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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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sich um sie
herum bewegte. Sie schämte sich für den Kittel und den
Putzwagen. Bei den Toilettentüren schob sie ihren Wagen in eine
Nische und betrat das Herrenklo. Toilettenpapier lag überall auf
dem Boden herum, eine große Wasserlache zog sich über die
Fliesen. Lavinia hatte keineswegs vor, die Sauerei zu beseitigen. Sie
wollte eine Weile warten, um das Klo wieder zu verlassen.
    Hinter
ihr drehte jemand den Türknauf.
    Sie
verschwand schnell in die nächste Kabine. Zwei
Männer betraten rechts und links von ihr die Toiletten.
    »Sag
mal, weißt du schon was Neues vom Fall Victoria?«, fragte
der rechts von ihr.
    »Der
Fall Victoria?«, fragte der andere.
    »Na
der Dschinn, der vor fast einem Jahr aus dem Magischen Museum
gestohlen wurde. Es ist doch ziemlich ruhig um die Sache geworden.«
    »Ach
das meinst du. Ich bin mir sicher, St. Benedikt ist froh drum, wenn
Gras darüber wächst. Schließlich hieß es, das
Magische Museum hätte unüberwindbare Sicherheitsanlagen.
Selbst die Krieger in der Zentrale haben keine heiße Spur. Da
muss die Kacke wohl ziemlich am Dampfen sein.«
    »Wieso
machen die überhaupt so ein Aufheben drum? Sollen sie doch
einfach einen neuen Dschinn ins Museum stellen.«
    »Das
ist es ja, Victoria war einer der mächtigsten Dschinns
überhaupt. Ihre Schönheit hat jeden gefesselt, egal ob Mann
oder Frau. Man vermutet, sie war älter als eintausend Jahre.«
    »Das
hört sich für mich nicht so überragend an. Solche
Gerüchte kursieren doch über jeden Dschinn.«
    Links
von Lavinia rauschte die Spülung.
    »Soll
ich auf dich warten oder schon mal vorgehen?«
    »Nein
nein, ich brauch hier noch ne Weile, wir sehen uns im Büro«,
kam es von rechts.
    Es
folgten für Lavinia zehn sehr unangenehme Minuten. Angestrengt
versuchte sie, nicht zu viel der
dicken Luft einzuatmen, bis der Magier endlich seine Sitzung beendet
und aus dem Klo verschwunden war.
    Angeekelt
stürmte sie hinaus. »Jetzt reicht’s mir!«,
sagte sie und stapfte wütend auf die Treppe zu. Auf dem Weg zum
zweiten Stock kam ihr niemand entgegen. Ihr Zorn verflog langsam.
    »Wernus,
was soll ich denn heute zu Mittag essen?«, hörte sie ein
gutes Stück entfernt einen der Krieger fragen, als sie den
zweiten Stock betrat.
    Sie
schlich zu den Toiletten, die Tür ließ sich ohne Probleme
öffnen, und huschte hinein. Lavinia holte das Orfon aus ihrem
Kittel, das Nadia ihr gegeben hatte.
    Sanft
fuhr sie mit ihrer Hand über die Oberfläche und dachte an
Nadia.
    »Wieso
hat das denn so lange gedauert?«
    »Tut
mir leid, aber wenn du wüsstest, was für Verrückte
hier herumlaufen. Einfach unglaublich!«
    Nadia
antwortete etwas Unverständliches, der Sturm im Hintergrund
übertönte ihre Stimme.
    »Du
musst lauter sprechen, ich versteh dich nicht«, sagte Lavinia
leise. Sie hatte das Gefühl einer der Krieger lief durch die
Gänge Patrouille.
    »Schau
in der Kabine am Fenster nach einer lockeren Diele, Maxim hat dort
die Akte versteckt.«
    Lavinia
schlich zum Fenster und begutachtete die Bodendielen. »Ich find
keine!« Sie trat auf die verschiedenen Dielen, ehe sie eine
lose bemerkte.
    »Ich
hab sie!«
    »Sehr
gut, mach das Orfon aus und komm raus da! Sofort!« Das Orfon
hörte auf zu schimmern.
    Lavinia
steckte es wieder in ihren Kittel. »Wehe, meine Nägel
brechen ab«, sagte sie leise, als sie die Fugen ertastete. Mit
etwas Kraft gelang es ihr, die Diele anzuheben. Ein modriger Geruch
stieg in ihre Nase. Rasch schnappte sie die Akte aus dem dunklen
Loch, war
schnell wieder im Gang und noch schneller bei der Treppe, als eine
lautes »Halt!« hinter ihr ertönte. »Was machen
sie da?«
    Lavinias
Herz sackte in ihre Knie. Krampfhaft hielt sie die Akte unter ihrem
Kittel fest. Als sie sich umdrehte, pochte ihr Herz mindestens
hundert Mal schneller als es gesund für sie war.
    Korbinian,
der Stadtwalter kam auf sie zu. In dem engen Gang wirkte seine dicke
Gestalt noch größer und aufdringlicher. »Wer sind
Sie! Was suchen Sie in diesem Stockwerk?« Seine Augen waren zu
Schlitzen verengt.
    Lavinia
blickte zu ihrer Rechten die Treppen hinunter. Es waren vielleicht
vierzig Stufen bis zur Eingangshalle. Das konnte sie schaffen, doch
bis sie am Stadttor wäre, würde sicher schon jemand den
Alarm ausgelöst haben. Niemand würde mehr hinauskommen.
»Ichsch Olga aus Russland, neue Putzfrau seit heute.«
Lavinia strengte sich an, den russischen Akzent so gut wie möglich
zu imitieren. Ihre neue Assistentin bei NBL sprach den
gleichen

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