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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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Stückchen
nach und sie sank einige Zentimeter an der Mauer herab.
    »Ja
… also ich meine, ich hab ja gemerkt, dass da etwas im Busch
ist, deshalb hab ich es für besser empfunden, die Akte in der
Herrentoilette liegen zu lassen. Wie du siehst, war es ja auch eine
gute Idee.«
    »Gute
Idee? Gute Idee! Bist du verrückt, die Akte liegt jetzt in
dieser Toilette herum und jeder kann sie lesen!« Nadia rutschte
nun vollends zu Boden.
    »Beruhig
dich, ich hab sie unter einer losen Diele versteckt! Und jetzt steh
auf, bevor uns noch irgendwelche Krieger aufsammeln.« Maxim
reichte Nadia seine Hand und zog sie hoch.

    »Was?
Nadia, du, gerade du, hast
ein staatliches Dokument aus dem Amt geklaut?«
    »Es
war sogar ihre Idee.«
    »Unglaublich
diesen Tag muss ich mir rot im Kalender anstreichen«,
antwortete Roxy verblüfft und fast schon bewundernd.
    Nadia,
Maxim, Roxy und Motzig saßen am Esstisch und besprachen dort,
wie bereits üblich, ihre Vorgehensweise.
    »Ja,
jetzt aber genug davon! Wir haben das Problem, dass diese Akte noch immer im
Amt liegt. Es wird nicht lange dauern und sie bemerken den Schwund.
Bis dahin müssen wir die Akte dort herausgeholt oder zumindest
vernichtet haben.« Motzig hatte sich das erste Mal zu Wort
gemeldet, seitdem Nadia und Maxim ihnen von ihrem Vormittag erzählt
hatten. Nadia konnte weder Erleichterung noch Respekt aus seinem
Tonfall heraushören.
    »Was
schlägst du vor Motzig? Ich, Nadia und Maxim haben Hausverbot,
wenn dann müsstest du die Akte holen«, sagte Roxy
nachdenklich.
    »Das
wird schwierig. Motzig ist nicht gerade unauffällig. Ich bin mir
sicher, die halten verstärkt Ausschau nach uns«,
antwortete Nadia.
    »Da
hat sie recht, ich bin nicht gerade geeignet für diesen Job! Wir
brauchen jemand Einheimischen, jemand, der sich so benehmen kann,
dass er nicht auffällt.«
    Während
Maxim nachdenklich den Kopf schüttelte, flog Nadia der süßliche
Duft eines Parfüms entgegen. Ein Teures! Kurz danach ertönten
schnelle und laute Schritte, die nur von dünnen Absätzen
auf dem harten Marmorboden stammen konnten.
    »Lavinia!«,
sagte Nadia. Lavinia
tauchte in einem rosa Outfit auf, gelangweilt lehnte sie sich an den
Türrahmen.
    »Was
ist los?«
    Roxy
zog die Augenbrauen hoch. »Nadia du meinst doch nicht etwa,
dass die es schafft, die Akte unauffällig aus dem Amt zu
stehlen? Ich meine, du hast zwar die Gabe der Vorahnung, aber du bist
doch nicht etwa blind geworden?« Während Roxy sprach,
zeigte sie auf Lavinias Klamotten. Lavinia trug einen langen Pulli,
der gerade bis zu den Oberschenkeln reichte und auf laszive Weise
ihre rechte Schulter entblößte. Eine Hose schien ihr ein
Fremdwort zu sein, denn sie trug lediglich eine schwarze Schleife um
die Hüften.
    »O
doch, jetzt weiß ich es! Sie ist genau die Richtige für
diesen Job! Lavinia ich hoffe, du hast morgen Zeit. Du musst da
nämlich etwas gut machen«, sagte Nadia.
    »Kaum
bin ich zurückgekommen, muss ich schon wieder was für euch
erledigen. Wenn ihr wüsstet, wie ich euch vermisst habe.«
    »Wenn
du wüsstest, wie uns das interessiert«, murmelte Roxy
leise.
    »Das
mit Gustav habe ich nicht vergessen!«, warnte sie Roxy mit
erhobenem Finger.
    »Wieso
bist du dann wieder hergekommen?«, wollte Maxim wissen.
    Lavinias
Wangen erröteten und sie senkte beschämt den Kopf.
    »Egal
jetzt! Wenn sie wie ein rosa Püppchen dort hereinspaziert, kommt
sie aber nicht weit«, stellte Motzig kategorisch fest.
    »Keine
Sorge, ich habe schon was Geeignetes gefunden.« Nadia und stand
auf.
    »Egal,
was ich tun muss. Wenn ich dabei nicht meinen Kaschmir anziehen darf,
werde ich es nicht machen.«
    »Glaub
mir, ich hab da etwas viel Besseres!« Nadia packte Lavinia an
der Hand und zog sie hinter sich her. Roxy und Maxim folgten ihr auf
dem Fuß, lediglich Motzig blieb sitzen, lehnte sich zurück
und schlug wie üblich seine Zeitung auf.

    »Was
zum Henker soll denn dieser Lappen sein?«, fragte Lavinia
entsetzt, als Nadia einen ehemals weißen Kittel von einem alten
Sessel aufsammelte und hochhielt.
Nadia hatte sie in einen kleinen Raum geführt. Dort hatte sie
vor wenigen Wochen diesen Kittel gefunden.
    »Das
ist deine neue Arbeitskleidung. Damit wirst du ohne Probleme in das
Register-Amt kommen.« Nadia übertönte das
schadenfrohe Gelächter von Maxim und Roxy.
    »Das
werde ich ganz sicher nicht anziehen! Das ist ja total alt und
dreckig.«
    »Du
wirst als Putzfrau reingehen, du musst alt und dreckig

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