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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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Akzent.
    »Aber
was suchen Sie hier? Das Stockwerk ist abgesperrt.« Korbinian
wirkte noch immer misstrauisch.
    »Ichsch
gekommen über der Treppe! Musste auf der Toilette gehen,
dringend!«, sagte Lavinia. Pochend schoss ihr das Blut in den
Kopf, ihre Augen drohten hrauszufallen, als hätte sie jemand
kopfüber aufgehängt.
    »Nun
gut «, sagte
Korbinian und musterte Lavinia weiterhin argwöhnisch. »Dann
machen sie mal weiter ihre Arbeit.«
    Lavinia
bedankte sich mit einem kurzen Kopfnicken und wandte sich zum Gehen.
    »Stop«,
ertönte ein weiterer harscher Befehl des Stadtwalters, als sie
den Fuß auf die oberste Stufe stellte.
    Lavinia
wurde fast schwindelig vor Angst. Langsam drehte sie sich um, stark
darauf bedacht, zur Not einfach die Treppen hinunterzuspringen.
    Der
Stadtwalter fixierte mit seinem Blick Lavinias Hände, die die
Akte unter dem Kittel festhielten.
    »Haben
Sie Bauchschmerzen oder wieso verkrampfen sich ihre Hände so
seltsam?«
    Lavinia
hatte tatsächlich ihre Hände ineinander gehakt und
verkrampft. Sie schüttelte den Kopf und versuchte, wie in
Zeitlupe ihre schweißnassen Hände voneinander zu lösen.
Sie spürte, wie die Akte unter ihrem Kittel ohne Halt
hinunterrutschte und gerade noch an ihrem Gürtel hängen
blieb, wo sie nur leicht feststeckte. Jede Bewegung würde die
Akte letztendlich dazu bringen, unter ihrem Kittel hervorzufallen.
Lavinia hielt voller Angst den Atem an.
    »Wernus,
mit wem spricht unser großer Stadtwalter denn da?«, hörte
Lavinia durch das Pochen ihres Herzens hindurch.
    »Nur
eine Reinigungskraft, alles in Ordnung«, rief Korbinian zurück.
»Wenn es Ihnen zu schlecht geht, dann gehen Sie besser nach
Hause«, sagte er dann zu Lavinia. Endlich wandte er sich ab und
ging zu den beiden Kriegern.
    Lavinia
atmete aus und die Akte klatschte zu Boden. Kurz hatte sie das
Gefühl, Korbinian hatte es gehört, doch er ging ruhig
weiter.
    Hektisch
hob sie die Akte auf und stopfte sie sich wieder unter den Kittel.
Mit schweißnasser Stirn und schmerzendem Herzen ging sie betont
ruhig die Stufen hinunter, durchquerte die Eingangshalle schon etwas
hektischer und rannte schließlich über den Spatzenplatz zu
der kleinen Gasse, in der Nadia wartete.

Lavinias
Herzeleid

    Hektik
brach aus, als Lavinia und Nadia schneebedeckt ins Anwesen gerannt
kamen. Auch auf der Erde hatte es angefangen zu stürmen und die
Schneeflocken waren ihnen auf dem Weg zurück zum Anwesen ins
Gesicht gestoben.
    »Gib
doch mal her, Lavinia!«,
sagte Nadia ungeduldig, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.
    »Nein,
ich hab mich in Lebensgefahr für diese Papiere gebracht, da
möchte ich sie mir auch anschauen – als Erste!«
    Roxy,
Maxim und zuletzt Motzig kamen in die Eingangshalle.
    »Ihr
habt’s geschafft?«, fragte Maxim glücklich.
    »Siehst
du doch«, meinte Roxy und stellte sich hinter Lavinia, die
gerade die Akte aufgeschlagen hatte. Es wurde still im Raum.
    »Man,
Mann, Mann, haben die doch echt die beschissensten Bilder von euch da
reingepackt«, unterbrach Lavinia endlich das Schweigen. »Könnt
echt froh sein, dass ich sie euch zurückgeholt habe.«
    »Möchte
wissen, wie du auf Drogen aussiehst«, entgegnete Roxy.
    »Noch
ein Grund, die Finger von solchem Zeugs zu lassen«, ermahnte
Nadia alle.
    »Sieh
mal, da stehen sogar Dinge über mich und Motzig drinnen. Wir
hatten doch gar nichts angestellt«, sagte Nadia verunsichert,
während sie über Lavinias Schultern in die Akte spähte.
    »Dachte
ich mir schon, sie sammeln alle Informationen über uns, die sie
kriegen können, und dann, wenn sie genügend haben, schlagen
sie zu. Wir müssen vorsichtiger sein.« Motzig sprach
wie gewohnt ruhig und sachlich.
    »Außer
Lavinia, über sie steht hier nichts«, sagte Nadia
verwundert.
    »Tatsächlich!
Sag bloß, ich bin ihnen noch nicht aufgefallen?« Lavinia
runzelte die Stirn.
    »Das
hört sich ja fast enttäuscht an. Du bist
mir eine«, sagte Motzig.
    »Aber
was machen wir nun? Die haben es auf uns abgesehen.« Roxy sah
ihn Hilfe suchend an.
    Er
blieb stehen. »Jetzt haben wir ja alle Informationen, die ihnen
über uns bekannt sind. Wir müssen sie nur noch vernichten,
dann wäre das erledigt – fürs Erste.«
    Roxy
wollte Lavinia die Akte aus der Hand nehmen, doch diese klappte sie
schnell zu. »Ich möchte sie erst ganz lesen, bevor wir sie
zerstören. Ich kann nicht glauben, dass nichts über mich zu
finden ist. Ich meine, sind die denn dort blind? Ich arbeite beim
Fernsehen, ich sollte die

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