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Die Eifelgraefin

Die Eifelgraefin

Titel: Die Eifelgraefin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Aurich und ein paar der Kempenicher Wachsoldaten, und schien sich dort recht gut zu unterhalten, wie sie mit einem kurzen Blick feststellte. Sie ärgerte sich über sein despektierliches Verhalten und wünschte, sie hätte Hedwig ihre Idee ausgeredet, ihn zu ihrem Tischnachbarn zu machen. Natürlich hätte sie es nicht wirklich getan, denn das wäre unziemlich gewesen. Aber es hätte ihr erspart, sich dem offenen Spott dieses Ritters auszusetzen.
    «Mein Kind, Ihr macht ein allzu finsteres Gesicht», bemerkte Bruder Georg. «Fühlt Ihr Euch nicht wohl?»
    Sie riss sich mit Gewalt von ihren düsteren Gedanken los. «Doch, Bruder Georg, ich fühle mich ausgezeichnet», antwortete sie und zwang sich zu einem unbeschwerten Lächeln. Sie wollte verdammt sein, wenn sie sich diesen Abend von Johann von Manten verderben ließ!
    «Seht nur!», rief sie entzückt, als Friedbert und Siegbert mit zwei kleinen struppigen schwarzen Hunden in den Saal kamen. Die beiden Tiere waren dressiert und führten unter Siegberts Anleitung ihre Kunststücke vor: Sie sprangen durch Reifen, tanzten auf den Hinterbeinen und fingen geschickt kleine Stöckchen und Holzringe auf, die der Gaukler ihnen zuwarf. Elisabeth klatschte und lachte vergnügt, als eines der Tiere Friedbert, der sich hingekniet hatte, auf den Rücken sprang, ihm dann auf die Schultern kletterte und den Hut vom Kopf stieß. Sie beobachtete, dass Siegbert dem anderen Hund ein unauffälliges Handzeichen gab, woraufhin dieser sich den Hut schnappte und damit so an den Gästen vorbeilief, dass sie Münzen hineinwerfen konnten. Auch bei ihr kam er vorbei, und sie nestelte rasch eine Münze aus ihrem Ärmel und warf sie in den Hut.
    «Vielen Dank, edle Dame!», rief Siegbert in diesem Augenblick. Aller Blicke richteten sich auf Elisabeth.
    Der Gaukler ging auf sie zu und beugte sich mit gespielt strenger Miene über den Hund. «Was denn, Rufus, hast du deine Manieren vergessen? Bedanke dich bei der Jungfer für ihre gütige Spende!»
    Der Hund sah seinen Herrn kurz an, dann legte er vorsichtigden Hut ab, setzte sich vor Elisabeth hin und hob sein rechtes Vorderpfötchen. Elisabeth ging voll Entzücken in die Hocke und berührte vorsichtig seine Pfote. Der Hund senkte den Kopf wie zu einer Verbeugung und stupste ihre Hand mit seiner Nase an, sodass es aussah, als gebe er ihr einen Handkuss. Elisabeth lachte leise, und der Hund sprang auf, schnappte sich den Hut mit den klimpernden Münzen und rannte damit auf Friedbert zu, der das Geld einsteckte, den Hut aufsetzte und die Hunde dann wieder hinausführte. Die Zuschauer jubelten und klatschten. Elisabeth richtete sich mit einem hingerissenen Lächeln wieder auf und nickte Siegbert anerkennend zu. Der verbeugte sich daraufhin tief und kehrte zu den anderen Gauklern zurück. Veit hatte sich bereits eine kleine Trommel umgehängt. Siegbert griff nach der Fiedel, und dann traten auch Roland mit seiner Flöte und Heinrich mit der Schalmei dazu und begannen mit einem Lied.
    Die ersten Tanzfreudigen stellten sich auf. Elisabeth machte ein paar Schritte rückwärts, um ihnen auszuweichen. Dabei prallte sie versehentlich gegen jemanden und drehte sich erschrocken um.
    Sie blickte in das Gesicht eines Mannes mit Adlernase und schwarzem Haar, das er im Nacken zusammengebunden trug.
    «Verzeihung, edle Jungfer.» Er verbeugte sich artig und blickte ihr dann mit großem Interesse in die Augen. «Ich wollte Euch nicht im Wege stehen.» Er schenkte ihr ein gewinnendes Lächeln. «Wie ich beobachten konnte, fandet Ihr großen Gefallen an dem kleinen Kunststück dieses Hundes.»
    «Das habe ich in der Tat», bestätigte sie und erwiderte sein Lächeln. «So gut dressierte Tiere sieht man selten.»
    «Wohl wahr.» Er nickte, und der Blick aus seinen grauen Augen wurde ernst. «Aber er hat sich für die Vorführung auch die hübscheste Dame im ganzen Saal ausgesucht.» Er sah bedeutungsvoll zu den Tänzern hin. «Wessen bedarf es wohl, die edle Jungfer auch mir geneigt zu machen und mir den nächsten Tanz zu gewähren?»
    Elisabeth legte ein wenig den Kopf auf die Seite. «Nun, zunächst einmal würde es Eures Namens bedürfen, edler Herr. Denn es geziemt sich schwerlich für mich, mit einem Fremden zu tanzen.»
    Der Edelmann nickte ihr zu. «Wenn Ihr erlaubt, dass ich mich ganz formlos selbst vorstelle: Einhard von Maifeld. Aber selbstverständlich kann ich auch Frau Hedwig bitten, mich ihrem bezaubernden Gast auf die rechte Weise vorzustellen.»
    «In

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