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Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gemessenerer Weise auf Deck zurück.
    »Also, Master Aplyn-Ahrmahk?«, fragte der First Lieutenant, kaum dass Hektor die Reling erreicht hatte, auf Deck gesprungen und zum Heck zurückgekehrt war.
    »Es sind eindeutig zwei, Sir - zumindest so weit das bislang zu sehen ist. Galeonen, vollgetakelte Rahsegler, aber nicht ganz so hoch aufragend wie wir, denke ich. Eine Royalstenge haben sie zumindest nicht. Ich komme auf einen Abstand von vierzehn oder fünfzehn Meilen, und sie segeln mit dem Wind, fast genau Nordwest bei Nord. Sie haben Groß- und Marssegel gesetzt, aber nicht die Bramsegel, und ich glaube, das vordere der beiden fährt unter dem Wimpel der Kirche.«
    »Ach, tatsächlich?«, murmelte Lathyk vor sich hin.
    »Jawohl, Sir. Und als sie sich hob, konnte ich einen Blick auf ihren Besan werfen. Die Fock konnte ich nicht erkennen. Deswegen weiß ich nicht mit Sicherheit, ob sie die neuen Klüver hat. Aber sie hat eindeutig eine Gaffel. Und sie hat neue Segel - schön weiß, keine Wetterspuren. Ich glaube, die ist ziemlich groß, Sir. Es würde mich überraschen, wenn sie deutlich kleiner wäre als wir.«
    Lathyk kniff die Augen zusammen. Hektor konnte beinahe fühlen, wie der Lieutenant seinen eigenen Gedankengang nachverfolgte. Schließlich nickte der First Lieutenant kaum merklich und wandte sich einem der anderen Midshipmen in der Nähe zu.
    »Meine Empfehlung an den Captain, Master Zhones, und informieren Sie ihn, dass wir zwei Galeonen gesichtet haben. Peilung fast schnurgerade Nord, Entfernung etwa vierzehn Meilen, Kurs Nordwest bei Nord. Und Master Aplyn-Ahrmahk«, kurz lächelte der First Lieutenant Hektor zu, »ist der festen Ansicht, zumindest eines der beiden sei eine große, neu getakelte Galeone im Dienste der Kirche.«
    »Aye, aye, Sir!«, piepste Zhones. Er konnte unmöglich älter als zwölf sein, was Hektor geradezu absurd jung erschien ... obwohl er selbst in diesem Alter bereits drei Jahre lang zur See gefahren war.
    Der Midshipman eilte schon, fast im Laufschritt, auf die Luke zu. Doch dann erstarrte er, als Lathyk sich hinter ihm laut genug räusperte, um sogar das Tosen von Wind und Wellen zu übertönen. Eine Sekunde lang starrte ihn der Junge mit großen Augen an. Dann richtete er sich hastig auf und nahm Haltung an.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir!«, sagte er und wiederholte dann Lathyks Nachricht Wort für Wort.
    »Sehr gut, Master Zhones«, bestätigte Lathyk mit einem knappen Nicken, als der Midshipman geendet hatte. Erleichtert flitzte der junge Bursche davon. Hektor blickte ihm hinterher und erinnerte sich daran, wie er einmal eine solche Nachricht ganz und gar durcheinandergebracht hatte, und das nicht nur in der Gegenwart eines Herrn gleich nach Gott. Er war sich sicher gewesen, dass er vor Scham an Ort und Stelle tot umfallen müsse. Nachdem er das Desaster wider Erwarten überlebt hatte, hatte er gewusst, dass Captain Tryvythyn ihm Den Bösen Blick zuwerfen würde, sobald er von diesem Fehlverhalten erführe. Und das wäre noch viel schlimmer gewesen.
    Wahrscheinlich war es gut, erinnerte sich der Ensign und schaffte es, sich ein Lächeln zu verkneifen, während Zhones durch die Hauptluke verschwand, dass Seine Majestät mir das verziehen hat.
    »Also, Ruhsail, was halten Sie davon?«, erkundigte sich Commodore Wailahr, während er sich unter dem Stützbalken des Achterdecks hinwegduckte. Captain Ruhsail Ahbaht, der Kommandant der Galeone Erzengel Chihiro von der Imperial Desnairian Navy wandte sich ihm rasch zu.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir Hairahm.« Der Captain salutierte. »Ich hatte nicht gewusst, dass Sie an Deck kommen würden.«
    »Na, bis eben habe ich das auch noch nicht gewusst«, gab Wailahr ein wenig gereizt zurück. Der Commodore war ein stämmiger Mann, dessen dunkles Haar an den Schläfen allmählich ergraute. Auch in seinem sauber gestutzten Bart zeigten sich die ersten silbrigen Strähnen. Doch seine dunklen Augen waren immer noch hellwach.
    Begleitet wurde er von Pater Awbrai Lairays, seinem Kaplan, der die purpurne Soutane mit dem Abzeichen der Flamme trug, dem Symbol des Schueler-Ordens.
    »Jawohl, Sir. Selbstverständlich nicht«, gab Ahbaht rasch zurück. In seiner Stimme schwang immer noch eine vorsichtige halbe Entschuldigung mit. Er sah so sehr danach aus, als werde er jeden Moment erneut salutieren, dass Wailahr ernstlich Schwierigkeiten hatte, nicht das Gesicht zu verziehen. Er wusste genau: Er durfte sich glücklich schätzen, einen derart

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