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Die Eifelgraefin

Die Eifelgraefin

Titel: Die Eifelgraefin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Katze mit der Maus?»
    Johann knirschte mit den Zähnen. «Verdammt noch eins! Elisabeth   … ich spiele nicht, das sagte ich bereits!» Er stieg mit großen Schritten über Hedwigs frischgeharkteKräuterbeete hinweg, ohne darauf zu achten, dass er dabei eine kleine Petersilienstaude zertrat. Da Elisabeth nun mit dem Rücken zur Wand stand, konnte sie ihm nicht weiter ausweichen. Mit weitaufgerissenen Augen starrte sie ihn an. «Wagt es ja nicht!», zischte sie, als er dicht vor ihr stehen blieb. «Ihr seid der Gottseibeiuns in Menschengestalt!» Wieder zitterte ihre Stimme. «Verschwindet sofort und lasst mich in Ruhe!»
    Für den Bruchteil eines Moments erwog er, ihrer Bitte Folge zu leisten. Zu genau spürte er, dass er sich jenem Abgrund, den er so sorgfältig zu umgehen trachtete, gefährlich näherte. Doch der Anblick von Elisabeths geröteten Wangen und ihr aufgebrachter und gleichzeitig angstvoller Blick ließen seinen Verstand aussetzen.
    «Nicht!», stieß sie erstickt hervor, als er die Hand hob und eine Strähne ihres Haars, die sich ihrem kunstvoll geflochtenen Zopf entwunden hatte, zwischen die Finger nahm. Er spürte, wie sich ihr Brustkorb bei jedem Atemzug hob und senkte, und sein Blick wanderte wie von selbst zu ihren Lippen.
    «Hört auf damit!», bat sie, doch er ließ lediglich ihre Haarsträhne los und berührte stattdessen mit den Fingerspitzen sanft ihre Wange. Die andere Hand schob er in ihren Nacken und zog sie an sich. Sie wehrte sich nicht, und der hilflose Laut, der sich ihrer Kehle entrang, zog ihm den Boden unter den Füßen weg, noch bevor sich ihre Lippen trafen.
    Die erste sachte Berührung seiner Lippen durchfuhr Elisabeth wie ein Blitz. Sie erstarrte und bemühte sich, einen klaren Kopf zu behalten. Sie musste ihn von dem, was er damit ihr tat, abhalten. Doch sie war unfähig, sich zu rühren, und hatte gleichzeitig das Gefühl, in Flammen zu stehen. Dieser Kuss war anders als der letzte. Nicht so hart und fordernd, sondern eher zärtlich und tastend. Dennoch – oder gerade deswegen – glaubte sie, keine Luft mehr zu bekommen. Mit einiger Anstrengung hob sie die Hände, presste sie gegen Johanns Brust und schob ihn gewaltsam ein Stück von sich.
    Atemlos sahen sie einander an. Da ihre Hände weiterhin auf seinem Brustkorb lagen, spürte sie das heftige Hämmern seines Herzens.
    Entschlossen holte sie Luft. «Ich sagte doch, Ihr sollt aufhören, mit mir zu spielen!»
    Unverwandt blickte er in ihre nun fast schwarzen Augen und schüttelte etwas benommen den Kopf. «Ich sage es zum letzten Mal, Elisabeth: Ich spiele nicht.»
    «Was sonst?», wiederholte sie ihre Frage von vorhin.
    Er näherte sein Gesicht wieder dem ihren, hielt dann jedoch inne. «Sagt Ihr es mir», forderte er.
    «Ich?» Sie schluckte, und ihr Blick wanderte zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her. Sie wusste nicht, ob er sich bewegt hatte oder ob sie ihm das letzte winzige Stückchen entgegengekommen war, doch als sich ihre Lippen erneut trafen, züngelten die Flammen in ihr wieder empor. Sie umfasste erst seine Schultern, dann wanderten ihre Hände seinen Nacken hinauf, schließlich vergrub sie ihre Finger in seinem dichten blonden Haar.
    Selbst mit größter Willensanstrengung konnte Johann ihr nicht widerstehen. Mit diesem zweiten Kuss hatte sie ein Feuer in ihm entzündet, das ihn nun zu verzehren drohte.Seine Hände glitten fordernd über ihre Schultern und über ihre festen Brüste hinab bis zu ihrer Hüfte. Verzweifelt bemühte er sich, dem Drang, sie anzufassen, zu widerstehen. Himmel, sie war noch unberührt, rief er sich zur Ordnung, spürte jedoch nur ihren wilden Herzschlag, als er seine Hände wieder nach oben wandern ließ. Statt sich ihm zu entziehen, drängte sie sich ihm entgegen, und er wusste, wenn er nicht augenblicklich aufhörte, würde er Dinge mit ihr tun, die unmöglich wiedergutzumachen wären.
    Entsetzt und erregt zugleich spürte Elisabeth Johanns Hände auf ihrem Körper. Sie war nicht fähig, ihn davon abzuhalten, sondern presste sich aus einem inneren Impuls heraus sogar noch fester an ihn. Sie wusste, sie war kurz davor, endgültig den Verstand zu verlieren, hatte aber keine Ahnung, was sie dagegen tun sollte.
    Als Johann sie plötzlich mit einem Ruck losließ und zwei Schritte zurücktrat, war sie ihm fast dankbar. Er hatte es geschafft, sich diesem verzehrenden Sog zu entziehen, in den sie geraten waren.
    «Ihr irrt Euch», sagte er und bemühte sich um einen

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