Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
gemacht hatte, ihn zu mögen. Selbst jetzt, da sie langsam Vertrauen zu ihm fasste, war sie sich immer noch unsicher, ob ihre Gefühle über bloße Zuneigung hinausgingen. Sie hatte bereits Freundschaft und Liebe verwechselt, und sie hatte schon einmal ihre Liebe jemandem geschenkt, der sie nicht verdiente.
    » Ich würde mitkommen, wenn ich nur könnte«, sagte Arian. » Überall würde ich mit dir hingehen, bis ans Ende der Welt.« Wer hätte gedacht, dass der stolze Königssohn ihr jemals so etwas anbieten würde, während Nival an seinen verrückten Plänen festhielt und sich um nichts in der Welt davon abbringen ließ? » Als Thronfolger muss ich jedoch auch an andere denken, verstehst du? Ich bin nicht mein eigener Herr. Ich will, dass du hierbleibst, bei mir, in Sicherheit – gleichzeitig kann ich dich kaum schnell genug fortschicken, damit du diese Aufgabe erledigen und zu mir zurückkommen kannst, als meine Braut.«
    » Was ist mit deiner Verlobten in Wellrah?«
    » Wellrah bedeutet nichts«, befand er. » Meine Mutter kam von dort, also werden sie das Bündnis nicht so schnell aufkündigen. Wir haben Tijoa an unserer Seite! Das ändert alles. Ich kann heiraten, wen ich will. Und«, er beugte sich vor und küsste sie sanft, » ich will dich.«
    Wellrah ist nichts als ein Blatt, das der Sturm vom Baum schütteln wird. Schenn wird durch die Luft wirbeln. Wo ist das Zentrum des Sturms? Wo sind das Herz und das Auge und wo die Wurzeln des Baums? Weißt du es immer noch nicht?
    » Tijoa«, antwortete sie innerlich, während sie sich von Arian küssen ließ. » In Tijoa, wo sonst?«
    » Linnia«, seufzte der Prinz zärtlich.
    Sie erwiderte den Kuss, ohne wirklich bei ihm zu sein. Sonst hätte sie sich nicht fragen können, was sie dabei empfand. Es war … schwierig. Er berührte ihr Herz auf seine Weise, mehr, als Yaro es je vermocht hatte – vielleicht gerade, weil Arian ihr nicht so vertraut war, sondern auf eine erregende Weise fremd. Du wirst ihn jetzt nicht mit Nival vergleichen. Nival ist für dich und für die ganze Welt gestorben, ihn musst du aus allen Gleichungen streichen.
    » Ich bin auch verlobt«, brachte sie schließlich heraus. Ich werde Yaro nicht heiraten, dachte sie gleichzeitig. Ich kann nicht. Wird es ihm das Herz brechen? Oh Arajas, wie soll ich mich nur entscheiden?
    » Eine Verlobung ist nur so lange gültig, bis etwas Entscheidendes dazwischenkommt«, sagte Arian. » Also wenn das hier kein Grund ist … sofern du mich denn willst.«
    Sie konnte nicht antworten, denn sie wusste es nicht.
    Was machst du in Schenn?, flüsterte es. Dort draußen geschehen die Dinge, die zählen. Weit hinter dem Gebirge, hinter der Grenze, beginnt die Welt. Dort schlägt das Herz …
    Yaro zu enttäuschen, der sie liebte, der in Brina ein Haus für sie baute, wog schwer. Aber konnte sie sich überhaupt vorstellen, je wieder in ihr Dorf zurückzukehren und all das hinter sich zu lassen, Lanhannat und die Garde und den Prinzen?
    » Was willst du tun? Gegen die Drachen ausziehen oder … oder bleibst du bei mir? Ich könnte meinem Vater zeigen, was ich von seinen Bedingungen halte. Soll er doch sehen, wo er einen anderen Sohn herbekommt.«
    Sich an Arians Brust zu schmiegen fühlte sich immer noch fremd an, und Linn war noch lange nicht bereit, mit ihm überallhin zu gehen. Seine Liebesschwüre wärmten ihr Herz, aber in der Ferne lockten die Drachen mit ihren gleißenden Schuppen, den wilden Augen, den Hörnern und Krallen und ihrem Feuer, und sie liebte es noch viel mehr, als sie irgendeinen Mann liebte, das zu sein, was sie war: eine Drachenjägerin.
    Der Sturm. Dort draußen. Hörst du ihn?
    » Ich breche heute noch auf«, sagte sie. » Allein. Und ich bringe den Beweis mit für meine Siege.«
    » Bringst du dann auch die Antwort mit?«, fragte er.
    Sie nickte, unfähig zu sprechen.
    Zehn Drachen lang Zeit für ein Ja. Aber ihr war, als bräuchte sie mindestens hundert Drachen, um von ihrem Vielleicht herunterzukommen.

14

    Der erste Weg führte Linn in ihr Zimmer, wo sie ein paar Kleidungsstücke einpackte. Chamija saß auf ihrem Bett und sah ihr dabei zu.
    » Du gehst also«, sagte sie. » Ich hoffe, nicht zu weit. Such dir deine Drachen im Süden, nicht im Norden. Es ist besser für dich, nicht nordwärts zu reisen.«
    » Warum? Die meisten Drachen halten sich an der Grenze zu Yan auf. Dort brauchen die Leute meine Hilfe.«
    Chamija verzog das Gesicht. » Ich war nicht wachsam genug«, sagte sie, »

Weitere Kostenlose Bücher