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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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dem
MaGia-Register-Amt und drückten sich an die Hauswand eines alten
Familienhauses.
    »Okay,
du tust so, als wärst du die neue Putzfrau und schleichst dich
in die Toilette – aber vorsicht, sie beißt – dann
holst du die Akte aus der losen Diele und verziehst dich wieder. Ich
warte hier auf dich. Alles ganz einfach, oder?«
    Lavinia
hatte Mühe, bei dem lauten Wind Nadias Worte zu verstehen. Sie
fixierte den Landeturm der Wolkenwandler, zumindest was sie von
seinen Umrissen noch erkennen konnte. Der Landeturm war das größte
Wahrzeichen des Reiches Arcancieel. Es war gruselig, wie mächtig
er sich in den dunklen Himmel erstreckte, und dem wütenden Sturm
trotzte. »Irgendwann möchte ich mal mit einem dieser
Wolkenwandler fliegen«, sagte Lavinia.
    »Wie
bitte? Du meinst mit einem der Flugschiffe? Lavinia bitte
konzentriere dich, das ist ungeheuer wichtig! Kurzurlaube können
wir danach planen.«
    »Okay,
ich geh. Ich versuch mich zu beeilen«, sagte Lavinia. Sie rannte so
schnell sie konnte durch den Sturm. Ihr Herz hämmerte gegen ihre
Rippen Sie war normalerweise keine gute Läuferin, doch
Adrenalin, Spannung und Nervosität trieben sie vorwärts.
    Mit
pochendem Herzen und puterroten Wangen
betrat sie das Register-Amt. Niemandem fielen ihre durchnässte
Kleidung und ihr sicherlich gehetzter Gesichtsausdruck auf. Viele
andere kamen ebenfalls abgehetzt durch den Sturm in das Amt gerannt.
Lavinia schmeckte kurz etwas Haarspray, das ihr durch den
schmelzenden Schnee in ihren Haaren übers Gesicht lief.
Angenehme Wärme hüllte sie ein. Nervös blickte sie
sich um. Ihr war noch nie aufgefallen, wie viel hier los war, und vor
allem wie weitläufig hier alles war. Eilig huschten viele
verschiedene Gestalten an ihr vorbei, die sie keines Blickes
würdigten.
    Sie
stellte sich, immer noch außer Atem, in die Schlange vor die
Info und wartete ungeduldig, bis sie dran kam. Viele Minuten später
blickte ihr die genervte Empfangsdame ins Gesicht.
    »Challo
ichsch bin der neue Rrreinigungskraft Olga! Ichsch haber meine erste
Tag! Wochin muss ichsch gehen?« Lavinia versuchte angestrengt
einen russischen Akzent zu mimen. Das war zwar nicht mit Nadia
abgesprochen, doch etwas Besseres war ihr nicht eingefallen.
    »Reinigungspersonal
betritt das Amt zu allererst mal immer durch den Hintereingang –
ganz besonders wenn es so schlecht gekleidet ist …«
    Lavinias
Hand zuckte
impulsiv über die Kante des Tresens, als wollte sie die
Empfangsdame ohrfeigen.
    »Dann
geht es für dich diese Treppe da hinunter. Dort steht ein Wagen
mit Putzzeugs und alles, was du brauchst. Wenn du den gefunden hast,
fragst du Rathena, welches Stockwerk dir zugeteilt wird.« Mit
erhabenem Blick wandte sich die Empfangsdame dem Nächsten in der
Schlange zu.
    Lavinia
wandte sich zitternd vor Wut ab und ging betont langsam auf die
Treppe zu. »Irgendwann erwisch ich dich in deiner Freizeit, du
kleines … «
    »Sie
da!«, eine laute Stimme unterbrach Lavinias geflüsterte
Drohung. Vor Schreck schnellte sie um und blickte in das Gesicht
einer älteren Frau, die ihre braune Lockenpracht zu einem Turm
auf dem Kopf hochgesteckt hatte.
    »Sind
Sie einer unserer neuen Aushilfsputzfrauen? Sehr schön, folgen
Sie mir nach unten. Ich werde Ihnen alles geben, was sie brauchen.«
Lavinia tat wie geheißen. »Sind Sie Rathena?«
    »Natürlich
natürlich«, sagte ihre neue Chefin und stieß mit dem
Bein die nächste Tür auf.
    »Jonur!
Leg dich nicht immer in die Arbeitsräume der Angestellten –
du störst hier!« Rathena hatte mit einem müden
Krieger gesprochen, der es sich auf einem alten Holzstuhl bequem
gemacht hatte. Seine Füße lagen auf dem Holztisch davor.
    »Ich
hab Pause«, sagte er und klappte sein Visier zu. Sein
Schnarchen dröhnte im nächsten Moment unter der Rüstung
hervor.
    »Na
gut, hier drüben steht dein Putzwagen, du bist für den
ersten Stock verantwortlich. Wenn du damit fertig bist, kommst du und
ich geb dir die nächste Aufgabe. Aber ich denke nicht, dass du
so schnell fertig wirst. Die Bauarbeiter sind richtige Schmutzfinke!«
    »O
ich dachte – ähm, ich
meinte, wer ist denn für den zweiten Stock verantwortlich?«
    »Für
den zweiten Stock? Niemand, der wird ab heute Morgen renoviert. Also
hat es dort erst mal keinen
Sinn, sauber zu machen. Außerdem haben alle, die auf diesem
Stockwerk arbeiten, freibekommen.« Rathena packte noch einen
Stapel Putztücher und Reinigungsmittel auf Lavinias Wagen, ehe
sie abrupt stehen blieb.»O

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