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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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eure Stiefel aus! Das ist ein echter Perserteppich«, rief
Lavinia und sprang nervös hinterher.
    »Matzus,
was ist das?«, fragte der seltsame Krieger wieder sich selbst.
    Der
Ranghöhere drehte sich zu ihm um und sah zum Schreibtisch.
    Lavinia,
die wusste, dass er nur die Akte meinen konnte, die sie am Abend
zuvor dort liegen lassen hatte, drehte sich ebenfalls um. Doch –
keine Akte! Stattdessen lag dort eine seidene rosa Schleife.
    »Was
ist denn das für ein kleines Ding?«, fragte der normale
Krieger.
    Lavinia,
die diese Schleife noch nie gesehen hatte und außerdem noch
darüber verwundert war, wo die Akte hingekommen war, war
sprachlos vor Erleichterung. Noch ehe einer von ihnen das Wort
ergreifen konnte, ertönte hinter ihnen ein lauter Knall.
    »Das
kam aus der Eingangshalle!«, beantwortete Lavinia die Frage,
bevor Matzus sie sich selbst stellen konnte.
    In
der Eingangshalle eröffnete sich ihnen ein bizarrer Anblick. Die
ganze Halle war
samt Stadtwalter, Bodo Berali und Motzig in rosa Puder gehüllt.
    »…
kann das sein?«, hörte Lavinia gerade noch das Ende einer
Schimpftirade Korbinians. »Ich
werde alles niederbrennen, wenn
ihr uns aufs Kreuz legen wollt!«
    Roxy
kam mit Stefanus und Wernus in die Eingangshalle gerannt,
offensichtlich ebenso verwundert wie Lavinia.
    »Habt
ihr irgendwas gefunden? Irgendwas!«, brüllte der
Stadtwalter vor Wut bebend den Neuankömmlingen entgegen.
    »Wernus,
ich glaube, wir müssen den ehrenwerten Stadtwalter Korbinius
enttäuschen,«, sagte der Krieger namens Stefanus.
    »Ich
weiß, leider, Stefanus.«
    Ohne
sich über die Ausdrucksweise der beiden zu wundern, sah der rosa
gesprenkelte Stadtwalter zu Lavinia und ihren Kriegern.
    »Matzus,
ich glaube, er wird auch bei uns enttäuscht sein«, sagte
Matzus zu sich selbst. »Das soll heißen, auch wir haben
nichts gefunden«, stellte der Ranghöhere klar.
    »Und
was sollte diese Explosion, Bodo?
Das war dein Zauber!«
    »Das
weiß ich nicht! So etwas hab ich noch nie erlebt«,
antwortete Berali sichtlich verwirrt.
    Einige Schimpftiraden und Drohungen
später war die Hausdurchsuchung offiziell beendet. Der
Stadtwalter hatte ihnen zum Schluss noch mit einer weiteren
Durchsuchung gedroht, ehe er hinausmarschierte.
    Seine
Soldaten folgten
ihm wortlos.
    Nur
Bodo Berali warf einen letzten Blick zurück in die
Eingangshalle, in der sich die vier Freunde erleichtert anblickten.

    Wenige
Minuten später waren sie mit Staubwedeln, Putzlappen und
Staubsaugern bewaffnet und versuchte den rosa Staub aus der Halle zu
schruppen.
    »Nadia
lässt sich doch absichtlich lange Zeit, damit sie nicht beim
Putzen helfen muss«, beschwerte sich Roxy. Ihre schlechte Laune
hatte ein neues Rekordtief erreicht, konnte sie immer noch nicht
zurück in ihr Bett.
    »Nadia,
Roxy fragt höflich, wie lange du noch brauchst?«,
übersetzte Motzig laut, damit Nadia es in der Bibliothek hören
konnte.
    »Ja ja, ich hab’s
schon verstanden!« Nadia war in die Bibliothek gegangen, um
nach einem passenden Zauber zu suchen, der die Eingangstüren
wieder reparieren würde.
    »Und
wo ist nun die Akte hin?«, fragte Roxy böse.
    »Das
weiß ich nicht. Es lag nur diese Schleife dort, wo ich die Akte
abgelegt hatte«, sagte Lavinia und zuckte mit den Schultern.
    »Das
wäre nicht passiert, wenn du die Papiere vernichtet und nicht
tagelang herumliegen lassen hättest«, schimpfte Roxy. Als
sie den Sessel an der Eingangstür ausklopfte, hüllte sie
eine rosa Staubwolke ein.
    »Seit
wann hat der Scannzauber solch seltsame Folgen?«, wechselte
Lavinia das Thema.
    »Ich
würde sagen, der Gleiche, der die Akte versteckt hat, hat auch
den Scannzauber abgewehrt«, meinte Motzig und saugte vehement
den Boden.
    »Und
wer könnte das sein?«, fragte Roxy hustend.
    »Sieht
nach einem kleinen Mädchen aus.« Lavinia
betrachtete die Schleife. Kurz nach der Durchsuchung war sie in ihr
Zimmer zurückgekehrt. Von der Akte hatte es nach wie vor keine
Spur gegeben. Aber die Schleife würde sie ab sofort immer bei
sich tragen. Das Mädchen, das sie verloren hatte, würde
früher oder später zu ihr kommen und sie sich wiederholen,
da war sich Lavinia sicher.

    » Catir
Panee «,
flüsterte Nadia hinter dem Folianten hervor. Sie ging mit dem
aufgeklapptem Buch in die noch immer staubige
Eingangshalle und wandte sich dem klaffenden Loch zu, das einmal ihre
Eingangstür gewesen war.
    » Catir
Panee «,
sagte Nadia laut. Keine Wirkung.
    »Konzentrieren
Sie sich auf das Ziel, das Sie

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