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Die Eifelgraefin

Die Eifelgraefin

Titel: Die Eifelgraefin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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ein, und ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen. Die beiden Männer schienen einander gut zu kennen. Johann klopfte dem Kaufmann freundschaftlich auf die Schulter und sagte etwas, das alle zum Lachen brachte.
    «Das sind Brandnarben», erklärte sie Luzia, die den Kaufmann nach wie vor gebannt und zugleich entsetzt anstarrte. «Frau Hedwig sagt, er sei als Junge bei einem Feuer in seinem Elternhaus schwer verletzt worden.»
    «Unheimlich, nicht wahr?» Auch Gertrud hatte sich zu den beiden ans Fenster gesellt. «Von hier aus sieht man zum Glück nicht seinen Hals, der noch grausiger   …»
    «Jungfer Gertrud, ich bitte Euch. Über solch schwere Verletzungen spricht man nicht in diesem Ton!», rügte Elisabeth das Mädchen scharf. «Der Mann kann von Glück sagen, dass er aus dem Feuer gerettet wurde. Und ein Leben mit solch schlimmen Narben dürfte schwer genug sein, auch ohne dass man ihn anstarrt oder sich das Maul darüber zerreißt.»
    «Verzeihung.» Gertrud zog den Kopf zwischen die Schultern.
    Auch Luzia riss sich zusammen und schob sich etwas in den Hintergrund, da Simon seinen Gast inzwischen ins Haus gebeten hatte. Hedwig rief nach Trudi und trug ihr auf, Wein und eine Kleinigkeit zu essen aufzutragen, dann stellte sie Elisabeth den Kaufmann vor.
    Martin Wied war, aus der Nähe betrachtet, ein durchaus ansehnliches Mannsbild. Seine Gesichtszüge wirkten etwas rau, jedoch ebenmäßig und einnehmend. Lediglich das verwachsene Narbengewebe auf der rechten Seite seines Halses beeinträchtigte das Gesamtbild etwas. Er war nur wenig kleiner als Johann, wirkte jedoch drahtig und durchaus kräftig. Seine Gestalt strahlte große Vitalität und eine angenehme Energie aus. Vor dem Anblick seiner Hände schreckte sie im ersten Moment jedoch ebenfalls zurück. Vor allem die rechte Hand war von rötlichem, bräunlichem und weißem Narbengewebe entstellt. Sein kleiner Finger verharrte in einer leichten Krümmung und war bewegungslos, und auch den Ringfinger konnte er offenbar nur eingeschränkt bewegen. Die restlichen Finger sowie seine linke Hand schienen jedoch weitgehend verheilt und beweglich zu sein.
    «Seht nur genau hin, wenn Ihr möchtet», sagte er mit einem Lächeln und hielt ihr beide Hände hin. Elisabeth wurde vor Verlegenheit rot, doch das schien er gar nicht wahrzunehmen. Sein Lächeln blieb gleichbleibend freundlich und offen. «Es gibt nur zweierlei Reaktionen auf mein Gebrechen», fuhr er fort. «Abscheu oder Neugier. Beides völlig verständlich.» Er bewegte seine Hände vor ihrenAugen, wobei die Ärmel seines Hemdes etwas hochrutschten und den Blick auf weitere rot und weiß verfärbte Haut freigaben. «Kein schöner Anblick, ich weiß.» Er ließ die Hände wieder sinken, lächelte jedoch weiter. «Doch der Allmächtige hätte mir viel mehr nehmen können als nur ansehnliche Hände.» Er setzte sich auf Simons Wink hin gemeinsam mit der Familie an den Tisch im Speisezimmer. «Und Ihr seid also die Tochter des Grafen Friedebold von Küneburg?»
    Elisabeth neigte den Kopf. «Seid Ihr mit meinem Vater bekannt?»
    «Leider nicht.» Er schüttelte den Kopf. «Wenngleich ich nichts dagegen hätte, auch ihn zu meinen Kunden zählen zu dürfen. Vielleicht legt Ihr, liebreizend, wie Ihr seid, ein gutes Wort für mich ein? Ich liefere nur die ausgewählt besten Weine aus dem südlichen Frankenland und natürlich auch aus deutschen Gebieten.»
    «Dein schmeichlerisches Talent ist wieder einmal unübertrefflich», brummelte Johann, der wie immer neben Elisabeth Platz genommen hatte. «Solltest du nicht wenigstens bis zum Abend warten, bevor du der edlen Jungfer zur Last fällst?»
    Martin hob überrascht den Kopf, grinste dann aber jungenhaft. «Tue ich das? Jungfer Elisabeth, sagt, empfindet Ihr meine Gegenwart bereits als Ärgernis?»
    Elisabeth warf Johann einen gereizten Blick zu, dann schüttelte sie den Kopf und lächelte Martin freundlich an. «Auf keinen Fall, Herr Wied. Ich unterhalte mich sehr gerne mit Euch. Und sollte Euer Wein tatsächlich so hervorragend sein, werde ich Euch meinem Vater mit Freudenempfehlen. Leider weilt er derzeit in Böhmen am königlichen Hof, doch sobald er zurückkehrt   …»
    «Er ist noch nicht zurück?», fragte Johann überrascht dazwischen. «Ich dachte, die Zusammenkunft mit dem König sei inzwischen beendet.»
    «Graf Notker ist bereits zurückgekehrt, nicht wahr?», warf Simon ein. «Du sprachst davon, dass er kürzlich zu Hause eingetroffen sei.»
    «Das

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