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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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erreichen wollen …«, las
sie angestrengt.
    » Catir
Panee «,
dabei drückte
sie angestrengt die Augen zu. Hinter ihr gluckste Roxy
schadenfroh.
    Motzig
nahm ihr das Buch aus der Hand. »Zeig mal«, sagte er, las
den Abschnitt über den Zauber und folgte mit » Catir
Panee «
der Anweisung.
    Wie
durch Geisterhand schwebten die teils verbrannten Splitter der
schweren Holztür zurück an ihren Platz. Im Flug verloren
sie die schwarze Färbung und nahmen wieder ihr gesundes Braun
an.
    »Woher
kannst du das?«, fragte Nadia bockig.
    »Tja
das ist eben ein Männerzauber. Ich denke, ihr schafft die
restliche Arbeit ohne mich. Ich hab noch was zu erledigen. Wir sehen
uns morgen früh«, sagte er, öffnete mit
seiner Gabe die
Türflügel und ging.
    »Mach
dir nichts draus Nadia! Andere Mütter haben auch schöne
Söhne«, sagte Lavinia beiläufig.
    Nadia
ignorierte sie.

    *

    M axim
wurde nach seiner Rückkehr sofort von Roxy dazu verdonnert, ihr
beim Putzen zu helfen. Leider verstand sie unter helfen etwas anderes
als er. Nachdem sie ihm Lappen und Wischmopp in die Hand gedrückt
hatte, verzog sie sich umgehend in ihr Schlafzimmer. Auch Lavinia
verkündete kurz darauf, sie hätte keine Lust mehr, zu
putzen, sie wolle jetzt schlafen gehen.

    *

    L avinia
betrat ihr Schlafzimmer und stellte erschrocken fest, dass die Akte
elf achtundzwanzig wieder auf ihrem Schreibtisch lag. Sie stürmte
darauf zu. Der gesamte Inhalt war vorhanden. Sie fasste in ihre
Hosentasche. Beruhigt stellte sie fest, dass sie die samtene Schleife
noch besaß. Wer schlich sich in diesem Haus herum? Schaudernd
dachte sie an die rotäugige Gestalt, die sie bereits zweimal
gesehen hatte. Nein, die würde ihr niemals helfen. Es wäre
auch absurd, zu glauben, dass dieses Etwas rosa Schleifen trägt.
    Lavinia
rieb sich über die Stirn, sie hatte Kopfschmerzen bekommen. All
die seltsamen Vorkommnisse in diesem Anwesen überforderten sie.
Sie packte die Akte und verzog sich damit ins Bett. Gedämpftes
Licht erlaubte ihren Augen die klein geschriebene Schrift in der Akte
zu erkennen … es waren wirklich viele Informationen darin
enthalten … nur über sie … über sie stand
nichts … jemand löschte das Licht in ihrem Zimmer. Prompt
befand sich das kleine Mädchen wieder auf der Parkbank in dem
traurigen Gemälde. Es wollte zu ihrem Freund doch es wusste,
sobald es von der Parkbank glitt, würde er verschwinden. Diesmal
geschah etwas, ohne dass das Mädchen etwas tat. Der Junge
verschwand, die Bäume sprangen aufeinander zu und begruben das
Mädchen unter ihren dichten Baumkronen. Ein Bächlein zog
sich nun durch den sich verändernden Spielplatz. Die Spielgeräte
verschwanden im Nichts und wilde Büsche schossen wie Unkraut aus
dem Boden.
    Das
Mädchen war jetzt etwas älter, ungefähr zehn. Es saß
weinend auf der Erde. In seinen Armen hielt es eine große Puppe
mit langen schneeweißen Haaren. Das Mädchen trug
zerrissene Strumpfhosen und die Knie waren stark aufgeschürt.
Mit jedem Zucken, das sein Weinen durch seinen Körper sendete,
tropfte eine unheimlich rote Flüssigkeit immer stärker vom
Kopf der Puppe auf die Hände des Mädchens, das die Puppe
krampfhaft festhielt. Näher betrachtet war diese Puppe jedoch ein zweites
Mädchen, das exakt so aussah wie das weinende Mädchen. Nur
dass sich das zweite Mädchen nicht rührte. Mit
geschlossenen Augen lag es ruhig und selig in den Armen des weinenden
Mädchens. Ein Rinnsal rot glänzenden Blutes bahnte sich
langsam seinen Weg durch das weiße Haar des schlafenden Kindes
… oder war es tot?
    Ein
Knacksen in ihrem Zimmer ließ Lavinia aufschrecken. Stocksteif
und mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen saß sie in ihrem
warmen Bett. Ihr Herz pumpte mit rasender Geschwindigkeit Blut durch
ihren Körper. Wer hatte das Licht ausgeschaltet? Warum stand die
Schlafzimmertür sperrangelweit offen? Sie hatte rasende
Kopfschmerzen. Mit stark kribbelndem Magen stand sie auf und
verschloss ihre beiden Zimmertüren fest von innen. Als Nächstes
öffnete sie die Schublade ihres Nachttisches, um nach der rosa
Schleife zu sehen, doch – fast
wie sie erwartet hatte – sie
war nicht
mehr dort! Mit einem unheimlichen Kribbeln im Bauch legte sie sich
wieder hin. Obwohl von diesem Mädchen mit der Schleife
offensichtlich keine Gefahr ausging, schlief sie den Rest der Nacht
sehr unruhig. Vielleicht lag es an den Erinnerungen, die sie nun jede
Nacht einholten?

    M axim
stand früh auf, er war meistens der Erste, der

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