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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sonnenverbrannten Fleckchen Safehold die artesischen Brunnen, die auch Klauenfeste selbst versorgten. Gelänge dies, hätte Manthyr einen sicheren Stützpunkt, von dem aus er sowohl gegen Dohlar als auch gegen Harchong ins Feld ziehen könnte. Er wäre weit von der Heimat entfernt, auch wenn es bis Chisholm ›nur‹ neuntausend Meilen waren. Aber er befände sich an einem Ort, von dem aus er den Golf von Dohlar bestens blockieren könnte. Manthyr würde dann auch jegliche Bemühungen vereiteln können, Thirsks Galeonen mit dem Harchong-Kontingent zu vereinigen, das noch weiter südlich in der Nähe der Schiffbruch-Bucht in den Provinzen Queiroz, Kyznetsov und Selkar gebaut wurde.
    Andererseits: Selbst wenn Manthyr nichts anderes täte als auf der Klaueninsel abzuwarten (und Merlin war sehr zuversichtlich, dass ein Mann von Manthyrs Kaliber alles Mögliche fände, um dem Feind ein Stachel im Fleisch zu sein), war es doch unwahrscheinlich, dass die Kirche, König Rahnyld oder Kaiser Waisu bereit wären, einen charisianischen Stützpunkt so nah am eigenen Einflussbereich zu dulden. Manthyrs Galeonen wären deutlich in der Unterzahl. Dohlar allein könnte ihn schon in einem Kräfteverhältnis von vier zu eins angreifen - vorausgesetzt, es gelänge, sämtliche neuen dohlarianischen Kriegsschiffe fertigzustellen und zu bemannen. Die zahlenmäßige Unterlegenheit ließe sich aber durch größere Erfahrung, auf die Manthyrs Mannschaften und seine Captains zurückblicken konnten, wieder ausgleichen. Es galt also den Gegner zu demoralisieren. Dazu reichte schon, dass wieder einmal Charis die Initiative ergriff, der zahlenmäßigen Unterlegenheit zum Trotz.
    Würde Manthyr indes zu sehr bedrängt, könnte er seine Marines immer noch einfach an Bord seiner Transporter holen und sich zurückziehen.
    Zumindest lautet so der Plan, dachte Merlin. Und wenn es nur darum geht, der Kirche Sand ins Getriebe zu streuen, spricht auch sehr viel dafür. Trotzdem wäre mir lieber, wenn Domynyk das Kommando innehätte. Wenn wir Gwylym wenigstens ein Kom mitgeben könnten! Ich finde die Vorstellung einfach entsetzlich, dass ein so großer Teil der Navy so weit abseits der Heimat agieren soll, und wir können noch nicht einmal mit dem zuständigen Kommandeur sprechen!
    Bedauerlicherweise würden sie, wie er selbst gerade angemerkt hatte, Rock Point für Aufgaben deutlich näher an der Heimat benötigen. Zusammen mit den zwanzig Galeonen, die Charis derzeit zur Verfügung standen, sollte der Admiral den Hauptstützpunkt nach Hanth Town nahe der Margaret Bay verlegen. Damit wäre er der Tranjyr-Passage des Königreiches Tarot sehr viel näher. Der neue Stützpunkt würde es ihm gestatten, jederzeit Lock Island zu Hilfe zu kommen, sollte dem Alten Charis eine Gefahr drohen, die von East Haven oder Desnairia ausging. Doch noch wichtiger war, dass er von dort aus jederzeit gegen Tarot losschlagen konnte.
    Sharleyan hat Recht, dachte Merlin. Es ist wichtiger denn je, Gorjah dazu zu ... bewegen, sich aus freien Stücken dem Kaiserreich anzuschließen. Oder ihm, sollte uns das nicht gelingen, ein etwas schlagkräftigeres Argument zu präsentieren. Tarot auszuschalten wäre schon von sich aus sehr lohnenswert. Aber Tarot als vorgeschobenen Stützpunkt vor der Küste von East Haven zu gewinnen, wäre noch ungleich lohnenswerter. Und die Galeonen in die Finger zu bekommen, die Gorjah im Augenblick für die Kirche bauen lässt, würde ganz gewiss nicht schaden!
    »Es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich gerne tun würde, die uns aber im Augenblick nicht möglich sind«, sagte er schließlich. »Zum einen bereitet mir Desnairia allmählich ernstliche Sorgen. Ich wünschte wirklich, wir könnten Harchong und die Tempel-Lande erreichen! Aber wir können es uns nicht leisten, das Alte Charis und Chisholm völlig schutzlos zurückzulassen. So ist das nun mal. Gwylym muss Dohlar lange genug beschäftigen, damit Sie und Gray Harbor die Zeit haben, mit Gorjah zu sprechen. Wenn er endlich Vernunft annimmt, würde das immens helfen.«
    »Dann werden wir wohl schauen müssen, was sich da machen lässt, nicht wahr, Seijin Merlin?«, gab Rock Point mit einem Lächeln auf den Lippen zurück. »Wir werden einfach schauen müssen, was sich da machen lässt.«

.V.
    Stadt Fairstock, Provinz Malansath, im Westen des Kaiserreiches Harchong
    Das Schneetreiben war so dicht, dass man keine zwei Schiffslängen weit schauen konnte, egal in welche Richtung.
    Graf Coris empfand das

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