Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)
erzählte …«, Fabio blickte
kurz zu Boden, »aber er wollte unbedingt wieder zurück in
den Wald,versuchen, ihn auch ohne die Hilfe des Einhorns zu
beschützen!«
Cuno
zischte verächtlich.
»Braucht
denn so ein mächtiger Zauberwald den Schutz eines Magiers?«
»Normalerweise
nicht. Er hat sich immer nur um die verletzten und
hilflosen Wesen
des Waldes gekümmert. Aber nun scheint es so, als wäre der
Wald selbst hilflos«, sagte Fabio traurig.
»Wieso
hat es denn den Anschein?«
»In
letzta Zeit verendn ungewöhnli vuie Tiere im Wald. Sie scheina
zuasätzli aa nur aus Spaß getötet woadn zua sei, koa
Bisswundn oda Ähnlichs! Ganz zua schweign vom Moad da beidn
Brüda«, sagte Cuno atemlos.
»Schon
verstanden«, unterbrach Lavinia Fabio, als dieser übersetzen
wollte.
Den
Rest des Weges schwiegen sie, bis sie vor einem fast vollkommen
versteckten Höhleneingang stehen blieben.
»Was
machst du jetzt in dieser Grotte des dingsbumsda?«, fragte
Lavinia mit leichten Zittern.
»Das
ist die Grotte des nie vergehenden Winters. Sie heißt so, weil
es im Inneren das ganze Jahr Minustemperaturen hat. Dafür gibt
es dort schöne Eislandschaften. Wer nach Sirencia, zur kleinen
Siedlung auf der anderen Seite der Bergkette will, muss sie
durchqueren«, erklärte ihr Fabio. Er gab seinem Onkel
einen Kuss auf die Wange.
»Pass
auf, dass sie di in da Pension ned wieda betrügn«,
ermahnte ihn Cuno zum Abschied.
N adia
saß auf der Couch im Wohnzimmer und beobachtete die bunten
Lichterketten des Weihnachtsbaumes, Motzig hatte sich dazu überreden
lassen einen Tannenbaum zu ihrem Haus zu bringen. Mit Heidi hatte sie
die Hauptgänge, die Eingangshalle, die Küche und
schließlich das Wohnzimmer des Anwesens dekoriert. Sie hatte
Heidi ins Anwesen eingeladen. Sie würde in Maxims Zimmer
übernachten, da die anderen Schlafzimmer immer noch nicht
geöffnet werden konnten. Maxim hatte sich kurz vor Weihnachten
verabschiedet, er wollte Weihnachten bei seinem kranken Vater
verbringen. Auch Roxy fuhr über Weihnachten weg und Motzig hatte
das Anwesen am frühen Morgen vor Heiligabend ohne jedes Wort
verlassen.
Lavinia
war unterwegs, um ihre Schwester Livia abzuholen. Sie hatte Nadia
unnötigerweise mehrmals vorgewarnt, dass Livia in einem Heim für
geistig Behinderte untergebracht worden war, sie solle sich nicht
wundern.
Heidi
saß neben Nadia und sah sich um. »Das ist wirklich ein
cooles Haus«, staunte sie mindestens zum zehnten Mal.
»Ja,
es ist sehr schön.«
»Also,
mir gefällt der Balkon ohne Tür im zweiten Stock am
besten«, sagte Heidi begeistert.
»Das
ist wirklich ulkig. Da heizt du wie ein Verrückter und all die
warme Luft geht dort wieder hinaus! Wer lässt sich so etwas
einfallen?«, fragte Heidi mehr sich selbst.
Nadia
hatte ihr bei einem Rundgang die besten Zimmer gezeigt.
Ein
Auto kam die Auffahrt herauf. Sie und Heidi betraten gleichzeitig mit
Lavinia und ihrer Schwester die Eingangshalle.
Lavinia
hatte ihre Haare unter einer karierten Mütze versteckt, sie
klopfte sich den Schnee von der Mütze. »Es schneit wie
verrückt, kann ich euch sagen.«
Nadias
Blick fiel auf Livia, die hinter Lavinia stand. Sie hatte nicht
blondes Haar wie Lavinia, sondern strahlend weißes. Ihr Gesicht
sah wie das von Lavinia aus, nur ihre Haltung, die erinnerte Nadia an
ein ängstliches Rehkitz. Ihr Blick huschte ängstlich durch
die Eingangshalle.
»Soll
ich ihr Gepäck in Roxys Zimmer bringen?«, bot Nadia an, wartete keine
Antwort ab und trug den kleinen Koffer die Treppen hinauf. Auf halbem Weg blieb sie
noch einmal stehen und blickte auf die kleine Gruppe in der Halle.
»Kann ich irgendwie helfen?«, fragte Heidi.
»Nein!
Sieh mal Livia, möchtest du fernsehen? Wir haben einen ganz
großen Fernseher. Du wirst staunen.« Lavinia sprach mit
ihr wie mit einem Kind.
Nadia
ging weiter und brachte den Koffer in Roxys Zimmer.
»Was
ist mit ihr?«, fragte Heidi leise, als sie zurück war.
»Sie
ist behindert, im Geiste«
»Aber
sie ist genauso hübsch wie ihre Schwester«, sagte Heidi
und Nadia fand sie traf es auf den Punkt.
Es
war alles im allen ein schönes Weihnachtsfest. Nadia war froh,
dass sie und Lavinia sich endlich super verstanden. Sie hatte den
gesamten Tag mit dem Entenbraten zugebracht, den sie nun verspeisten.
Später
ging es an die Geschenke. Heidi schenkte Nadia mit der Begründung,
sie sei immer so verspannt, eine Yoga-CD,
Lavinia
hatte für sie ein Fußmassagegerät und einen teuren
Anzug von
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