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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Worten verborgenen Einschränkung.«
    Tannyrs Lächeln verwandelte sich in ein breites Grinsen. Coris spürte, dass seine Anspannung tatsächlich ein wenig nachließ. Er freute sich zwar immer noch nicht auf die Reise. Aber Hahlys Tannyr war fast genau das Gegenteil von dem grimmig-konzentrierten Schueleriten, den er eigentlich als Begleiter auf der letzten Etappe dieser Reise erwartet hatte.
    »Aber nun ernsthaft, Mein Lord«, fuhr Tannyr fort, »die Hornisse ist deutlich schneller, als Sie möglicherweise angenommen haben. Sie hat eben keinen so massigen Rumpf wie eine Galeere. Also kann der Wind sie viel kräftiger antreiben. Zudem dürften die Winde um diese Jahreszeit ganz auf unserer Seite sein. Ganz zu schweigen davon, dass der Winter ja schon weit genug fortgeschritten ist. Das bedeutet nämlich, dass das Eis auf dem See bereits recht gut kartographiert wurde und man entsprechende Kennungen aufgestellt hat. Also kann ich die Hornisse deutlich stärker antreiben, als das früher im Jahr möglich gewesen wäre. Es sollte mich nicht überraschen, wenn wir bei der Überfahrt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von dreißig Meilen in der Stunde erreichen sollten.«
    »Tatsächlich?«
    Es gelang Coris nicht zu verbergen, dass diese Geschwindigkeit ihn beeindruckte. Damit hatte er seinem Gegenüber aber auch verraten, dass er für die Fahrt über den Pei-See einen deutlich größeren Zeitraum veranschlagt hatte. Nun also würde er weniger Zeit damit verbringen, auf dem Eis zu zittern und sich jämmerlich zu fühlen. Diesen Vorteil vergällte ihm nur die Aussicht, Kanzler Trynair und dem Großinquisitor deutlich rascher gegenüberzutreten.
    Aber selbst eine höhere Reisegeschwindigkeit machte die Ein-Monats-Reise von Fairstock bis nach Seeblick keinen Deut weniger anstrengend.
    Wahrscheinlich sollte ich mir irgendwann die Zeit nehmen, Langhorne dafür zu danken, dass ich noch jung genug bin, um diese Erfahrung vielleicht sogar zu überleben, dachte er säuerlich.
    »Tatsächlich, Mein Lord!«, versicherte Tannyr ihm. »Ich habe die Hornisse in einem guten Sturm über dem See auch schon auf mehr als fünfzig Meilen in der Stunde gebracht - und ich meine das als Durchschnittsgeschwindigkeit bei einer Strecke von zwanzig Meilen. Deswegen bin ich mir sicher, dass wir mehr, zumindest abschnittsweise auch deutlich mehr als das erreicht haben. Ich werde aber versuchen, Sie vor derlei Kapriolen bei dieser Überfahrt zu verschonen. Das ist nicht gerade etwas für Zartbesaitete - oder, wie meine Mutter es ausdrücken würde: ›für jemanden, der noch alle Sinne beisammen hat‹.« Er zwinkerte dem Grafen zu. »Trotzdem wage ich Ihnen zu versprechen, dass Ihnen die Überfahrt im Gedächtnis bleiben wird.«
    Der Unterpriester lächelte, unverkennbar stolz auf sein Fahrzeug. Dann schaute er zu, wie Seablanket erneut den Kai betrat, in der Hand das letzte Gepäckstück. Nachdenklich schaute er den Kammerdiener mehrere Sekunden lang an. Dann richtete er den Blick wieder auf Coris. Jetzt hatte das Funkeln in seinen Augen beinahe schon etwas Verschwörerisches.
    »Mir ist bewusst, Mein Lord, dass Sie Ihre Reise zweifellos so rasch wie möglich hinter sich bringen wollen. Ihre Ungeduld, wieder aufzubrechen, dürfte angesichts des derzeitigen rauen Wetters und der offenkundig anstrengenden Fahrt, die Sie gerade hinter sich gebracht haben, sogar noch gewachsen sein. Aber leider bin ich nicht ganz zufrieden mit den Echsen, die man uns für die erste Etappe unserer Reise bereitgestellt hat. Und nicht nur das: Ich mache mir auch ernstlich Gedanken, was einige der Zwischenstationen angeht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, die ganze Reise hätte deutlich besser geplant und koordiniert werden können. Ich glaube, wir werden sie langfristig sogar rascher hinter uns bringen, wenn ich mir jetzt etwas Zeit nehme, die bisher getroffenen Absprachen noch ein wenig zu ... optimieren. Ich bitte schon im Vorfeld um Verzeihung für diese Verzögerung! Aber da mir die Aufgabe übertragen wurde, Sie sicher an Ihr Ziel zu geleiten, wäre es mir wirklich nicht recht, eine derart lange Reise anzutreten, ohne zuvor noch einmal zu überprüfen, ob wirklich alles so problemlos laufen wird wie möglich.«
    »Nun, wir können auf keinen Fall zulassen, dass Sie sich dazu genötigt fühlen, etwas zu überstürzen, Pater«, erwiderte Coris und gab sich nicht die Mühe, seine tief empfundene Dankbarkeit zu verhehlen. »Ich bin voll und ganz bereit, mich Ihrem

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