König nickte. » Sie sind kaum angekommen und beladen schon wieder ihre Wagen, als wären sie auf der Flucht. Du warst unten in der Stadt, nicht wahr? Hast du dir gewünscht, du könntest mit ihnen ziehen und bist doch wieder hergekommen?«
    » Ja«, flüsterte Jikesch, » ich bin wieder hier.«
    Der König tätschelte ihm ungeschickt den Rücken.
    » Mein Magen ist voller Steine«, sagte der Narr. » Sand zwischen meinen Zähnen, und in meinen Augen brennt der Staub der langen Straßen, die mein Volk gewandert ist.«
    » Du gehörst hierhin.«
    Er hatte gedacht, Pivellius würde

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